CH-Schluss: SMI setzt Erholung fort

CH-Schluss: SMI setzt Erholung fort

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Dienstagshandel mit einem deutlichen Plus beendet und damit die Erholung nach den Verlusten der Vorwochen fortgesetzt. Das nach einem leichteren Start im Morgenhandel erreichte Niveau wurde nach US-Börsenstart noch überschritten. Börsianer verwiesen zum einen auf Medienberichte, wonach die EZB zur Ankurbelung der Konjunktur nun den Aufkauf von Unternehmensanleihen erwäge. Allgemein erhielt die hiesige Börse zudem von der Wall Street Unterstützung, dies dank überwiegend erfreulicher Unternehmensberichte und guter Konjunkturzahlen.

So stieg in den USA die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser im September überraschend stark. Am Morgen waren ausserdem noch aus China etwas besser als erwartete Wachstumszahlen veröffentlicht worden. Die Nervosität an den Märkten bleibe aber hoch, hiess es. In der Schweiz wurden am Dienstag Actelion nach Geschäftszahlen stark zugekauft, während sich Schindler erst gegen Handelsende ins Plus vorarbeiteten.

Der Swiss Market Index (SMI) ging am Dienstag mit einem Aufschlag von 1,47% bei 8’404,81 Punkten auf Tageshoch aus dem Handel. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,62% auf 1’243,81 Zähler an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,44% auf 8’279,16 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien verbuchte einzig Syngenta ein Minus.

Actelion schlossen mit +3,0%, nachdem die Aktien zeitweise um bis zu 9,2% zugelegt hatten. Der Baselbieter Biopharma-Konzern hat in den ersten neun Monaten den Umsatz deutlich gesteigert und den Gewinn überdurchschnittlich verbessert. In der Folge hat das Management die Kerngewinn-Prognosen für das Gesamtjahr erhöht. Insbesondere die Absatzentwicklung des Tracleer-Nachfolgeprodukts Opsumit wird von Analysten als positiv hervorgehoben.

Ebenfalls nach Zahlen drehten Schindler (+0,4%) gegen Handelsende noch ins Plus, nachdem die Aktien zeitweise grösster Verlierer unter den Blue-Chips waren. Das Neunmonatsergebnis des Liftbauers wird von Analysten grundsätzlich als solide bewertet. Ein Fragezeichen bleibe aber mit Blick auf die weitere Entwicklung im wichtigen Markt China, hiess es.

Galenica (+3,7%) wurden von einer Ratinganhebung der UBS gestützt. Die Einstufung wurde auf «Neutral» von «Sell» hochgestuft. Nach dem Kursrücksetzer im Oktober sei die Aktie wieder fair bewertet, hiess es. Transocean sind mit einem Plus von 4,2% Tagesgewinner und erholten sich von den deutlichen Verlusten am Montag. Auch Givaudan (+2,4%) und Aryzta (+2,1%) stiegen deutlich.

Bei den Luxusgüteraktien profitierten Swatch (+2,5%) und noch deutlicher Richemont (+2,9%) von soliden Wachstumszahlen der Schweizer Uhrenexporte. Nach der Stagnation im August sind die Ausfuhren wieder auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt, wobei nach Hongkong trotz der Unruhen mehr exportiert wurde. Auch die Wirtschaftsdaten aus China dürften stützen.

UBS (+2,3% auf 15,43 CHF) haben sich ebenfalls vorgearbeitet. Goldman Sachs hat das Kursziel leicht um 40 Rappen auf 22,60 CHF angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Nach den guten Geschäftszahlen der US-Investmentbanken sei nun auch bei der UBS mit guten Ergebnissen zu rechnen, hiess es in der Begründung. Die UBS legt den Quartalsbericht in der kommenden Woche vor, die Credit Suisse (+1,5%) wird bereits am Donnerstag über das Geschäft berichten.

Die Schwergewichte Novartis (+0,9%) und Nestlé (+0,7%) zeigten sich gegen Handelsende stärker. Roche schlossen ohne wichtige News gar 2,3% im Plus und steuerten rund 33 Punkte zum SMI-Plus bei.

Einzige Verlierer waren ebenfalls nachrichtenlos Syngenta (-0,2%); Lonza (+0,2%) und Swiss Life (+0,4) verbuchten nur geringe Zuwächse.

Im breiten Markt legten die beiden Finanztitel Gottex (+9,6%) und GAM (+3,6%) nach Zahlen deutlich zu. Bei Addex (+4,2%) sorgte eine Kooperation in der Entwicklung eines Produktkandidaten für Kursfantasie. Auch Panalpina (+1,5%) waren nach Quartalszahlen im Aufwind während Micronas unverändert aus dem Handel ging.

Einen deutlichen Einbruch erlitten nach Zahlen die Papiere des Halbleiterherstellers ams (-7,6%), wobei Händler hier vor allem von Gewinnmitnahmen sprachen. Auch Gurit (-5,0%) verloren nach der Bilanz-Vorlage an Terrain. (awp/mc/upd/ps)

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