CH-Schluss: SMI schliesst unter Tageshoch fester – Roche bremst

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag den Erholungskurs der letzten Tage fortgesetzt und fester geschlossen. Damit verzeichnete der Leitindex SMI den vierten Tag in Folge steigende Kurse. Rückenwind kam von eher enttäuschenden US-Konjunkturdaten und der Aussicht auf weitere Kursanstiege an der Wall Street. Die Konjunkturdaten nährten einmal mehr die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed ihren restriktiven Kurs bald beenden könnte. Wermutstropfen war der Zwischenbericht von Roche, der dessen Genussscheine unter Druck brachte und damit den Gesamtmarkt bremste. Allerdings grenzten die «Bons» die Verluste noch ein.

Ob die Erholung des Marktes anhält, bleibt ungewiss. Denn zahlreiche Marktteilnehmer zweifeln, dass die Baisse überwunden ist und fürchten eher eine weitere Bullenfalle. Das «Bärenmarkt-Rally» könnte bald zu einem Ende kommen und wieder fallenden Kursen weichen, heisst es am Markt. Auch die Credit Suisse oder die ZKB äussern sich diesbezüglich vorsichtig bis skeptisch. Über die weitere Entwicklung dürften wohl die «Zahlen» entscheiden. Bisher sind die Unternehmensergebnisse laut Händlern meist besser als erwartet ausgefallen. Dagegen deuten die Konjunkturzahlen zunehmend schwächere Wirtschaft an.

Der SMI schloss nach einem Tageshoch von 10’646 Punkten noch um 0,76 Prozent fester auf 10’578,76 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 1,15 Prozent auf 1593,87 Zähler zu und der breite SPI 0,82 Prozent auf 13’526,36 Punkte. Im SLI legten 29 Titel zu. Nur Roche waren schwächer.

Im Fokus standen drei Blue Chip-Unternehmen: Die Roche-Bons schlossen um 0,8 Prozent tiefer bei 327,00 Franken, aber klar über dem Tagestief von 324,25 Franken. Grund dafür war der Gruppenumsatz, der im dritten Quartal stärker als erwartet zurückging. Dabei enttäuschte vor allem die Pharmasparte.

Als zweites Blue Chip-Unternehmen hat Swiss Re (+0,3%) mit News aufgewartet. Die Titel zogen trotz Gewinnwarnung für das dritte Quartal und Prognosesenkung an. Dass Hurrikan Ian grosse Schäden mit den entsprechenden Folgen für den Rückversicherer verursacht habe, komme nicht überraschend, sagte ein Händler. Zudem wurde die Bestätigung der Mittelfristziele positiv bewertet.

Holcim (+2,8%) schlossen klar höher. Der Baustoffkonzern hat mit den US-Justizbehörden wegen vom französischen Zementkonzern Lafarge in Syrien begangener Vergehen einen Vergleich geschlossen und Lafarge muss nun 778 Millionen Dollar Strafe bezahlen. Die Aktie wurde vor der Mitteilung bei einem Kursplus von 2,2 Prozent am Nachmittag vorübergehend vom Handel ausgesetzt.

Gefragt waren einmal mehr Wachstums- und Technologiewerte, die von der starken US-Börse Nasdaq am Vortag Rückenwind erhielten. Dabei zählten neben Sika (+3,5%), VAT (+3,8%), AMS Osram (+1,8%) und Givaudan (+2,1) sowie Lonza (+1,8%) zur Spitze.

Auch ABB (+2,0%) waren gesucht und knüpften damit an die Anfang Oktober eingeleitete Erholung an. Unterstützung kommt im Vorfeld der Quartalszahlen vom kommenden Donnerstag von einem positiv gestimmten Kommentar des Wirtschaftsportals «The Market». Demnach seien die Titel im Vergleich zur Konkurrenz unterbewertet.

Gefragt waren zudem die Banken CS (+1,6%) und UBS (+1,5%) sowie die Vermögensverwalter Julius Bär (+1,2%) und Partners Group (+2,0%). Händler verwiesen auf die Ergebnisse der US-Banken, die bisher mehrheitlich besser als erwartet ausgefallen und deren Aktien entsprechend gestiegen waren und auf die bisher schwache Jahresperformance der Finanzwerte. Zur CS gab es ausserdem in den Medien erneut Spekulationen über mögliche Spartenverkäufe.

Die Aktien von Roche-Konkurrentin Novartis gewannen 0,4 Prozent und Nestlé, ein weiteres Schwergewicht, rückten zam Tag vor Bekanntgabe des Neunmonatsberichts um 0,2 Prozent vor.

Im breiten Markt legten Starrag 13 Prozent zu. Hauptaktionär Walter Fust sagte, er sei bei einem Angebot für den Maschinenbauer gesprächsbereit. (awp/mc/ps)

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