Zürich – Die Schweizer Börse hat ihre jüngste Aufwärtsbewegung zum Wochenauftakt unvermindert fortgesetzt. Sie setzte sich damit deutlich von anderen Börsenplätzen ab, die mit deutlich weniger Schwung unterwegs waren. Es waren vor allem die als wenig krisenanfällig geltenden Werte aus dem Gesundheitsbereich, die den hiesigen Markt anführten.
An der Wall Street hingegen hat der starke Ölpreisverfall am Montag die Laune der Anleger getrübt. Mit der nun anlaufenden Berichtssaison würden nun auch in der Schweiz die Weichen für den weiteren Gang der Börse gestellt, denken Händler. Das Hauptaugenmerk gelte den Aussagen der Firmen zu ihrer Zukunft. In der angelaufenen Woche werden verschiedene SMI-Unternehmen wie Sika, Roche, Nestlé und Credit Suisse ihre Quartalsberichte zeigen.
Der SMI schloss am Montag 1,79 Prozent höher bei 9’785,27 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, rückte um 1,60 Prozent auf 1’414,84 und der breit gefasste SPI um 1,74 Prozent auf 12’030,41 Zähler vor. IM SLI kamen auf 27 Gewinner drei Verlierer.
Weit vorne im Tableau fanden sich drei Papiere aus dem Gesundheitssektor wieder: Der Pharmazulieferer Lonza (+4,2%), der Augenheilmittelkonzern Alcon (+3,1%) und der Hörgerätehersteller Sonova (+1,8%).
Die beiden Schwergewichte Novartis (+2,0%) und Roche (+2,3%) erwiesen sich ebenfalls als Stütze des Marktes. Beide Pharmaunternehmen haben am Berichtstag mit Nachrichten zur Produktepipeline aufgewartet. Die ebenfalls defensiven Nestlé (+2,2%) waren auch gesucht.
Ganz an der Spitze standen die Aktien des Bankensoftwareherstellers Temenos (+4,5%). Der Titel sei in der kürzlichen Korrektur über Gebühr abgestraft worden und reif für eine Erholung gewesen, zumal dessen Geschäftsaussichten weiterhin gut seien, sagte ein Händler.
Dagegen standen vor allem Zykliker wie Swatch (-0,6%) unter Druck, während Richemont (+0,7%) mit der Schlussauktion noch in Plus drehten. Am Markt wartet man mit Spannung auf die jüngsten Daten zu den Uhrenexporten, die am Dienstag publiziert werden. Bereits im Februar waren die Ausfuhren von Zeitmessern «made in Switzerland» nach China um mehr als die Hälfte eingebrochen.
Mit den Papieren des Zementproduzenten LafargeHolcim (-0,2%) und des Sanitärkonzerns Geberit (-0,6%) standen zwei baunahe Werte auf den Verkaufszetteln. Der Bauchemiehersteller Sika (+0,1%) wird am Dienstag seinen Quartalsbericht veröffentlichen.
Höher gehandelt wurden Bankaktien: Die Bandbreite reichte von Credit Suisse (+0,6%) über Julius Bär (+1,1%) bis UBS (+1,8%). Bei den Versicherern stachen Swiss Life (+1,2%) und Swiss Re (+1,9%) hervor. Der Rückversicherer sieht nicht ganz unerwartet von einem geplanten Aktienrückkaufprogramm ab.
Am breiten Markt standen Biotechwerte im Rampenlicht: Molecular Partners schossen um 13,0 Prozent nach oben. Das Unternehmen startet ein Anti-Covid-19-Therapieprogramm zur Neutralisierung des Sars-Cov2-Virus.
Idorsia rückten um deutliche 13,7 Prozent vor. Die Biotechnologiefirma hat positive Ergebnisse einer Phase-III-Studie mit dem Schlafmittel Daridorexant veröffentlicht. Das Mittel gilt als der wichtigste Hoffnungsträger des Unternehmens.
MCH Group stiegen dank spekulativen Käufen um 2,9 Prozent. In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» hatte ein Grossaktionär vorgeschlagen, den Messebetreiber zu zerschlagen.
Zur Rose gewannen 5,4 Prozent. Die Versandapotheke hat die Pläne zur Schaffung von Aktienkapital revidiert. Neu beantragt sie noch genehmigtes Aktienkapital von 10 Prozent und nicht mehr von bis zu 15 Prozent.
Meier Burger zogen um 3,6 Prozent an. Franz Richter soll als neuer Verwaltungsratspräsident frischen Wind in den Solarzulieferer bringen.
Die Aktien von Rieter (-3,2%) und Cembra (-3,4%) wurden ex-Dividende gehandelt. (awp/mc/pg)