CH-Schluss: SMI legt 0,53% auf 7894 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit etwas höheren Kursen als am Vortag aus der Sitzung gegangen. Nach einem mehrheitlich stabilen Verlauf mit klar festeren Kursen hat der SMI dabei am Nachmittag einen Teil der frühen Gewinne wieder eingebüsst und unter dem Tageshoch geschlossen. Nach den Turbulenzen des Vortages wegen der Ereignisse in Belgien habe sich einmal mehr gezeigt, dass die anfänglich negativen Reaktionen der Aktienmärkte auf Terroranschläge jeweils von recht kurzer Dauer seien, hiess es in Marktkreisen. Im Fokus standen hierzulande Credit Suisse nach der Ankündigung eines durchwachsenen ersten Quartals und einer Beschleunigung des Sparprogramms.
Insgesamt zeigte sich das Börsenklima trotz politischer und konjunktureller Unsicherheiten relativ robust. Gestützt wurde es von den jüngst in Europa publizierten Konjunkturdaten wie dem ifo-Index für Deutschland und dem Einkaufsmanagerindex für die Eurozone. Auch aus den USA kamen am Nachmittag freundliche Daten zum Immobilienmarkt, allerdings zogen die fallenden Ölpreise die Dividendenpapiere in New York etwas nach unten, was letztlich auch die europäischen Börsen etwas belastete.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,53% höher bei 7’894,36 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,39% auf 1’214,61 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,44% auf 8’381,71 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 20 im Plus und 10 im Minus.
Credit Suisse verzeichneten nach volatilem Verlauf ein Plus von 0,9% und schlossen damit besser als der Gesamtmarkt. Die Grossbank hatte überraschend eine markante Beschleunigung ihrer Restrukturierung bekannt gegeben. Die Bank wird im ersten Quartal einen weiteren Verlust ausweisen. Insbesondere im Bereich Global Markets sollen die Kosten gesenkt und das Geschäft umfassender den neuen Marktrealitäten angepasst werden.
Die Analysten begrüssten die Nachrichten zur CS. Allerdings hole die Bank damit nur das nach, was viele Marktteilnehmer eigentlich bereits im Oktober 2015 anlässlich der Vorstellung der neuen Strategie erwartet hätten, war verschiedentlich zu hören. Oder auch, dass sich nun die Frage stelle, wie sich die Bank künftig vom Rivalen UBS differenzieren wolle.
An der Spitze des SMI/SLI fanden sich zuletzt indes Givaudan (+2,8%) und LafargeHolcim (+2,2%) wieder. Für den Zementkonzern hat Exane BNP sein Kursziel zwar etwas gesenkt, das Rating «Neutral» aber bestätigt.
Guten Avancen zeigten auch noch Actelion (+1,9%), Galenica (+1,7%) oder Sika (+1,5%). Letztere waren an einer Investorenkonferenz von Kepler vertreten, wo sich das Management relativ zuversichtlich gezeigt haben soll. In einem Interview zeigte zudem Saint-Gobain-CFO Guillaume Texier Gesprächsbereitschaft mit dem Management-Team von Sika im Falle einer künftigen Zusammenarbeit.
Von den Schwergewichten stützen insbesondere Nestlé (+1,3%) den Gesamtmarkt, während Roche (+0,5%) und Novartis (+0,3%) moderater anzogen.
Bei den Versicherern fielen Bâloise am Tabellenende mit einem deutlichen Abschlag um 2,7% auf, welche damit den Abwärtskurs des Vortages im Anschluss an die Jahreszahlen fortsetzten. Die Investoren nahmen Bâloise vor allem die nicht erhöhte Dividende übel. Zuletzt hatte zudem JPMorgan sein Anlagevotum für die Valoren auf «Neutral» gesenkt. Von den weiteren Versicherungen gaben Swiss Life (-0,7%) und Zurich (-0,1%) etwas nach, während sich Swiss Re (+0,4%) im Plus hielten.
Zu den grössten Verlierern hatten am Vortag unter dem Eindruck der Ereignisse in Brüssel die Aktien des Reise-Detailhändlers Dufry gezählt, sie setzten die Talfahrt mit einem weiteren Minus von 1,6% fort. An einer Konferenz von Kepler strich der Dufry-Finanzchef indes hervor, dass das Unternehmen im Flughafen Brüssel kein Exposure habe.
Im breiten Markt waren jeweils nach Zahlen Metall Zug (+1,3%), Warteck Invest (+0,7%), Crealogix (+1,2%) und Cosmo (+0,5%) gesucht, während Cham Paper Group (-3,5%) etwas an Terrain einbüssten.
LifeWatch (Aktie -2,7%) musste die bereits präsentierten Jahresergebnisse für 2015 nach unten korrigieren. (awp/mc/pg)