CH-Schluss: SMI klettert 1,6% auf 8’822 Punkte
Zürich – Die Schweizer Börse hat zum Start in die neue Börsenwoche auf den Kurseinbruch der vergangenen Handelstage eine positive Reaktion gezeigt. Der Leitindex SMI rückte in einem weiterhin von Nervosität geprägten Geschäft über die Marke von 8’800 Punkten vor, nachdem er den Handel am letzten Freitag noch unterhalb von 8’700 Stellen abgeschlossen hatte. Dabei hatte sich die breit abgestützte Erholung an den europäischen Börsen mit Blick auf die guten Vorgaben aus den USA angezeigt. Ob davon ausgehend nun eine nachhaltige Aufwärtsbewegung folgt, bleibe aber abzuwarten, warnen Händler.
In dieser Woche gehe es vor allem um die Frage, ob die nach dem Ausverkauf von letzter Woche an den Markt zurückgekehrten Käufer die Kurse weiter nach oben tragen könnten, hiess es. Entscheidend werde sein, wie sich die Inflationserwartungen nach der Publikation von US-Preisdaten entwickeln. Schliesslich habe der Ausverkauf der letzten Woche vor allem etwas mit der Angst vor Inflation und daraufhin mit steigenden Zinsen zu tun gehabt. Die im Vergleich zu Jahresbeginn tieferen Bewertungen könnte aber Schnäppchenjäger auf den Plan rufen, hiess es am Markt weiter.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag mit einem Plus von 1,61% bei 8’822,18 Punkten; das Tageshoch lag bei 8’856 Stellen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,63% auf 1’445,26 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,61% auf 10’167,88 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen zu Börsenschluss alle in der Gewinnzone.
Bei den Blue Chips kletterten die Papiere des Lifescience-Konzerns Lonza (+3,0%) am stärksten. Allerdings hatten die Titel mit einem Minus von 11% vergangene Woche auch mit am meisten an Wert eingebüsst. Zu den grössten Gewinnern der Erholungsbewegung zählten auch Titel wie Swisscom (+2,5%), Swatch (+2,4%) oder Sonova (+2,3%).
ABB gewannen mit einem Plus von 1,3% etwas weniger deutlich hinzu, obwohl die Aktien des Technologiekonzerns nach den Geschäftszahlen vom Donnerstag wie Lonza ebenfalls zu den grössten Verlierern der letzten Woche zählten. Am Montag hat Barclays das Rating mit «Overweight» bestätigt und das Kursziel dem neuen Bewertungsniveau angepasst. Die Fundamentalfaktoren seien bei ABB intakt, so der Analyst.
Clariant schlossen 1,9% höher. Laut einem Interview sieht Clariant CEO Hariolf Kottmann die Eigenständigkeit des Unternehmens nach dem Eintritt des saudi-arabischen Investors Sabic nicht gefährdet. Derweil kündigte der Warenprüfkonzern SGS (Aktie: +1,5%) die Übernahme der deutschen SIT Skin Investigation and Technology an, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3 Mio EUR erzielt hatte. Es handelt sich bereits um die vierte Übernahme im laufenden Jahr.
Die Indexschwergewichte Nestlé (+1,6%), Novartis (+1,9%) und Roche (+1,4%) stützten den Markt. Roche hatte dabei in einer Phase-II-Studie mit seinem Kandidaten RG7716 vielversprechende Ergebnisse gemeldet, während BaaderHelvea die Kaufempfehlung bekräftigte und das Kursziel erhöhte. Nestlé wiederum verstärkt das Geschäft in Lateinamerika und hat zu einem nicht genannten Preis einen Mehrheitsanteil am Snackhersteller Terrafertil übernommen.
Den geringsten Anstieg im SMI/SLI erzielten Geberit (+0,6%), während Kühne+Nagel sowie Credit Suisse um je 1,1% zulegten. Der CS droht laut Presseberichten in den USA eine Sammelklage, in der es offenbar um den Handel von American Depositary Receipts geht.
Im breiten Markt rücken Titel wie Edisun (+5,5%) oder Cicor (+5,3%) ohne News überdurchschnittlich stark vor. Also gewannen mit Jahreszahlen 1,8%, Comet dagegen lediglich 0,1%.
Eine Avance von 1,8% erzielten Meyer Burger. Der Solar-Zulieferer hatte einen Auftrag in unbekannter Höhe von der norwegischen REC Group für die Wire Connection Technology erhalten. Weiter gewannen Vontobel einen Tag vor der Veröffentlichung von Resultaten 1,2%. Auch Bell (Aktie +0,9%) und Temenos (+0,4%) werden am Dienstag die Geschäftsergebnisse vorlegen.
Auf der Verliererseite büssten Bossard 0,7% ein. Dabei ist die Gruppe mit dem Gesundheitslogistiker Cosanum eine Partnerschaft bei der Versorgung von Spitälern, Heimen und Spitex-Organisationen eingegangen. (awp/mc/ps)