CH-Schluss: Deutliche Gewinne nach Fed-Entscheid

CH-Schluss: Deutliche Gewinne nach Fed-Entscheid

Zürich – Die Erleichterung nach der moderaten Drosselung der expansiven US-Geldpolitik hat am Donnerstag zu deutlichen Kursgewinnen am Schweizer Aktienmarkt geführt. Der Leitindex SMI schloss in der Folge wieder über der Marke von 8’000 Punkten. Laut Händlern hat die Ankündigung des Fed das Vertrauen der Anleger mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung in den USA gestärkt.

Dass das Fed den Ausstieg nur vorsichtig angehe, habe zum steigenden Vertrauen auf den Aktienmärkte beigetragen, sagte der Händler. Laut Analysten war das «Tapering» aber bereits in den Kursen eingepreist. Die US-Börse hatten am Mittwochabend ein Kursfeuerwerk gezündet, wobei sowohl der Dow Jones-Index wie der S&P 500 auf neue Rekordwerte anstiegen. Am Donnerstag herrschte dann allerdings Katerstimmung und die US-Börsen notierten zum Europaschluss um den Vortageswert.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,87% höher bei 8’028,27 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) beendete die Sitzung mit einem Plus von 1,64% auf 1’229,11 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 1,73% auf 7’665,65 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 26 im Plus und 4 im Minus.

Die stärksten Avancen verzeichneten die Aktien von Actelion (+3,6%). Obwohl das Pharmaunternehmen im Rechtsstreit mit der japanischen Asahi eine Niederlage vor dem kalifornischen Appellationsgericht erlitten hat, beurteilen Analysten den Titel dank dem Erfolg des Tracleer-Nachfolgers Opsumit weiterhin sehr positiv. Actelion will das Urteil vor den Supreme Court von Kalifornien weiterziehen. Für den Rechtsstreit hat die Gesellschaft bereits 2011 umfangreiche Rückstellungen getätigt.

Zu den grössten Gewinnern gehörten neben einzelnen Zyklikern wie ABB (+2,7%), Geberit (+2,3%) oder Schindler PS (+2,2%) vor allem die Finanzwerte. Julius Bär gewannen 2,8% dazu. Der Vermögensverwalter sieht derzeit im US-Steuerstreit keine Grundlagen für die Bildung einer Rückstellung. CS verteuerten sich um 2,5% und UBS um 2,1%. Die UBS hatte am Vorabend mitgeteilt, dass sie den Anfang Dezember angekündigten Rückkauf von ausstehenden Anleihen im Umfang von rund 1,9 Mrd CHF abgeschlossen hat. Der Credit Suisse droht derweil in den USA eine neue Klage wegen umstrittener Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise.

Gesucht waren neben Actelion auch die beiden anderen Pharmawerte im SMI. Novartis (+2,9%) verzeichneten dabei die etwas deutlicheren Aufschläge als die Papiere des Mitbewerbers Roche (+2,2%). Die Novartis-Tochter Sandoz erhielt eine erste Marktzulassung in Dänemark für einen neuartigen Inhalator. Zudem hat sie mit Phase III-Studien für ein Generikum zum Medikament Humira von AbbVie begonnen. Die Titel des Indexschwergewichts Nestlé (+1,0%) blieben derweil hinter dem Marktdurchschnitt zurück.

Zu den wenigen Verlierern unter den Bluechips gehörten Swatch (-0,8%), Dufry (-0,5%), Sika (-0,4%) und Sonova (-0,2%). Swatch gerieten von den leicht gesunken Uhrenexportzahlen unter Druck. Die Papiere von Konkurrent Richemont (+1,5%) blieben hingegen nur knapp hinter dem Gesamtmarkt zurück. Sonova wurden von einer Ratingsenkung auf «Underperform» durch die Analysten von Jeffries belastet.

Am breiten Markt richteten die Anleger ihr Augenmerk auf Meyer Burger (+6,5%). Am Morgen hatte das Solarunternehmen Prognosen für einen markanten Reinverlust im Gesamtjahr 2013 publiziert, gleichzeitig aber auch über einen neuen Grossauftrag informiert. Am Markt wurde der Auftrag als positiv hervorgehoben, das schwache Jahresergebnis sei indes im Aktienkurs bereits eingepreist, hiess es.

Die Nationale Suisse (+2,0%) hatte am Mittwochabend eine Erhöhung der Ausschüttungsquote für 2013 auf 40% des Jahresgewinns angekündigt. Einige Marktbeobachter interpretierten den Schritt als Abwehrreaktion gegen die in jüngster Zeit wieder aufgeflammten Übernahmegerüchte. (awp/mc/pg)

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