CH-Schluss: Deutliches Plus – Pharma-Titel stark gesucht

CH-Schluss: Deutliches Plus – Pharma-Titel stark gesucht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit einem ordentlichen Plus aus dem Handel gegangen. Damit glückte der Start in die neue Woche, nachdem die Börse am Freitag wegen der Sorgen vor einer Eskalation des Ukraine-Konflikts an Terrain verloren hatte. Am Montag setzte der Markt nun zu einer technischen Gegenbewegung an, konnte den Verlust aber nicht ganz wettmachen. Der Leitindex erhielt von Seiten der Pharma-Schwergewichte kräftige Unterstützung, aber auch die meisten Zykliker gewannen stark an Wert.

Die Krise in der Ukraine habe sich übers Wochenende nicht weiter verschärft, hiess es von Marktbeobachtern. Trotz leichter Annäherung durch die Gespräche zwischen Kiew und Moskau blieben die Märkte allerdings hochnervös und die Augen der Anleger auch zu Beginn der neuen Woche auf die Vorkommnisse an der russisch-ukrainischen Grenze gerichtet. Besser als erwartet ausgefallene Daten vom US-Immobilienmarkt trugen am späten Nachmittag noch zusätzlich zur freundlichen Stimmung bei.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann zum Schluss 1,04% auf 8’453,59 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg ebenfalls um 1,04% auf 1’277,24 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,02% auf 8’370,56 Punkte. Bis auf Swisscom und Swiss Life schlossen alle Blue Chips im Plus.

Grosse Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt aus dem Pharmasektor. Dort verteuerten sich Actelion um 1,8%, Novartis und Roche um 1,6% bzw. 1,3%. Zu Roche waren über das Wochenende Gerüchte umgegangen, die Basler würden eine Vollübernahme der japanischen Chugai Pharmaceutical, an der man bereits gut 60% hält, in Betracht ziehen. Chugai dementierte die Spekulationen. Das dritte Index-Schwergewicht Nestlé gewann am Montag um 0,5% dazu.

Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips zählten eine Reihe von Zyklikern. Allen voran gewinnen Transocean (2,0%), Schindler PS (1,8%), Sika (1,7%), Sonova (1,5%) und Dufry (1,4%) stark an Wert.

Die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS schlossen mit einem Plus von 1,3% ebenfalls vorne in der Tabelle. SGS hat dank eines Behördenentscheids neue Geschäftsmöglichkeiten in China erlangt. Der Konzern wurde dort als Prüfer für gewisse Produktkategorien neu zugelassen.

Aber auch Holcim kletterten um 1,5% in die Höhe. Dabei hat der frühere Holcim-Chef Max Amstutz in der Presse Kritik am geplanten Zusammenschluss mit der französischen Lafarge geübt – etwa, dass auf Konzernebene keine Skaleneffekte zu erwarten seien.

ABB stiegen dagegen lediglich um 0,4% an. Der Konzern hat einen Auftrag für ein Gezeitenkraftwerk-Projekt in Schottland gewonnen. Der Industriekonzern hat zudem den Verkauf des im Rahmen der Thomas&Betts-Übernahme zugekauften Stahlbaugeschäfts an das US-Unternehmen Trinity Industries abgeschlossen.

Verhalten tendierten auch einige Finanztitel: Während Swiss Life nach den starken Avancen der Vorwoche um 0,1% nachgeben, halten sich die Kursgewinne bei Zurich Insurance (+0,6%) oder CS (+0,8%) unter dem Durchschnitt. Die CS soll Presseberichten zufolge im Fall der in Schieflage geratenen portugiesischen Bank Espírito Santo (BES) offenbar eine unrühmliche Rolle gespielt haben. Die UBS-Titel und Baloise gewinnen hingegen 1,5% bzw. 1,4%.

Neben Swiss Life stehen zudem Swisscom (-0,2%) leicht im Minus.

Im breiten Markt profitierten Loeb (+2,2%) von positiven Halbjahreszahlen. Die Warenhaus-Gruppe steigerte Umsatz und Gewinn und will in den kommenden Wochen weitere Fashion-Stores eröffnen. Auch Swisslog (1,8%) legten deutlich zu. Das Unternehmen hat vom norwegischen Modehändler Varner einen Grossauftrag zur Errichtung eines neuen Verteilzentrums im Umfang von 55 Mio CHF erhalten. Derweil profitieren Schweiter (+2,6%) von einer Rating-Erhöhung durch die UBS auf «Buy» von «Neutral».

Logitech (-0,4%) büssten etwas ein nach der von der US-Börse Nasdaq für die Einreichung des Geschäftsberichts 2013/14 und des ersten Quartalsberichts erhaltenen Fristverlängerung. Besonders schwach gingen aus der zweiten Reihe Walter Meier (-7,5%), Edisun Power (-5,7%) und CI COM (-3,5%) aus dem Handel. Walter Meier hatte nach dem am vergangenen Donnerstag nach unten revidierten Ausblick für 2014 bereits deutlich verloren. (awp/mc/upd/ps)

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