CH-Schluss: SMI gewinnt 0,5% auf 7926 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,5% auf 7926 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt schliesst den Handel am Freitag mit Kursgewinnen ab. Nach einem harzigen Start und Kursverlusten drehte der Leitindex SMI am Nachmittag in die Gewinnzone und kletterte zurück über die Marke von 7’900 Punkten. Zum Stimmungsumschwung haben besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA geführt. Die damit aufkommenden Zinssorgen sowie sinkende Ölpreise liessen jedoch einen deutlicheren Kursanstieg nicht zu.

In den USA hatten die Umsätze des US-Detailhandels im April überraschend stark zugelegt und auch die Stimmung der US-Konsumenten hellte sich unerwartet deutlich auf. Insbesondere der Detailhandel habe der Börse die zuletzt schmerzlich vermissten guten Nachrichten geliefert, hiess es am Markt. Schliesslich sei die US-Wirtschaft zu zwei Drittel durch den Konsum getrieben. Die guten Daten weckten aber auch die Befürchtung, dass die US-Notenbank den Leitzins nun doch schneller als gedacht weiter anheben könnte.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,51% auf 7’925,76 Punkte. Mit dem guten Wochenstart kletterte der Leitindex damit seit dem vergangenen Freitag um 2,5% in die Höhe. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg am Berichtstag 0,30% auf 1’210,18 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,51% auf 8’571,08 Punkte. Von den 30 Blue Chips lagen am Ende 22 im Plus, sieben im Minus und Clariant schlossen unverändert.

Am Freitag war es bei den Blue Chips von Seiten der Unternehmen sehr ruhig geblieben und so standen am Markt die drei Zahlenrapporte vom Donnerstag erneut im Fokus. Swiss Life etwa wechselten während des Handels das Vorzeichen und schlossen am Ende 0,6% höher. Damit konnten sich die Titel von den Abgaben des Vortages (-1,9%) etwas erholen. Trotz dem stärker als erwarteten Prämienrückgang im ersten Quartal sahen mehrere Analysten den Lebensversicherer längerfristig auf Kurs und bekräftigten ihre Kaufempfehlung.

Auch die Papiere der Zurich-Gruppe (+0,5%) arbeiteten sich in die Gewinnzone vor und weiteten die am Donnerstag nach den Quartalszahlen erzielten Kursavancen (+6,6%) damit noch aus. Sowohl bei den Anlegern als auch bei Analysten wächst die Zuversicht, dass der Zurich mit dem neuen CEO Mario Greco die Restrukturierung des mit Problemen behafteten Schadensversicherungsgeschäfts gelingen wird.

Auf der Verliererseite büssten dagegen LafargeHolcim (-0,3%) im Nachgang zu den Zahlen weiter an Wert ein. Die Titel des Baustoffkonzerns hatten am Vortag nach einer enttäuschenden operativen Performance im ersten Quartal bereits 1,4% verloren. Während Analysten in den schwachen Ergebnissen einen Ausreisser sehen, sind andere Stimmen vorsichtiger.

Ansonsten prägten die Gewinne der Pharmaschwergewichte Novartis und Roche von je 1,0% das Geschehen an der Börse. Wenig Einfluss dürfte bei Roche wohl die Zulassung einer weiteren Indikation für das Medikament CellCept in Japan gehabt haben. Das dritte Schwergewicht im Bunde, Nestlé, gewann 0,6%.

Givaudan (+1,9%) standen am Ende des Tages an der Spitze des SMI/SLI, gefolgt von Dufry (+1,3%) und Galenica (+1,0%). Auch Syngenta gewannen ein Prozent, nachdem Fusionsgedankenspiele innerhalb der Branche neue Nahrung erhalten hatten. So sollen Medienberichten zufolge Bayer als auch BASF um Monsanto buhlen. Aktuell gilt noch als abgemachte Sache, dass die chinesische ChemChina den schweizerischen Konzern für 43 Mrd USD schlucken wird.

Unter die Räder gerieten indes Swiss Re (-1,2%), nachdem Morgan Stanley die Einstufung auf Underweight von Equal Weight gesenkt und das Kursziel gekappt hatte. Die grössten Verlierer waren jedoch Swatch (-3,1% oder 9,80 CHF) – nach den grossen Verlusten von jeweils über 2% bei den Luxusgütertiteln am Vortag. Am Freitag lastete allerdings der Dividendenabgang von 7,50 CHF auf den Inhaberaktien. Richemont (+0,7%) konnten sich dagegen erholen.

Am breiten Markt gewannen Sunrise (+1,5%) weiter an Wert – nach dem Plus von 5,4% am Vortag. Goldman Sachs hat das Rating für die Aktien nach den Quartalszahlen am Donnerstag auf Neutral von Sell angehoben. Grössere Kursverluste mussten etwa Schmolz+Bickenbach (-4,6%) oder Basilea (-3,2%) hinnehmen. (awp/mc/pg)

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