CH-Schluss: Leichtes Minus
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag ein kleines Minus verzeichnet. Nach einer freundlichen Eröffnung belasteten am Nachmittag schwache US-Börsen die Stimmung europaweit. Der deutsche Leitindex Dax verlor deutlicher. Damit konnte der hiesige Markt letztlich doch nicht an die Avancen des Vortages anknüpfen.
Als weiteren Belastungsfaktor verwies ein Händler auf eine bislang unbestätigte Meldung, wonach des russische Parlament ein Gesetz plane, das dem Staat die Konfiszierung ausländischer Vermögenswerte im Zusammenhang mit den westlichen Sanktionen gegen das Land erlauben soll. Wichtige Unternehmensnews gab es am Donnerstag praktisch keine. Hierzulande stützten Novartis den Leitindex, die anderen Schwergewichte Nestlé und Roche dagegen belasteten.
Bei Börsenschluss lag der Swiss Market Index (SMI) 0,28% im Minus bei 8’772,76 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) fiel 0,36% auf 1’302,01 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,31% auf 8’648,44 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien beendeten den Handelstag 21 im Minus, sieben im Plus und zwei unverändert.
Ordentliche Abgaben verzeichneten am Donnerstag Sika (-2,3%), aber auch Aryzta (-1,8%). Der Backwarenkonzern hatte am Vortag nach guten Zahlen der Tochter Origin nahezu 4% zugelegt und wird am kommenden Montag sein Jahresergebnis 2013/14 präsentieren.
Sika büssten bereits am Mittwoch fast 3% ein, nachdem Kepler Cheuvreux die Abdeckung der Titel mit einer «Reduce»-Empfehlung aufgenommen hat. Der zuständige Experte rechnet damit, dass zyklische Faktoren die Geschäfte des Bauchemieherstellers kurzfristig abkühlen dürften.
Auch Adecco (-1,1%) schlossen deutlich im Minus. Die Titel hatten am Vortag im Verlauf eines Investorentages überdurchschnittlich nachgegeben, allerdings fielen die Abgaben im Vergleich zum schwachen Beginn letztlich moderat aus. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung hat das Aktienresearch von Standard & Poor’s den Titel auf «Buy» von «Hold» heraufgestuft.
Deutlich schwächer gingen zudem Syngenta (-1,5%), Geberit (-1,1%) und Kühne+Nagel (-1,0%) aus dem Handel.
Swiss Life (+0,4%) dagegen hielten bis zum Schluss noch ein kleines Plus. Die Bank Vontobel hat für diesen Titel die Kaufempfehlung bei leicht erhöhtem Kursziel bestätigt. Vontobel sieht das Wachstumspotenzial im Kerngeschäft Lebensversicherung weiter intakt. Zudem trage der anhaltende Fokus auf das Kostenmanagement zur Wertgewinnung bei, hiess es zur Begründung.
Mit Swiss Re (unv.), Bâloise und Zurich (je -0,4%) schnitten die übrigen Versicherungsaktien jedoch schlechter ab. Auch die Banken CS, Julius Bär (je -0,5%) und UBS (-0,1%) verloren nach zeitweisen Gewinnen.
Sonova (+0,6%) gingen als Sieger aus dem Handel. Ein kleines Plus verzeichneten unter anderem noch Actelion, Lonza (je +0,4%) und SGS (+0,2%).
Besonders viel Unterstützung erhielt der SMI vom Schwergewicht Novartis (+0,6%), während Roche (-0,5%) und Nestlé (-0,8%) diesen belasteten.
Novartis hat mit dem Produktkandidaten Secukinumab in zwei Phase-III-Studien den primären Endpunkt bei der Behandlung von Psoriasis-Arthritis erreicht. Laut einer Einschätzung der ZKB zeigt der biologische Antikörper damit noch vor der ersten Marktzulassung gegen Psoriasis «ausgezeichnete» Daten. Auch Roche verkündete am Morgen eigentlich gelungene Daten bei Medikamenten gegen Brustkrebs.
Am breiten Markt profitierten Meyer Burger (+2,2%) von einer Heraufstufung auf «Neutral» von «Underweight» durch HSBC, wie es im Handel hiess. Die Bank erwarte wohl eine Erholung der Solarbranche.
Deutliche Verluste verzeichneten aus der zweiten Reihe dagegen Accu, Infranor (je -7,5%), während Phoenix Mecano (+4,6%) und Loeb (+3,4%) stark zulegten. (awp/mc/upd/ps)