CH-Schluss: SMI legt satte 1,9% auf 7735 Punkte zu

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit satten Gewinnen in die neue Woche gestartet, nachdem es zuletzt vorwiegend abwärts gegangen war. Der Leitindex SMI, der sich am Freitag dem Jahrestief bis auf gut 160 Punkte genähert hatte, sprang um über 140 Stellen nach oben. Händler begründeten dies mit der neusten Entwicklung im US-Wahlkampf: Hillary Clinton scheint im Endspurt um die US-Präsidentschaft gegen Börsenschreck Donald Trump die Nase wieder deutlicher vorne zu haben.

Positiv für Clinton war die Meldung vom Sonntag, dass das US-Bundespolizei FBI in der neusten E-Mail-Affäre keine Anhaltspunkte für ein kriminelles Verhalten der demokratischen Politikerin sieht. Diese Nachricht habe die Investoren aufatmen lassen, sagte ein Analyst. Schliesslich hofften die Börsianer auf einen Wahlsieg Clintons. Denn sollte Trump an die Macht kommen, könnte es zu grossen Unsicherheiten und in der Folge zu Verwerfungen an den Finanzmärkten kommen, wird gemutmasst.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,87% höher bei 7’735,22 Punkten, und machte damit immerhin knapp die Hälfte der Vorwochenverluste wett. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 2,09% auf 1’207,30 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,77% auf 8’480,29 Zähler. Alle 30 Blue Chips schlossen im Plus.

An der Tabellenspitze bei den wichtigsten Aktien lagen bei Handelsschluss LafargeHolcim (+4,5%). Damit setzten die Aktien des Zementkonzerns die starke Aufwärtsbewegung von Ende vergangener Woche fort. Rückenwind kam vor allem durch positive Analystenkommentare. Eine Reihe von Bank-Experten hoben ihre Schätzungen und Bewertungen an. Als nächster möglicher Kurstreiber wird der Capital Marktes Day des Unternehmens am 18. November in London gesehen.

Deutliche Gewinne verzeichneten dahinter UBS (+4,2%), CS (+3,9%) sowie Julius Bär (+3,2%). Die UBS-Valoren erhielten am Berichtstag Unterstützung von einer Empfehlung durch die Bank HSBC, welche sie neu auf ihrer «Europe Super Ten»-Liste führt. Alle Bankentitel hatten in der Vorwoche zudem überdurchschnittlich nachgegeben, wobei sich bei der CS nebst der allgemeinen Unsicherheit enttäuschende Quartalszahlen ausgewirkt hatten.

Dahinter folgten bei den Gewinnern mit Swiss Life (+3,0%) und Zurich (+2,5%) zwei Titel, zu denen es im Wochenverlauf Zahlen geben wird.

Steigende Kurse waren auch beim Uhren- und Schmuckhersteller Richemont (+2,3%) zu sehen. Das Management überzeugte am Freitag mit Angaben zur Geschäftsentwicklung – insbesondere zum Monat Oktober. Als Folge davon haben eine Vielzahl von Banken das Kursziel angehoben. Auch die ZKB erhöhte die Ratings von Richemont und Branchennachbar Swatch (+1,8%) auf «Übergewichten» von «Untergewichten». Positiv sei es, dass auch der Grossraum China wieder ein leichtes Wachstum verzeichne, so die Begründung.

2% oder mehr im Plus standen bei Börsenschluss ausserdem noch ABB (+2,3%) und Sika (+2,1%) sowie die schwergewichtigen Roche-Papiere (+2,0%). Letztere dürften von der Ankündigung des Starts einer Phase-III-Studie mit Tecentriq und weiteren vielversprechenden Daten für dieses Hautkrebs-Produkt profitiert haben. Auch die Novartis-Aktien (+1,7%) zogen markant an.

Das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,9%) vermochte nicht ganz mitzuhalten. Weniger als 1% im Plus waren bei Handelsschluss zudem nur noch Aryzta, Givaudan, Kühne+Nagel (je +0,9%), Clariant (+0,8%) sowie Swisscom (+0,4%) als Schlusslicht. Der Telekomkonzern hat zum Wochenstart ein neues Mobilfunkprodukt lanciert und damit eine neue Runde im Preiskampf eingeläutet. Dies löst am Markt naturgemäss Margen-Ängste aus.

Am breiten Markt hielten sich die News in Grenzen. Beim Biotechnologie-Unternehmens Molecular Partners (-0,6%) ist CEO und Mitgründer Christian Zahnd aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Bei Gottex (-3,3%) wirkte sich der Abschluss einer erfolgreichen Rekapitalisierung negativ aus. (awp/mc/upd/pg)

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