Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach einer Berg- und Talfahrt den Börsentag knapp im Plus beendet. Dass die Schweizer Börse schwächer als die anderen europäischen Handelsplätzen abschnitt, hatte sie vor allem schwachen Novartis-Titeln zu verdanken. Das Basler Pharmaunternehmen war mit den Quartalszahlen unter den Erwartungen geblieben.
Begonnen hatte der Markt den Tag noch in einer freundlichen Stimmung. Obwohl sich Italien und Spanien wie auch die Niederlande an den Anleihenmärkten recht problemlos frisches Geld besorgen konnten, hielten sich die Investoren angesichts der anhaltenden Verunsicherung wegen der Eurokrise allerdings zurück. Am Nachmittag stützten dann wieder ermutigende Daten vom US-Häusermarkt sowie gute Quartalszahlen von US-Unternehmen.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Börsenschluss 0,16% auf 6’124,84 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,46% auf 922,55 und der breite SPI um 0,28% auf 5’684,51 Punkte.
Novartis verloren am Tag der Zahlenvorlage 1,5%. Die Quartalszahlen fielen mit Ausnahme des Pharma-Bereichs unter den Erwartungen des Marktes aus. Zudem habe die vorläufige Absage an ein Aktienrückkaufprogramm belastet, hiess es im Handel. Die Titel der Konkurrentin Roche (+0,2%) konnten leicht zulegen.
Optisch die stärksten Einbussen unter den Bluechips verzeichneten Swiss Life, die um 3,2% oder 3,05 CHF nachgaben. Die Titel wurden allerdings ex Dividende in Höhe von 4,50 CHF gehandelt. Die übrigen Versicherungstitel legten zu: So schloss Bâloise 0,9% und Zurich 0,5% im Plus. Swiss Re konnten 0,9% zulegen. Mehrere Analysten bekräftigten ihre Kaufempfehlung für die Titel des Rückversicherers.
Die Grossbanken erlebten nach den Verlusten des Vortages am Dienstag ein heftiges Auf und Ab, konnten aber ebenfalls klar im Plus schliessen. CS gewannen vor der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse am Mittwochmorgen 1,5%. UBS legten 1,2% zu. Die Titel der Vermögensverwalterin Julius Bär schlossen 1,3% im Plus.
Klare Gewinne konnten zyklische Werte verbuchen. An der Spitze der Bluechip-Tabelle beendeten Adecco (+2,2%) den Tag, nachdem sie am Montag heftig verloren hatten. Auch weitere noch am Tag davor gebeutelte Zykliker konnten zulegen. So gewannen Clariant 0,8%, Holcim 0,7% und Kühne+Nagel 0,5%. Zu den Gewinnern gehörten auch die Aktien des Zahntechnikunternehmens Nobel Biocare (+2,1%), das Ende Woche seine Quartalszahlen präsentiert.
Deutlich im Plus schlossen auch die Luxusgüterwerte Richemont (+1,8%) und Swatch (+1,5%). Unterstützung erhielten die Titel von der Schweizer Aussenhandelsstatistik, die für den März erneut ein rasantes Wachstum der Schweizer Uhrenindustrie auswies.
Auch ABB (+1,2) konnten am Tag vor der Ergebnispublikation zulegen. Experten rechnen mit einer im Jahresvergleich rückläufigen Margenentwicklung. Der Industriekonzern selber hatte im Februar bereits einen nicht quantifizierten Ausblick auf das erste Quartal abgegeben und dabei vor Margendruck im ersten Jahresviertel gewarnt.
Im breiten Markt stand eine Reihe von Quartalszahlen an. Deutlich zulegen konnten nach guten Zahlen Austriamicrosystems mit plus 8,8%. Das Resultat des Chipherstellers lag auf allen Ebenen klar über den Erwartungen der Analysten. Der 2012 geltende Ausblick wurde bereits zum zweiten Mal erhöht.
Ebenfalls nach Zahlen konnten Micronas (+8,8%), Phoenix Mecano (+1,6%) zulegen, während Gurit 0,3% tiefer schlossen. Auch Weatherford (+3,2%) schlossen nach Quartalszahlen höher, ebenso wie Feintool (+1,9%). Die Titel des Handysoftwareherstellers Myriad (+1,7%) schlossen. u-blox schlossen nach der Bekanntgabe einer Übernahme 1,0% im Plus. (awp/mc/pg)