CH-Schluss: Gewinne dank Schwergewichten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist schwungvoll in die neue Woche gestartet. Dank einer starken Performance der defensiven Schwergewichte wurden an einem eher nachrichtenarmen Tag die anderen europäischen Börsenplätze abgehängt. Die Investoren harrten den Erstquartalszahlen des US-Aluherstellers Alcoa nach Handelsende in Europa, hiess es im Handel. Diese gälten allgemein als guter Indikator für den Zustand der US-Wirtschaft. Alcoa markiert traditionell den Beginn der Quartalsberichtssaison der US-Unternehmen.

Nach den jüngsten Kursrutschen seien die Börsianer aber skeptischer für den SMI geworden, hiess es weiter. So sei in den nächsten ein bis zwei Wochen eine Korrektur durchaus möglich; von einem Stimmungsumschwung könne derzeit aber trotz der Unsicherheiten in Fernost keine Rede sein. Dementsprechend wurde im Handel zur Gelassenheit geraten: Angesichts weiter fehlender Anlagealternativen könnten Pausen im Aufwärtstrend auch als Chance für den Einstieg genutzt werden.

Der Swiss Market Index (SMI) legte am Montag um 0,66% auf 7’691,84 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,18% auf 1’143,26 und der nicht um die Dividendenabgänge bereinigte Swiss Performance Index (SPI) um 0,90% auf 7’146,85 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 14 im Plus, 15 im Minus und einer unverändert.

Die drei defensiven Schwergewichte Nestlé (+1,0%), Novartis (+1,8%) und Roche (+1,8%) bestritten die ganze SMI-Avance. Die beiden Pharmawerte Novartis und Roche profitierten dabei von einer Kurszielerhöhung durch Merrill Lynch; für Erstere haben die Amerikaner auch das Rating auf «Neutral» von zuvor «Underperform» angehoben. Zusammen liessen die drei Titel den SMI um knapp 70 Punkte bzw. 0,9% steigen. Anders gesagt: Ohne diese drei Papiere hätte der Leitindex im Minus geschlossen. Auch die «kleineren» Pharmapapiere von Actelion (+1,2%) standen ganz oben auf der Einkaufsliste der Investoren.

Die grössten Gewinne konnten sich die Papiere des Luxusgüterkonzerns Richemont mit plus 2,2% gutschreiben lassen, der Mitbewerber Swatch (+1,8%) stand nur wenig nach. Nach den deutlichen Verlusten der Vorwoche (Swatch -6,3%; Richemont -4,6%) hätten Anleger vermehrt wieder den Einstieg in die Titel gesucht, hiess es im Handel.

Fester zeigten sich bei den zyklischen Werten SGS (+1,3%), Transocean (+1,6%) und Syngenta (+1,3%), während in ABB (-0,7%), Lonza (-0,5%), Adecco (-0,6%) sowie Kühne+Nagel (-0,5%) die Verkäufer in der Überzahl waren.

Optische hohe Abschläge gab es in den Papieren des Erstversicherers Zurich, die sich um 6,5% oder um 17,20 CHF verbilligten. Das Minus war aber fast ausschliesslich auf den heutigen Dividendenabgang von 17 CHF je Aktie zurückzuführen. Gar 22 CHF je Anteil zahlte die Swisscom aus, deren Aktien um 4,4% oder um 19 CHF nachgaben. Ohne den Dividendenabschlag hätten die Aktien folglich im Plus geschlossen. Gleiches gilt für Geberit (-1,6% bzw. 3,60 CHF), die ebenfalls ex-Dividende (6,60 CHF) gehandelt wurden.

Die Bankaktien schlossen mehrheitlich leichter. So büssten Credit Suisse 0,6%, Julius Bär 0,5% und UBS 0,6% ein. Die Credit Suisse hat die Umwandlung ihrer bedingten Pflichtwandelanleihen im Umfang von 3,8 Mrd CHF zur Stärkung der Kapitalbasis abgeschlossen. Die Aktien werden den Inhabern der Pflichtwandelanleihen am heutigen Tag geliefert.

Im breiten Markt sanken Barry Callebaut nach Halbjahreszahlen um 3,3%. Die Umsatz- und Gewinnziffern sind etwas schwächer ausgefallen als erwartet. Das starke Wachstum könnte gewisse Risiken bergen und allenfalls die Rentabilität noch etwas länger belasten, hiess es unter anderem dazu.

Die Quartalsberichtsaison bei den Nebenwerten wurde von Ems-Chemie eröffnet, die um 0,7% anzogen. Das Resultat sei ohne Überraschungen ausgefallen, hiess es bei Analysten. Galenica (+1,9%) hat gemeldet, dass der Produktpartner Luitpold in den USA für das Eisenpräparat Ferinject/Injectafer das beschleunigte Zulassungsverfahren zugestanden bekommen hat. (awp/mc/upd/ps)

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