CH-Schluss: Wenig verändert
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag kaum verändert mit positivem Grundton geschlossen. Kurz nach der Eröffnung drehte der hiesige Leitindex SMI zwar klar ins Plus, bewegte sich bis zum frühen Nachmittag aber tendenziell eher seitwärts. News von Unternehmen waren nämlich so gut wie kaum vorhanden und die Vorgaben aus Übersee gemischt. Positiv wirkte das nach oben revidierte Wirtschaftswachstum in Japan, während durchwachsene Zahlen aus China einen Schatten auf die Märkte warfen, hiess es.
In der zweiten Handelshälfte zeigte der Schweizer Aktienmarkt einen volatilen Verlauf und verzeichnete zwischenzeitlich Verluste. Vor allem die Abgaben in den schwergewichtigen Nestlé hatten belastet. Nachdem die Befürchtung der Markteilnehmer vor einer Straffung des geldpolitischen Kurses der US-Notenbank mit den US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag vorerst zerstreut worden sei, sank am Berichtstag die Volatilität etwas. Das hiesige Angstbarometer VSMI, das die Volatilität im Markt misst, notierte aber weiterhin so hoch wie zuletzt im vergangenen Sommer.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07% höher auf 7`790,55 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um ebenfalls 0,07% auf 1`182,16 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) rückte um 0,12% auf 7`353,80 Punkte vor. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten am Ende 18 im Plus, 11 im Minus und einer schloss unverändert (Adecco).
Zu den Gewinnern zählen am Berichtstag beispielsweise die eher defensiven Sonova (+1,5%), die gegenüber dem Gesamtmarkt aber auch ein deutliches Nachholpotential haben. Auch die eher defensiven Titel des Pharmazulieferers Lonza (+0,9%) waren gesucht. Lonza sind mit einer derzeitigen Jahresperformance von fast 50% weiterhin die Outperformer bei den Blue Chips. Vom Mitte Mai markierten Jahreshoch bei 74,90 CHF sind die Titel derzeit nur 1,8% entfernt. Damit ging die Marktkorrektur an den Titeln bislang weitgehend vorüber.
Mit Sika (+1,7%), Schindler (+1,1%), Geberit (+1,3%) und Kühne+Nagel (+1,1%) verzeichneten aber auch konjunktursensitive Titel grössere Aufschläge. Schub gaben aber vor allem die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (+0,8%) und Roche (+0,7%), die von positiven Produktnews gestützt wurden. Roche gab die früher als erwartet erhaltene erweiterte Zulassung des Medikaments Roactemra für die Behandlung von Kindern mit einer chronischen Gelenkerkrankung bekannt. Derweil veröffentlichte Novartis weitere positive Daten zum MS-Medikament Gilenya. Händler sehen zudem für beide Titel als wenig von Patentverfällen belastete globale Pharma-Blue Chips weiteres Steigerungspotenzial.
In den Titeln des Branchennachbarn Actelion (+0,8%) schaffe die Biotech-Sektorenhausse in den USA konstante Mittelzuflüsse, weshalb bei den nächsten positiven Nachrichten der Gesellschaft eine weitere Hausse-Stufe gezündet werde, hiess es im Handel.
Auf der Gegenseite schlossen neben den schwergewichtigen Nestlé (-0,6%) – die ohne News gemieden wurden – auch die Finanztitel Zurich (-1,0%), CS (-0,7%), UBS (-0,5%), Swiss Life (-0,4%) und Swiss Re (-0,3%). Mit Holcim (-0,8%), den oft volatilen Transocean (-0,3%), Richemont (-0,1%) und SGS (-0,1%) verloren aber auch einige Zykliker.
Bei den Mid- und Small-Caps zeigten Addex Aufschläge von 22% und machten damit einen Teil der seit Ende Mai eingefahrenen Verluste weg.
Auf der Gegenseite fielen AMS mit Verlusten von 17% auf, nachdem der Chiphersteller am Morgen die Geschäftserwartungen für das zweite Semester und das Gesamtjahr nach unten korrigiert hatte.
Der finanziell angeschlagene Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach (Aktien -2,6%) gab am Morgan die Neuausrichtung seines Geschäftsmodells und die Durchführung eines Kostensenkungsprogramms bekannt. Analysten begrüssten die Anstrengungen, führten gleichzeitig aber an, dass es für das Unternehmen ohne die Unterstützung an den Stahlmärkten schwierig bleiben werde, die Kapitalkosten zu erwirtschaften.(awp/mc/ps/cs)