CH-Schluss: SMI klettert 1,9% auf 8’294 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit deutlichen Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Nach einem freundlichen Vormittaghandel zogen die Indizes am Nachmittag nach der Publikation des mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktberichts für den August noch markant an. Auch für die gesamte Börsenwoche fällt die Bilanz positiv aus. Die Arbeitsmarktdaten aus den USA fielen schwächer als erwartet aus, was bei den Anlegern die Hoffnungen auf weiterhin günstiges Notenbankgeld schürte.

Ökonomen bezeichneten die Arbeitsmarktzahlen aber insgesamt als solide und verwiesen auf saisonale Effekte. Die Zahlen dürften der US-Notenbank Fed aber keine starken Argumente für eine rasche Zinsanhebung liefern, eine Erhöhung der US-Leitzinsen im September scheine damit vom Tisch zu sein, so ein Kommentator. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt des Fed bis zum Jahresende wird jedoch weiterhin als hoch eingeschätzt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss die Sitzung 1,86% fester bei 8’294,30 Punkten, und damit auch auf dem Tages- und auch Wochenhoch. In der Gesamtwoche resultiert ein SMI-Plus von 1,5%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 1,68% auf 1’260,41 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,71% auf 9’013,26 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen alle im Plus.

Nach oben gezogen wurden die Indizes nicht zuletzt von deutlichen Avancen der schwergewichtigen Pharmawerte Roche (+2,3%) sowie Novartis (+2,2%), die in den letzten Tagen noch unter Verkaufsdruck gestanden hatten. Am Markt wurden die Bluechip-Titel mittlerweile als «überverkauft» bezeichnet. Marktteilnehmer rechneten zudem damit, dass der Verkauf des von Novartis gehaltenen Roche-Pakets dank einem Preisnachlass rascher als erwartet über die Bühne gehen könnte, hiess es. Derweil kündigte Roche den Abbau von 190 Stellen in Basel an.

Mit klaren Gewinnen gingen auch die im Gesamtjahr sehr volatilen Titel des Backwarenkonzerns Aryzta (+3,4%) sowie die Aktien des Gesundheitskonzerns Galenica (+2,3%) aus dem Handel. Galenica hat die für die geplante Aufspaltung des Konzerns wichtige Übernahme des US-amerikanischen Pharmaunternehmen Relypsa früher abgeschlossen als ursprünglich geplant. Die Gewinnprognosen sollen nun im Oktober erneut angepasst werden.

Klar zulegen konnten auch ABB (+2,6%) nach einer Rating-Anhebung durch das Aktienresearch von Exane BNP auf «Outperform». Der zuständige Analyst zeigte sich gegenüber den Kosteneinsparungen und dem Programm zur Senkung des Umlaufvermögens des Industriekonzerns positiv eingestellt. Der Warenprüfkonzern SGS (+1,7%) gab am Freitag eine kleinere Übernahme in Brasilien bekannt.

Bei den Finanzwerten schlossen UBS (+2,1%) fester als Credit Suisse (+1,2%). Die Grossbankentitel hatten in den vergangenen Tagen insgesamt klar zugelegt, wobei teilweise von einer «Sektorrotation» bei grossen Investoren von Pharma- in Finanzwerte gesprochen worden war. Im Gesamtjahr bleiben die Kursverluste für die Aktien der Grossbanken aber beträchtlich.

Etwas unter dem Marktschnitt entwickelten sich Swiss Re (1,2%). Die Experten der Société Générale stuften die Titel auf «Hold» ab, wobei sie auf das Tiefzinsumfeld und den anhaltenden Preisdruck in der Branche verwiesen. Auch die Titel des Lebensversicherers Swiss Life (+0,5%) schlossen verhältnismässig schwach. Die Nachricht des Bundesrates, den Mindestzins in der beruflichen Vorsorge (BVG) um ein Viertelprozent auf 1% zu senken, bot am Nachmittag aber leichte Unterstützung für den Titel.

Zu den schwächeren Werten gehörten die Aktien des Zementkonzerns LafargeHolcim und des Sanitärunternehmens Geberit (je +0,6%). Beide Aktien notieren aber weiterhin nahe an den Jahreshöchstwerten.

Im breiten Markt gaben die Aktien der Immobiliengesellschaft Plazza (-0,4%) nach Semesterzahlen nach. Das Unternehmen hat in der ersten Jahreshälfte unter dem Strich weniger verdient. Mit starken Aufschlägen fiel die Aktie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) (+8,5%) auf, die im Tagesverlauf sogar einen neuen Höchststand erreichte. Gewinne im Bereich von 5% gab es ausserdem noch für Inficon und Sunrise. (awp/mc/upd/ps)

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