CH-Schluss: SMI klettert 2,1% auf 8’808 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag eine deutliche Erholungsbewegung nach den starken Verlusten der Vorwoche gezeigt. Der Leitindex SMI eroberte bis zum Mittag die Marke von 8’700 Punkten zurück; und in einem Schlussspurt nach der US-Börseneröffnung ging es in der Schlussauktion sogar über die 8’800-Punkte-Marke. Damit wurden die markanten Verluste aus dem Freitagshandel mehr als wettgemacht.
Trotz des Kursanstiegs halten viele Marktbeobachter die jüngste Talfahrt für noch nicht ausgestanden. Denn die Nervosität im Zusammenhang mit dem von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelsstreit bleibe hoch, nachdem dieser nun auch den europäischen Autoherstellern mit Strafsteuern gedroht hatte. Insgesamt stelle dies eine schwierig einzuschätzende Situation dar. Einen überschaubaren Einfluss auf das Börsengeschehen hatten die Resultate der Wahlen in Italien sowie das «Ja» der SPD in Deutschland zur grossen Koalition. Für eine gewisse Zurückhaltung in der laufenden Woche dürfte zudem der für Freitag angesagte Arbeitsmarktbericht in den USA sorgen, der weiteres Licht auf die künftige Gestaltung der Zinsen der amerikanischen Notenbank werfen sollte.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 2,08% höher auf 8’808,38 Punkten (Tageshoch). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,92% auf 1’440,07 Zähler hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 2,02% auf 10’140,97 Punkte. Alle 30 wichtigsten Titel schlossen im Plus.
Die stärkste Gegenbewegung auf die Verluste der vergangenen Woche zeigte LafargeHolcim (+3,3%). Die Titel hatten in Zusammenhang mit dem Jahresergebnis ein Minus von mehr als 8% verbucht und waren einer der schwächsten Blue Chips. Der neue LafargeHolcim-Chef will gemäss einem Interview die Doppelzentralen in der Schweiz und Frankreich überprüfen. Er habe mit seinen Worten offenbar den richtigen Ton getroffen, hiess es dazu in Marktkreisen. Für die Papiere des Zementkonzerns hat zudem die Bank Vontobel das Kursziel leicht gesenkt, die Einstufung «Buy» aber beibehalten.
Aber auch Logitech (+2,9%), Aryzta (+2,6%), Givaudan, Vifor Pharma (je +2,4%) und Geberit (+2,5%) waren klar gesucht. Geberit gehört zu den wenigen Blue Chips, welche den Datenkranz für 2017 noch nicht vorgelegt haben. Dies ist für kommende Woche am Dienstag vorgesehen. Fester schlossen auch die Uhrenwerte Richemont (+2,1%) und Swatch (+2,5%).
Bei den Schwergewichten sorgten insbesondere Roche (+3,0%) für Rückenwind, während Nestlé (+2,2%) und Novartis (+2,0%) im breiten Mittelfeld rangieren. Die genannten drei hatten sich in der turbulenten Vorwoche noch am besten gehalten und wurden damit ihrem Ruf als defensive Anker im hiesigen Aktienmarkt einmal mehr gerecht.
Adecco, welche nach Zahlen in der vergangenen Woche um über 9% eingebrochen waren, fanden sich mit einem Plus von 1,4% im unteren Teil der SMI/SLI-Tabelle.
Aufschläge von unter einem Prozent wiesen zum Handelsende bei den Blue Chips nur Kühne + Nagel (+0,8%), UBS und Swiss Life (je +0,9%) auf.
Im breiten Markt standen verschiedene Unternehmen nach der Vorlage der Jahreszahlen im Fokus. Allen voran Emmi, welche um 7,0% anzogen. Emmi habe die Ziele erreicht und teilweise sogar leicht übertroffen, hiess es dazu. Zudem wurde die Dividende unerwartet deutlich angehoben.
Helvetia (+0,5%) und Calida (+1,4%) schlossen nach Zahlen zwar im Plus, angesichts der Markterholung aber unterdurchschnittlich. Analysten bezeichneten die Resultate von Helvetia in ersten Kommentaren als solide und lobten zudem die Erhöhung der Dividende. Addex (+1,4%) bekamen von Finanzierungszusagen für eine Kapitalerhöhung etwas Rückenwind.
Dagegen brachen Perrot Duval (-11,4%) nach einer Gewinnwarnung ein; und bei Santhera (-22,6%) sorgten wenig erbauliche Studienresultate zum Wirkstoff Idebenon ebenfalls für einen Kursrutsch. (awp/mc/ps)