CH-Schluss: SMI legt 1,2% auf 7825 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 1,2% auf 7825 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag mit deutlichen Gewinnen beendet. Der SMI als wichtigster Index eröffnete bereits klar im Plus und baute dann die Gewinne im Laufe des Morgens weiter aus, am Nachmittag bewegten sich die Kurse dann auf dem höheren Niveau mehr oder weniger seitwärts. Händler sprachen vor allem von einer technischen Gegenbewegung nach den grossen Verlusten der letzten beiden Wochen. Dabei hätten einige Konjunkturdaten sowie die Erleichterung über die von Griechenland beschlossenen neuen Sparmassnahmen den Börsen Auftrieb verliehen.

Grundsätzlich seien aber vor allem die Notenbanken mit ihrer expansiven Geldpolitik verantwortlich für die Entwicklung der Aktienmärkte. Die ZKB etwa meinte in einem Kommentar, dass die Geldpolitik «quasi das Sicherungsnetz für die Aktienmärkte» sei. Deshalb sei der Rückschlag der vergangenen zwei Wochen auch nicht der Vorbote einer grösseren Korrektur, sondern lediglich eine Fortsetzung des gewohnten Wechselspiels zwischen Risikoaversion und Risikoneigung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss den Tag um 1,16% höher bei 7’824,95 Punkten, das Tageshoch lag mit 7’845 noch etwas höher. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zog um 0,86% auf 1’202,55 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,03% auf 8’455,06 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 22 im Plus und acht im Minus.

Ein Grossteil der Gewinne – über zwei Drittel – verdankte der SMI den beiden Pharma-Schwergewichten Roche (+2,6%) und Novartis (+1,8%), die beide in den Top Drei der Blue Chips schlossen. Händler betonten hier vor allem die schwache Performance der beiden Titel im bisherigen Jahresverlauf mit Minusraten von über 15% bzw. über 18% bis Ende letzter Woche. Auch das dritte SMI-Schwergewicht Nestlé (+0,6%) konnte etwas zulegen, blieb damit aber klar hinter den Pharmatiteln, aber auch hinter dem Durchschnitt zurück.

Grösster Gewinner der Top 30 waren derweil Galenica (+3,0%). Das Berner Gesundheitsunternehmen hat über ein Joint Venture Vermarktungsrechte für das Medikament Rayaldee gekauft. In Analystenkreisen wurde dieser Schritt als gute, wenn auch eher kleine Transaktion gewertet. Für die bis im vierten Quartal 2016 geplante Aufspaltung in einen Pharma- (Vifor Pharma) sowie einen Apotheken- und Logistikteil (Galenica Santé) sei ein weiterer Deal zur Stärkung des Pharmageschäfts notwendig, hiess es.

Gut gesucht waren darüber hinaus auch Adecco (+1,7%). Der Personaldienstleister wird am (morgigen) Dienstag seine Quartalszahlen präsentieren. Nachdem die Konkurrenz mit positiver Entwicklung in Frankreich überraschen konnte, dürfte auch der Schweizer Konzern mit positiven Impulsen aufwarten, so die Erwartung am Markt.

Entgegen dem allgemeinen Kursverlauf waren Credit Suisse (-0,1%) erneut bei den Verlierern, wenn auch am Ende nur knapp. Die zweitgrösste Schweizer Bank wird ebenfalls am Dienstag ihr mit Spannung erwartetes Quartalsergebnis präsentieren. CEO Tidjane Thiam hatte bereits vor Ostern eingeräumt, dass die Bank in der Periode von Januar bis März erneut einen Verlust eingefahren hat. Dass das erste Quartal 2016 für Investmentbanken aber ein extrem schwieriges war, hat sich auch bei der Konkurrenz gezeigt. UBS (+0,9%) und Julius Bär (+1,6%) konnten sich von den letztwöchigen grossen Verlusten etwas erholen.

Am Schluss der Tabelle präsentierten sich LafargeHolcim (-1,3%). Der Baustoff-Hersteller wird am Donnerstag seine Quartalszahlen offenlegen, wie auch die beiden Versicherer Zurich (+1,0%) und Swiss Life (-0,5%).

Zu den grössten Gewinnern zählten derweil ausser den genannten noch Lonza, Sonova und Swiss Re (je +1,8%). Actelion wurden zwar ex Dividende gehandelt, legten aber trotzdem 1,0% zu. Am Ende der Tabelle waren ausserdem noch Sika (-1,2%), Aryzta (-09%) und ABB (-0,6%) zu finden.

Im breiten Markt fielen Lastminute.com mit einem markanten Plus von fast 10% auf. Das Unternehmen hat erstmals eine Guidance für 2016 publiziert: Nach einem Transformationsjahr 2015 geht es von einer Rückkehr zur Profitabilität aus. Sehr stark zeigten sich ausserdem noch New Venturetec (+9,0%) und Goldbach (+5,2%), während Rieter (-4,6%) oder Cham Paper (-4,6%, ex Dividende) grössere Verluste hinnehmen mussten. (awp/mc/pg)

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