CH-Schluss: SMI moderat im Plus – Zurückhaltung vor Fed-Entscheid

CH-Schluss: SMI moderat im Plus – Zurückhaltung vor Fed-Entscheid

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Plus geschlossen. Die Börse konnte an den Kursanstieg vom Vortag anknüpfen, die Märkte gaben aber kurz vor Handelsschluss noch einen Teil der Gewinne ab. Die US-Börsen verzeichneten im Hinblick auf die am Abend anstehende Sitzung der US-Notenbank Fed leichte Verluste, was die Stimmung am hiesigen Markt etwas belastete. Mit der fortschreitenden Berichtssaison scheinen sich einige Ängste der Anleger aber «in Luft aufzulösen», kommentierte ein Marktanalyst die positive Grundstimmung. Zudem stützten positive Konjunkturzahlen aus den USA und Asien die Märkte weltweit. Am Schweizer Markt zogen vor allem zyklische Titel und die Grossbankenwerte weiter an.

Die Blicke der Investoren waren allerdings auf die Sitzung der US-Notenbank Fed gerichtet, die ihre Beschlüsse am Abend nach Börsenschluss in Europa kommunizieren wird. Die grosse Mehrheit der Ökonomen erwartet, dass die Fed die Einstellung ihres milliardenschweren Anleihekaufprogramms bekanntgibt. Gespannt sind die Investoren auch auf Hinweise über den Zeitpunkt einer möglichen Zinserhöhung in den USA.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,28% im Plus auf 8’654,57 Punkten (Tageshoch 8’681,77 Punkte). Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,37% auf 1’282,56 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte um 0,30% auf 8’520,46 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 21 im Plus, UBS unverändert und acht im Minus.

An der Spitze im SMI/SLI schlossen Transocean (+2,7%), die bereits am Vorabend an der US-Börse zugelegt hatten, klar fester. Deutliche Avancen verzeichneten auch die Zykliker SGS (+1,5%) und Lonza (+1,5%). ABB (+0,2%) und Adecco (-0,1%), die einen Grossteil des Handelstages über ebenfalls gut gesucht waren, gaben gegen Handelsschluss die Gewinne wieder ab.

Klar fester zeigten sich zudem Clariant (+2,1%). Der Spezialchemie-Konzern, der am Donnerstag seine Ergebnisse zum dritten Quartal vorlegen wird, hat den Verkauf des Energy-Storage-Geschäfts im Rahmen seiner laufenden Neuausrichtung bekanntgegeben. Auf Gruppenstufe sei die Dekonsolidierung des Geschäfts allerdings «vernachlässigbar», kommentierte die ZKB. Am Markt wurden zudem wieder einmal Spekulationen über ein Kaufinteresse eines deutschen Grosskonzerns herumgereicht.

Die UBS-Aktien (unverändert) legten nach dem starken Anstieg am Vortag zu Handelsbeginn noch gut zu, wurden gegen Handelsende aber wieder verkauft. Die Analysten von Kepler Cheuvreux hatten im Anschluss an den am Dienstag publizierten Quartalsbericht ihre Gewinnprognosen leicht nach unten revidiert und bleiben bei ihrem «Hold»-Rating. Dagegen bekräftigen Natixis und Morgan Stanley ihre Kaufempfehlungen. Gut gesucht waren derweil CS (+0,8%), deutlich verhaltener Julius Bär (+0,2%). Die Versicherungs-Titel Swiss Re gewannen 0,5% und Zurich 0,6%.

Durchzogen zeigte sich das Bild bei den defensiven Werten. Während Nestlé (+0,4%) aber auch die Pharmatitel von Roche (+0,7%) gesucht waren, büssten Novartis (-0,4%) nach den Kursgewinnen vom Vortag an Wert ein und gehörten zu den wenigen Verlierern im SMI. In den Nachbetrachtungen zogen die meisten Analysten allerdings ein recht positives Fazit der Zahlen zum dritten Quartal. Schwächer tendierten auch die am Vortag ebenfalls noch starken Swisscom (-0,2%).

Die im breiten Markt notierte Bank Vontobel (Aktie +0,3%) hat für das dritte Quartal höhere Kundenvermögen dank einem klaren Neugeldzufluss und einer positiven Performance vermeldet. Die Privatbank rechnet nun mit einem Jahresergebnis leicht über Vorjahr.

Kuoni (+3,0%) profitierten von einer Ratinganhebung durch das Credit-Suisse-Research auf «Outperform» von bisher «Neutral». Der zuständige Analyst erachtet die jüngsten Kursrückgänge der Aktie als übertrieben. Logitech schlossen derweil unverändert. Der Computerzubehörhersteller hatte von der Börsenbetreiberin SIX einen weiteren Aufschub für die Vorlage des Jahresergebnisses erhalten.

Zahlen für sein Geschäftsjahr 2013/14 vorgelegt hatte das Luzerner Farbmetrikunternehmen Datacolor (Aktie +2,8%): Danach ist der Gewinn bei höherem Umsatz um knapp 9% gesunken. Einen «strategisch wichtigen Auftrag» vermeldete der Technologiekonzern Ascom (Titel +3,3%) und die Industriegruppe Von Roll (Aktien -0,7%) gab die Schliessung von einem von zwei Werken in Deutschland bekannt.

Die zum BKB-Konzern gehörende Bank Coop (Titel -1,2%) hat von der Finanzmarktaufsicht Finma eine Rüge wegen Marktmanipulation erhalten. Die Bank habe zwischen 2009 und 2013 den Börsenkurs der eigenen Inhaberaktien manipuliert. Der frühere Bank Coop-CEO Andreas Waespi erhält ein dreijähriges Berufsverbot und kann seine neue Stelle bei der Aargauischen Kantonalbank nicht antreten. (awp/mc/pg)

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