CH-Schluss: Fester, wenig Impulse zu Wochenbeginn

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag fester geschlossen. Das Blue-Chip-Barometer SMI bewegte sich während der Handelszeit ausschliesslich in der Gewinnzone. Nach einem euphorischen Start setzte eine kleine Verschnaufpause ein, bevor im späten Handel Unterstützung nach US-Daten einsetzte. Weiter schauen die Investoren etwas zurückhaltend auf die Regierungsbildung in Italien. Der neue Ministerpräsident Enrico Letta will eine grosse Koalition bilden.

Immerhin haben erfreulich verlaufene Anleihenauktionen beim südlichen Nachbarn diese Verunsicherung etwas abgeschwächt, denn die Renditen bei den zehnjährigen italienischen Anleihen fielen mit 3,9% auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2010. In den letzten Stunden erhielt der SMI Sukkurs vom US-Handel, wo der Dow Jones Index bis zum hiesigen Börsenschluss nordwärts avancierte. Rückenwind verliehen dem US-Leitindex Häusermarktdaten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,58% fester auf 7’901,73 Punkte (Tageshoch 7’923). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg derweil um 0,63% auf 1’183,28 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,68% auf 7’417,43 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 25 im Plus und fünf im Minus.

Börsenrelevante Unternehmensnews waren am Montag kaum vorhanden, entsprechend hielten sich die einzelnen Veränderungen in Grenzen. Ab Dienstag geht aber die Berichtssaison zum ersten Quartal im grossen Stil weiter: Mit der Grossbank UBS (+1,2%), dem Sanitärtechniker Geberit (+0,2%) und dem Chemiekonzern Clariant (-0,8%) werden gleich drei Blue Chips Einblick in die Geschäftszahlen geben. Am Donnerstag stehen mit dem Rückversicherer Swiss Re (+0,5%) und dem Telekom-Konzern Swisscom (+0,7%) zwei weitere Quartalsabschlüsse an.

Bei den Finanztiteln fiel zudem Julius Bär (+2,7%) auf. Credit Suisse rückten um 0,5% vor. Gesucht waren Givaudan (+2,2%), die von der UBS ein leicht höheres Kursziel erhielten. Auch Swiss Life (+1,5%) ernteten Anlegervertrauen. Andere Versicherer wie Bâloise (+1,5%) oder Zurich (+0,8%) standen ebenfalls im Plus. Zurich-VRP Joe Ackermann hatte in der Wochenendpresse einmal mehr die Bedeutung der hohen Dividendenausschüttungen betont. «Unsere Botschaft an die Aktionäre lautet, dass sie eine nachhaltig attraktive Dividende erwarten dürfen», sagte er.

Erneut ins Rampenlicht gerückt war am Freitagabend Novartis (Aktie +0,1%): Der Basler Pharmakonzern wurde in den USA nur drei Tage nach einer ersten Anklage erneut wegen Kickback-Zahlungen angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Unternehmen diesmal Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehreren Millionen Dollar an Ärzte vor, was den Aktienkurs aber nicht beeinflusste. Fester zeigten sich ferner Roche GS (+0,8%) und Nestlé (+1,0%), die dem SMI eine solide Stütze boten.

Adecco (+1,6%) profitierten von Spekulationen, dass die für den Freitag angekündigten US-Arbeitsmarktdaten die Papiere beflügeln könnten. Syngenta (+1,1%) standen im Fokus wegen einer Abstimmung über ein Verbot gewisser Pestizide in den EU-Staaten, die eine Mitschuld am Bienensterben haben sollen. Die EU-Kommission will die Verwendung bestimmter Pestizide (Neonikotinoide) für zwei Jahre untersagen, darunter auch das Syngenta-Produkt Thiamethoxam. Grösster Verlierer waren ABB (-1,9% bzw. 0,40 CHF), die allerdings ex Dividende von 0,68 CHF gehandelt wurden. Schwächer präsentierten sich auch Clariant (-0,8%). Am Berichtstag wurden auch im breiten Markt diverse weitere Aktien ex-Dividende gehandelt, wie unter anderem BCV (-5,7%), BCGE (-0,3%) Conzzeta (-4,0%), EFG FP (-4,3%) und Kardex (-3,6%).

Meyer Burger (-15,0%) wurden ab heutigem Datum zudem Ex Bezugsrecht für die laufende Kapitalerhöhung gehandelt, was einen Grossteil der Verluste erklärte. Walter Meier (+2,6%) verkaufte derweil das Klima-Handelsgeschäft in Deutschland und Basilea (-0,1%) hat neue Daten zu diversen Medikamentenkandidaten vorgestellt. Alpha Petrovision (-6,5%) wurde von den Anlegern nach Verschiebung der Publikation der Geschäftszahlen auf Ende Mai etwas abgestraft. (awp/mc/hfu)

SIX Swiss Exchange

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