CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 8925 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Donnerstag weiter vom schwachen Start in die laufende Börsenwoche erholt. Nach guten Vorgaben aus Asien, sorgten am Nachmittag solide US-Arbeitsmarktdaten sowie die Aussicht auf eine längere Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank für gute Stimmung. Die Fed dürfte angesichts der nach wie vor tiefen Inflation zunächst die Folgen der Überschwemmungen in Texas im Auge behalten, bevor sie den nächsten Zinsschritt wagt, meinten Händler. Der Leitindex SMI rückte derweil mit kräftiger Unterstützung des Schwergewichts Novartis näher an die Marke von 9’000 Punkten heran.

An der Wall Street würden die Sorgen um die Nordkorea-Krise ausserdem von der Hoffnung auf neue Steuergeschenke durch US-Präsident Donald Trump verdrängt. Die bestehenden geopolitischen Risiken sollten aber nicht einfach beiseite geschoben werden, warnte ein Marktanalyst. Nun richtet sich der Blick auf den am Freitag auf der Agenda stehenden US-Arbeitsmarktbericht. Nach freundlichen Vorabschätzungen des Dienstleisters ADP am Mittwoch, unterstrichen am Donnerstagnachmittag die jüngsten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenentschädigung die stabile Lage am US-Arbeitsmarkt. Eine Bestätigung durch den morgigen Bericht könnte den Aktien weiteren Auftrieb verleihen.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Börsenschluss 0,84% auf 8’925,45 Punkte, schloss aber den Monat August mit einem Minus von rund 1,5% ab. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte am Donnerstag um 0,61% auf 1’422,29 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,81% auf 10’177,22 Zähler zu. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 25 im Plus und fünf im Minus.

Bei den Blue Chips gingen Novartis (+2,1%) als Tagessieger aus dem Handel. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte dem Basler Pharmakonzern am Vorabend die Zulassung des Mittels Kymriah zur Behandlung einer bestimmten Form von Leukämie (ALL) bei Kindern und Jugendlichen erteilt. Es handelt sich dabei um die erste Gentherapie, die in den USA zugelassen wurde. Analysten sprachen von einem «revolutionären Durchbruch zur Heilung von Krebs» und von «bahnbrechenden News».

Die beiden weiteren Schwergewichte Nestlé und Roche gewannen 0,5% bzw. 1,0%. Dabei hatte Roche mit einer erweiterten Zulassung für Actemra in den USA positive News vermeldet.

Gefragt waren auch Zykliker wie Kühne+Nagel (+1,7%), ABB (+1,4%) oder Swatch (+1,3%). ABB dürften einem Marktbeobachter zufolge von einem positiven Kommentar aus dem Hause Barclays profitiert haben.

Bâloise (+0,7%) wurden am Tag nach der Zahlenveröffentlichung von Analystenkommentaren getragen. So hatten etwa Berenberg, Kepler, Baader und Vontobel ihre jeweiligen Kursziele für die Aktien des Erstversicherers erhöht. Am Vortag war die Aktie anfänglich stark gestiegen, verlor dann aber etwas an Dynamik.

Julius Bär (+0,4%) profitierten nur im Morgenhandel von einer Sektorstudie der Bank Exane BNP Paribas. Der Analyst stuft die Titel mit ‹Outperform› ein und erwartet nach «überdurchschnittlichen» Halbjahreszahlen weitere Verbesserungen. In der gleichen Studie wurde UBS (-0,2%) mit ‹Outperform› eingestuft, während es bei CS (+0,1%) nur ein ‹Neutral› ist.

Deutliche Abgaben verzeichneten die volatilen Aktien des Backwarenspezialisten Aryzta (-2,1%). Und auch Geberit (-0,7%) oder Swiss Life (-0,5%) büssten an Wert ein.

Im breiten Markt legten Edmond de Rothschild (+3,1%) und Investis (+1,9%) nach Halbjahreszahlen beide klar zu. Vontobel (-0,4%) hatte anlässlich eines Investorentages zwar «ehrgeizige» Wachstumsziele für 2020 veröffentlicht, die sich aber kaum auf den Kurs auswirkten.

U-blox (+4,9%) kletterten mit einer ‹Buy›-Empfehlung von BaaderHelvea stark in die Höhe. Und für die AMS-Avancen (+5,1%) wurden im Handel wiedererwachte Übernahmespekulationen als Grund angeführt.

Bei VAT (-0,2% auf 122,70 CHF) stieg der Grossaktionär Capvis ganz aus. Die Private Equity Firma verkaufte ihren verbleibenden Anteil von knapp 5% über Nacht zu 120 CHF pro Aktie. Starke Einbussen erlitt der Börsenneuling Zur Rose (-3,9% auf 136,50 CHF) erstmals seit dem IPO von Anfang Juli unter den Ausgabekurs von 140 CHF gefallen ist. (awp/mc/pg)

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