CH-Schluss: SMI setzt Rekordjagd fort

CH-Schluss: SMI setzt Rekordjagd fort

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag fester geschlossen. Nach günstigen Vorgaben aus Übersee war das hiesige Leitbarometer SMI am Morgen bereits höher gestartet, drehte aber rasch ins Minus. Für Abwärtsdruck sorgten verhaltene Konjunkturzahlen aus Europa. So hatten die ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland im Mai mit einer Stagnation enttäuscht.

In der zweiten Tageshälfte drehte der SMI in einem sonst nachrichten- und impulsarmen Handel ins Plus. Getragen wurden die Aufschläge von freundlichen US-Börsen, hiess es. Schub gaben hierzulande zudem die defensiven Indexschwergewichte. So erreichte der SMI gegen Handelsende bei 8’193 Punkten ein neues Mehrjahreshoch. Und auch an der Wall Street markierte der Dow Jones (bis zum hiesigen Handelsschluss) den höchsten Stand seiner Geschichte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,49% höher bei 8’187,75 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,55% auf 1’234,46 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) rückte um 0,47% auf 7’693,05 Punkte vor. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 26 die Sitzung im Plus und 4 im Minus.

Die grössten Aufschläge im Blue Chip-Segment zeigten Transocean (+1,8%). Unternehmensrelevante News lagen nicht vor. Einem Markexperten zufolge zeigen die Titel häufig einen volatilen Kursverlauf, dessen Ursache kaum zu erklären ist.

Weitere Zykliker wie die Titel des Uhren- und Luxusherstellers Swatch (+1,5%) waren überdurchschnittlich gesucht. Für die Branche wurde der am Montag angekündigte Abschluss eines Freihandelsabkommens der Schweiz mit China von Analysten als positiv bewertet. Im Rahmen des Abkommens könne erwartet werden, dass die Importsteuern für Schweizer Uhren sinken würden, hiess es beispielsweise bei der ZKB. Die Titel des Branchennachbarn Richemont zeigten sich kaum verändert (+0,1%)

Die Finanzwerte schlossen allesamt im Plus. Die grössten Gewinne verbuchten Swiss Re (+1,5%), denen Marktbeobachter nach den Rücksetzern der letzten Tage ein Erholungspotenzial attestieren. Bâloise legten um 1,0% zu und etwas abgeschlagen schlossen Swiss Life (+0,5%), die am Montag nach Berichten über eine Kooperation mit der Regionalbank Valiant unter Druck geraten waren. Die Titel der beiden Grossbanken CS und UBS verteuerten sich um 0,6% bzw. 0,8%.

Gestützt haben vor allem die schwergewichtigen Nestlé (+0,4%), Novartis (+0,3%) und Roche (+0,5%)

Höhere Kurse zeigten unter anderem auch die Clariant (+1,1%), Geberit (+0,8%), SPS (+0,7%) und SGS (+0,7%). Für Syngenta (+0,3%) sind Händler dank dem gestrigen Pro-Monsanto-Urteil des höchsten US-Gerichts wieder zuversichtlicher gestimmt, so ein Marktbeobachter. Denn mit den für US-Landwirte nun endgültig verbotenen Anwendungen von eigenen Saatkreuzungen mit patentiertem Saatgut eröffne sich der Industrie ein attraktives Wachstumspotenzial.

Zu den wenigen Verlierern gehören die eher defensiven Lonza (-0,3%) und Sonova (-1,3%) und auch die beiden Zykliker Schindler (-0,4%) und Kühne+Nagel (-1,4% bzw. -1,5 CHF). Die Abschläge in letzteren erklären sich mit dem heutigen Dividendenabgang in Höhe von 3,50 CHF pro Titel. Die Titel sind die einzigen im Blue Chip-Segment, die bislang eine negative Jahresperformance (-0,9%) zeigen.

Am breiten Markt avancierten LifeWatch um 4,3%, obwohl die am Morgen vorgelegten Zahlen des Telemedizin-Anbieters zum ersten Quartal 2013 etwas unter den Erwartungen der Analysten ausgefallen waren. Unternehmenschef Yacov Geva stellte aber für das laufende Geschäftsjahr ein Steigerung beim Umsatz als auch beim Reingewinn in Aussicht.

Santhera fielen um 6,1% zurück. Die Aktionäre hatten am Vortag den Entscheid zur Fortführung des Unternehmens mit einem Kursanstieg von knapp 40% honoriert. (awp/mc/pg)

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