Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag leicht tiefer geschlossen. Nach einer schwächeren Startphase drehte der Leitindex SMI zunächst ins Plus, gab die Gewinne bis zur Mittagszeit aber wieder preis. Nach der schwachen Eröffnung der US-Börsen sackte der Index bis auf Tagestief, erholte sich im letzten Handelsviertel allerdings wieder etwas. Die Entwicklung in der Ukraine habe ebenso auf die Stimmung gedrückt wie rückläufige Exporte in China, erklärte ein Händler.
Im Februar verzeichnete die chinesische Handelsbilanz zum ersten Mal seit elf Monaten ein Defizit. Zudem gab die Landeswährung Yuan zu Wochenbeginn abermals spürbar nach, was Ängste aufkeimen liess, dass es zu einem Kollaps an den chinesischen Kreditmärkten kommen könnte. Die unsichere und instabile die Lage auf der Halbinsel Krim sorge unverändert für das Hintergrundrauschen an der Finanzmärkten und für ein verhältnismässig hohe Volatilität, hiess es.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,13% tiefer auf 8’367,55 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,17% auf 1’289,00 und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,17% auf 8’111,48 Stellen nach. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten 19 im Minus, zehn im Plus und Lonza unverändert.
Grössere Verluste verzeichneten überdurchschnittlich viele zyklische Werte, allen voran Clariant (-1,3%) aber auch Transocean (-1,1%), Kühne+Nagel (-1,1%) oder Dufry (-0,7%). Investoren würden diese Papiere bei zunehmender Unsicherheit als erstes abstossen, hiess es im Handel. Die Aktien der beiden Luxusgüter-Hersteller Swatch (-0,7%) und Richemont (-0,8%) wurden zusätzlich von den schwachen Wirtschaftsdaten aus China belastet.
SGS verloren 0,7% nachdem der Warenprüfer informierte, dass Finanzchefin Géraldine Matchett im Sommer geht. Die Analysten nahmen dies mit Bedauern zur Kenntnis. Zwar sei niemand unersetzlich, doch Matchett habe einen «sehr kompetenten» Eindruck gemacht, und ihre Wahl zum «CFO of the Year» letztes Jahr sei sehr verdient gewesen. Auffallend schwach schloss mit Sonova (-1,4%) allerdings auch ein eher defensiver Valor.
Die rote Laterne geht mit einem Minus von 1,5% an Julius Bär, während die Grossbankentitel UBS (-0,6%) und CS (-0,4%) moderater nachgaben. Kursgewinne verzeichneten hingegen die Versicherer Swiss Life (+1,5%), Bâloise (+0,6%), Swiss Re (+0,4%) und Zurich (+0,2%). Vor allem die beiden letzteren würden in dem derzeitigen unsicheren Umfeld wegen ihrer Dividenden-Stärke nachgefragt, hiess es.
Mit Sika (+2,4%) schloss aber auch ein Zykliker ganz oben im Tableau. Seit der Zahlenpräsentation von vergangener Woche sind die Titel im Aufwind. Fest präsentierten sich auch die Pharmawerte von Actelion (+1,9%), die mit einem Rebound auf die Verluste der Vorwoche (knapp -6%) reagierten.
Eine Stütze waren aber vor allem die schwerkapitalisierten Roche (+0,6% auf 260,50 CHF). Barclays hat in einer Studie zum europäischen Pharmasektor das Kursziel für die Genussscheine auf 305 von 272 CHF erhöht und rät unverändert zum Übergewichten der «Bons». Die Titel hatten in der Woche zuvor einen Verlust von knapp 5% erlitten.
Aus der zweiten Reihe hat der Maschinenhersteller Mikron (Aktien -4,5%) den Jahresabschluss vorgelegt, der die Erwartungen der Analysten nicht erfüllte. Abwärts ging es nach der Zahlenpublikation auch für Aryzta-Aktien (-3,5%). Der Backwarenkonzern lag ebenfalls unter den Schätzungen, zum Teil war denn auch von enttäuschenden Zahlen die Rede. Die Versicherung Helvetia (-2,8%) schloss nach Zahlen ebenfalls im roten Bereich.
Die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group schlossen hingegen mit 2,4% im Plus: Am Freitagabend war bekannt geworden, dass der ehemalige UBS-CEO Peter Wuffli neuer Verwaltungsratspräsident werden soll. Zudem hatte das Unternehmen vorläufige Geschäftszahlen bekanntgegeben. So konnte das Unternehmen einen Rekord-EBITDA ausweisen. (awp/mc/upd/ps)