CH-Schluss: SMI gibt grossen Teil der Tagesgewinne zum Schluss ab

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag noch einen kleinen Tagesgewinn über die Ziellinie retten können. Dabei zeigte der Leitindex SMI eine ähnliche Entwicklung wie schon am Vortag: Nach einem euphorischen Start mit Zugewinnen von knapp einem Prozent ging es ab dem frühen Nachmittag stetig abwärts. Mit der Schlussauktion landete der Index fast auf dem Tagestief. Für die Entwicklung mitverantwortlich war auch die durchwachsene Entwicklung an den US-Märkten – während der technologielastige Nasdaq leicht zulegen konnte, gab der Dow Jones nach.

Insgesamt verlief der Handel eher in ruhigen Bahnen und die Umsätze waren auch vergleichsweise tief, wie im Markt zu hören war. Vor dem in zwei Tagen beginnenden Treffen der Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole hätten sich die Anleger zurückgehalten, hiess es. Insbesondere von der geplanten Rede von Fed-Chef Jerome Powell erhoffen sich Anleger konkretere Hinweise darauf, wie es mit der künftigen Entwicklung der Leitzinsen weitergehen könnte. Die jüngsten US-Konjunkturzahlen haben einigen Händlern zufolge die Hoffnungen eingetrübt, dass es bald wieder zu einer Senkung der Zinsen kommen könnte. Gleichzeitig deuteten Analysten die eher positiven Konjunkturdaten so, dass sie die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft unterstreichen und eine sanfte Landung der dortigen Konjunktur wahrscheinlicher machten.

Der SMI schloss 0,25 Prozent höher bei 10’875,68 Punkten, wobei er das Tageshoch bei 10’942 Punkten markierte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewann derweil 0,26 Prozent auf 1711,16 und der breite SPI 0,26 Prozent auf 14’345,71 Zähler. Von den SLI-Werten schlossen 12 tiefer und 16 höher, Nestlé und Richemont gingen unverändert aus dem Handel.

Die mit Abstand grössten Zugewinne unter den Blue Chips fuhren Adecco (+3,6%) ein. Das Unternehmen knüpfte damit an seinen seit Anfang Juni bestehenden Aufwärtstrend an. Auf Jahressicht haben die Papiere damit mehr als 20 Prozent an Wert zugelegt und zählen zu den stärksten Titeln im SLI. Positiv dürfte sich am Handelstag laut Händlern zudem eine Ratingerhöhung durch Exane BNP Paribas auf «Outperform» von «Underperform» ausgewirkt haben.

Gut liefen auch Technologiewerte. Insbesondere Firmen aus dem Halbleiterbereich profitierten von den überraschend guten vorläufigen Geschäftszahlen des britischen Chipdesigners ARM, der demnächst an der Nasdaq sein Börsendebut feiern will. AMS Osram, VAT und Comet gewinnen zwischen 1,3 und 2,4 Prozent hinzu. U-blox (+3,1%) erholen sich zusätzlich auch vom starken Einbruch vom vergangen Freitag, der durch enttäuschende Halbjahreszahlen ausgelöst wurde.

Stark zeigten sich auch die Papiere der UBS. Sie schlossen 2,1 Prozent höher auf 21,04 Franken. Kurzzeitig schossen sie am frühen Nachmittag sogar auf 21,15 Franken hoch und markierten damit ein neues Jahreshoch. Im Markt war von Käufen im Zusammenhang mit einer Empfehlung eines viel gelesenen deutschen Anlegerbriefs zu hören. Andere Finanzwerte wie Julius Bär (-0,3%) und Partners Group (+0,4%) schlugen sich im Vergleich klar schlechter.

Unter den Index-Schwergewichten konnten einzig Novartis (+0,7%) hinzugewinnen, während Nestlé unverändert waren. Dagegen bremsten Roche GS (-0,5%) etwas.

Schlusslicht unter den Blue Chips waren Swatch, die Abgaben von 1,9 Prozent verzeichneten. Die Papiere litten vor allem unter den etwas schlechteren Uhrenexportzahlen im Juli. Insbesondere günstigere Modelle hatten sich schlechter verkauft, daher wurden Swatch stärker aus dem Portfolio entfernt. Von der Exportschwäche weniger betroffenen waren Richemont, die unverändert aus dem Handel gingen.

Auf dem Verkaufszettel standen auch defensive Titel wie Lindt&Sprüngli, SGS, Swisscom und Kühne+Nagel, die 0,6 bis 1,1 Prozent nachgaben.

Im breiten Markt gewannen Skan (+4,6%) nach Halbjahreszahlen deutlich hinzu. Ebenso waren Arbonia (+3,5%) und Intershop (+1,0%) nach Zahlen gesucht. Mobilzone (+4,0%) wiederum konnten sich etwas von den Verlusten vom Freitag erholen, als es nach enttäuschenden Halbjahreszahlen deutlich bergab ging. (awp/mc/ps)

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