Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung am Montag leicht im Minus beendet und konnte damit nicht an die Gewinne vom Freitag angeknüpft. Nach einem zunächst festeren Start infolge positiver Vorgaben aus Übersee drehte das hiesige Leitbarometer SMI rasch ins negative Territorium. Am Nachmittag startete der SMI im Zuge einer festeren US-Eröffnung einen Erholungsversuch, beendete den Handel aber mit rotem Vorzeichen über Tagestief. Für die tieferen Notierungen sorgten vor allem die beiden Schwergewichte Novartis und Nestlé.
Aufgrund weitgehend fehlender Impulse und angesichts der Ungewissheit über die weitere Entwicklung in Syrien hätten sich die Marktakteure mehrheitlich zurückgehalten, hiess es im Handel. Ob es tatsächlich zu einer militärischen Intervention seitens der USA kommt, ist derzeit noch unklar. In dieser Woche beraten in den USA der Kongress und der Senat über das weitere Vorgehen in der «Causa Syrien». Die Nervosität bleibt an den Finanzmärkten damit weiterhin hoch. Gegen allzu große Rücksetzer am hiesigen Aktienmarkt würden wiederum erfreuliche Makrodaten aus China und Japan absichern, hiess es weiter.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,19% tiefer auf 7’935,76 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) allerdings, in dem die schwachen Indexschergewichte nicht so zum Tragen kommen, stieg um 0,06% auf 1’215,81 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum 0,15% auf 7’537,66 Stellen tiefer schloss. Von den 30 wichtigsten Titeln standen zum Handelsende 14 im Minus und 16 im Plus.
Die Nachrichtenlage war im hiesigen Blue Chip-Segment eher dünn. Die beiden Indexschwergewichte Novartis (-1,1%) und Nestlé (-0,7%) waren für einen Grossteil der Abgaben im SMI verantwortlich. In Novartis sei es nach dem guten Lauf in der Vorwoche (+4,8%; SMI: +2,6%) vereinzelt zu Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es.
Auch die ebenfalls defensiven Titel des Immobilienunternehmens SPS (-1,5%) schlossen mit rotem Vorzeichen. Seit Jahresbeginn büssten die Titel über 10% an Wert ein – so viel wie kein anderer Blue Chip. Der Konzern wird am Donnerstag die Halbjahreszahlen vorlegen.
Grössere Verluste verbuchten auch Vertreter aus dem zyklischen Segment, allen voran SGS (-1,4%) und Kühne+Nagel (-0,9%). Julius Bär (-0,5%) und Zurich (-0,4%) schlossen ebenfalls im Minus.
Die Papiere des Rückversicherers Swiss Re (+1,6%) lagen wegen dem Branchentreffen in Monte Carlo im Fokus. Das Swiss Re-Management äusserte sich mit Blick auf die Vertragserneuerungsrunde im Januar und der zu erwartenden Preisentwicklung optimistisch. Bis 2020 rechnet der Konzern derweil in Schwellenländern mit einer stark anziehenden Nachfrage nach Rückversicherungsdeckung für Naturkatastrophenrisiken. Die Ausführungen von Swiss Re deckten sich Analysten zufolge mit den Äusserungen des Konkurrenten Münchner Rück. Einige Händler spekulierten zudem über eine weitere Sonderdividende bei Swiss Re.
Grössere Gewinne verzeichneten auch die Titel der Branchennachbarn Bâloise (+1,5%) und Swiss Life (+1,1%) sowie die Bankwerte UBS (+1,0%) und CS (+0,8%). Die eher defensiven Sonova (+1,7%) bauten die Gewinne vom Freitag (+3,6%) aus, als die UBS das Titel-Rating auf «Buy» angehoben hatte. Lonza stiegen ohne News 1,7% und bei den Zyklikern hatten am Ende Swatch (+0,6%) die Nase vorn, gefolgt von Sulzer (+0,6%) und Clariant (+0,3%).
Am breiten Markt ging es für Orell Füssli (-10%) nach einer Gewinnwarnung massiv nach unten. Wegen «substanziellen» Verlusten in der Division Sicherheitsdruck rechnet das Unternehmen für 2013 mit einem deutlich negativen Ergebnis. Ohne News büssten zudem Schlatter (-9,1%) deutlich an Wert ein.
Dagegen profitierten Straumann (+4,7%) von einer positiven Einschätzung durch Citigroup. Das Aktienresearch hat das Kursziel für den Dentalimplantate-Hersteller deutlich erhöht und die Anlageempfehlung «Buy» bestätigt. Das Premiumsegment des Zahnimplantatemarktes zeige in Europa die ersten Anzeichen für eine Erholung, hiess es. Die Papiere des Mitbewerbers Nobel Biocare gewannen im Schlepptau 1,8%.
Der Pharmakonzern Cytos (+4,1%) legte für einen Produktekandidaten positive Studiendaten vor. Evolva-Aktien avancierten um 6,6%, nachdem das Unternehmen Fortschritte in der Produktpartnerschaft mit dem US-Konzern Cargill meldete. Der Elektroinstallateur Burkhalter (+1,3%) hat im ersten Semester den Umsatz und Gewinn klar verbessert. (awp/mc/upd/ps)