CH-Schluss: SMI geht unverändert aus der Börsenwoche

Boerse

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt hat der Leitindex SMI am Freitag nach einem positiven Start in den Handelstag am Verfallstermin wenig verändert geschlossen. Belastet wurde der Index im Handelsverlauf von weiteren Abgaben der schwergewichtigen Roche und Nestlé, während etwa die Finanzwerte und einige Zykliker kräftig zulegen konnten. Insgesamt sprachen Händler aber von einer freundlichen Stimmung an den Handelsplätzen weltweit.

Unterstützung lieferte vor allem der positive Entscheid des US Senats zum Budget. Damit erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, dass die von US-Präsident Trump angekündigte Steuerreform umgesetzt werden könnte, meinte ein Händler. Auch eine grössere Kompromissbereitschaft der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Bezug auf die Brexit-Gespräche wurde an den Märkten positiv vermerkt. Etwas aus dem Blickfeld der Märkte geriet dagegen die Katalonien-Krise.

Der Leitindex SMI stieg leicht um 0,04% auf 9’237,13 Zähler. Auf Wochensicht gab der SMI dennoch um 0,8% nach, dies nach fünf positiven Wochen in Folge. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,45% auf 1’493,22 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss 0,06% im Plus auf 10’554,08 Punkten. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen deren 20 im Plus, 9 im Minus und einer (Kühne+Nagel) unverändert.

Die schwergewichtigen Roche-Genussscheine (-1,8%) setzten den schon am Vortag begonnenen Abwärtstrend fort. Der Pharmakonzern hatte mit den am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen die Markterwartungen zwar erfüllt, allerdings belasteten die Sorgen vor einer grösseren Bedrohung durch Nachahmerprodukte das Sentiment. Auf Roche kämen wohl «einige harte Jahre zu», schrieb etwa der Analyst der britischen HSBC am Freitag in einem Kommentar. Novartis (+0,1%) schlossen dagegen leicht im Plus. Die Basler Roche-Rivalin wird ihren Quartalsbericht am kommenden Dienstag publizieren.

Belastet wurden die Indizes zudem von Abgaben der schwergewichtigen Nestlé-Aktie (-0,5%). Zu dem am Donnerstag publizierten Quartalsbericht des Nahrungsmittelkonzerns trafen auch am Freitag verhaltene Kommentare von Analystenseite ein.

Deutlichere Verluste erlitten zudem Sonova (-0,9%). Das Vontobel-Research hatte das Rating auf «Hold» von «Buy» zurückgestuft. Sie befürchte, dass der Hörgeräte-Hersteller von seinem Vorsprung auf die Konkurrenz verliere, kommentierte die zuständige Analystin.

Deutlich aufwärts ging es dagegen mit den Grossbankenwerten CS (+2,3%) und UBS (+1,5%). Am späten Freitagabend will der Hedgefonds RBR Capital seine Forderungen zu einer Aufspaltung der CS an einer Investorenkonferenz in New York vorstellen, die wichtigsten Punkte waren aber bereits in den letzten Tagen an die Presse durchgesickert.

Mit Kursaufschlägen gingen auch die Versicherungswerte aus dem Handel. Swiss Re (+1,7%) taxierte am Freitag die erwarteten Kosten wegen der US-Wirbelstürme und der beiden Erdbeben in Mexiko auf 3,6 Mrd USD, was klar über den Erwartungen am Markt lag. Analysten wiesen jedoch darauf hin, dass die grossen Schäden den Weg für Tariferhöhungen freimachen könnten, und der Rückversicherer auch eine grosszügige Dividende ausschütten dürfte.

Die Titel des Versicherers Zurich (Aktie +1,1%), der schon am Vortag seine Schätzungen für die Belastungen aus den Wirbelsturmschäden gemeldet hatte, legten weiter zu. Auch Bâloise (+1,4%) und Swiss Life (+1,0%) gingen mit Aufschlägen aus dem Handel.

Die stärksten Kursgewinne verzeichneten Vifor Pharma (+2,8%). Die Aktien, die sich im Jahresverlauf klar unter dem Marktschnitt entwickelt haben, befinden sich seit Ende August auf Erholungskurs und erreichten ein neuen Jahreshoch.

Am breiten Markt gaben Panalpina (-3,3%) erneut nach, nach der Zahlenvorlage vom Donnerstag blieben die Analysten für die Logistik-Titel skeptisch. Auch die am Vortag nach Quartalszahlen bereits schwachen Inficon (-2,6%) gaben weiter nach.

Bald schon könnte eine weitere Gesellschaft am Schweizer Aktienmarkt gehandelt werden: Die in den Bereichen Gebäudetechnik und Gebäudehüllen tätige Poenina-Gruppe kündigte einen Börsengang an. (awp/mc/pg)

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