Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leichter geschlossen. Das Standardbarometer SMI eröffnete zunächst schwächer, vermochte sich aber in die Pluszone zurück zu kämpfen und über die Marke von 8’000 Punkten zu steigen, bevor die Gewinne wegen eines schwachen US-Handels wieder preis gegeben wurden. In Übersee haben die Marktakteure die vorläufige Einigung zwischen Unterhändlern von Demokraten und Republikanern im Haushaltsstreit verhalten aufgenommen.
Denn es wird befürchtet, dass die US-Notenbank Fed deswegen die konjunkturstützenden Anleihekäufe früher zurückfahren könnte, was die Stimmung am New Yorker Börsenparkett trübte. Die US-Haushaltsdebatte ist aber noch nicht ausgestanden: Am 15. Januar müssen der Senat und das Abgeordnetenhaus dem Budgetplan für die kommenden zwei Jahre noch zustimmen. Ansonsten blieben Impulse von Seiten der Unternehmen und den Volkswirtschaften aus.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,19% tiefer bei 7’956,32 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,27% auf 1’213,75 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,13% auf 7’588,28 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 22 im Minus und acht im Plus.
Am unteren Ende der Tabelle figurierten bis zum Markschluss ohne konkrete Nachrichten SPS (-2,0%), Actelion (-1,3%), Transocean (-1,5%) und Clariant (-0,8%).
Zurich gaben mit 0,9% ebenfalls überdurchschnittlich nach. Baloise und Swiss Life (je -0,4%) büssten ebenfalls etwas ein. Swiss Re verloren 0,1%. Für Swiss Re dürften die Berechnungen des Rückversicherungsmaklers Aon Benfield zum versicherten Schaden durch den Orkan «Xaver» in Deutschland von Interesse sein. Aon Benfield bezifferte die Kosten zwischen 100 und 200 Mio EUR. Im Bankenspektrum erreichten derweil UBS (+0,3%) und Julius Bär (+0,2%) den grünen Bereich. CS gaben 0,5% nach.
Zuspruch erhielten einige konjunktursensitive Valoren wie Kühne+Nagel und Dufry (je +0,5%). Holcim (-0,4%) rutschten hingegen wieder in die Verlustzone ab. Die Deutsche Bank versah die Aktien des Zementherstellers mit einem leicht höheren Kursziel. Die Analysten erwarten in den kommenden Jahren einen Gewinnanstieg, lautete die Begründung.
Sinnbildlich für den richtungslosen SMI-Verlauf war die Kursentwicklung bei den SMI-Schwergewichten: Novartis (-0,1%) und Nestlé (-0,2%) haben die anfänglichen Kursavancen am Nachmittag wieder abgegeben. Roche (+0,1%) blieben unauffällig. Wenig Sukkurs boten die Äusserungen der Bank Vontobel zu Nestlé und Roche: Bei den Papieren des Lebensmittelherstellers hat die Bank das Rating auf «Buy» erhöht. Für Roche ist Vontobel währenddessen von einer guten Entwicklung beim Medikament Gazyva ausgegangen. Die Bank rechnet für Gazyva mit einem zusätzlichen Umsatz von 1 Mrd CHF. Bei den defensiven Papieren reüssierten primär Swisscom (+0,5%).
Im breiten Markt richteten sich die Blicke auf die Bank Coop (+3,3%), die bekannt gab, am US-Programm zur Beilegung des Steuerstreits teilzunehmen. Sie ordnete sich in die «Kategorie 2» ein. Zudem gaben auch die nicht börsenkotierten Finanzinstitute Migros Bank (Kategorie 2) und Bank Linth (Kategorie 2) ihre Teilnahme am Programm bekannt.
Swisslog rückten um 0,9% vor, nachdem die deutsche Grenzebach-Gruppe ihre Beteiligung weiter auf 25,01% erhöht hat. Damit baute Grenzebach den Anteil seit Mai 2012 von ursprünglich 11,26% kontinuierlich aus. Weil die Gruppe auch massgeblich am Roboter- und Anlagenbauer Kuka beteiligt ist, wird seit längerem über eine Zusammenarbeit mit Synergiepotenzial zwischen Swisslog und Kuka spekuliert.
Gurit legten mit Blick auf ermutigende CEO-Aussagen zur Geschäftsentwicklung um 0,8% zu. Konzernchef Rudolf Hadorn gab bekannt, nach der zuletzt gesehenen Schwäche insbesondere im Windenergiegeschäft mit einer guten Entwicklung im vierten Quartal zu rechnen, wobei der Umsatz im Gesamtjahr unter 300 Mio CHF und die Betriebsgewinnmarge zwischen 3 und 5% liegen dürften. Für 2014 erwartet Hadorn einen Umsatz von «deutlich mehr» als 300 Mio und «klar höhere» Margen. (awp/mc/pg)