CH-Schluss: SMI zieht 0,3% auf 9412 Punkte an
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag fester geschlossen und damit nach zwei schwächeren Tagen den Aufwärtstrend wieder aufgenommen. Die Börsenhausse blieb damit intakt. Es ist bereits die fünfte Woche in Folge mit steigenden Kursen, wobei im bisherigen Jahresverlauf die dritte Januarwoche die einzige mit Verlusten war. Gestützt wurde die Stimmung vor dem Wochenende von weiteren erfreuliche Konjunkturdaten, einerseits aus Europa, wo über eine gute Arbeitsmarktlage berichtet wurde. Und andererseits und vor allem aus China.
Dort hat sich die Stimmung in kleinen und mittelgrossen Industriebetrieben im Februar aufgehellt. «Vor allem für die exportorientierte Schweiz ist das wichtig», kommentierte dies ein Börsianer. Denn China gilt auch für viele Schweizer Unternehmen als Konjunkturlokomotive. Und in den vergangenen Monaten hatte die Furcht vor einer starken Abkühlung der chinesischen Wirtschaft die Investoren immer wieder verunsichert. Hoffnung verbreitete auch US-Finanzminister Steven Mnuchin hinsichtlich eines Handelsabkommens zwischen Peking und Washington.
Der Swiss Market Index (SMI) zog um 0,25 Prozent auf 9’412,02 Punkte an und hielt damit die Marke bei 9’400 knapp. Im Vergleich zum vergangenen Freitag ergab sich ein Wochenplus von 0,7 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,42 Prozent auf 1’454,24 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,35 Prozent auf 11’003,17. Am Ende schlossen beinahe drei Viertel der Bluechips höher.
Allen voran waren Vifor Pharma und Lonza (je +3,0%) gesucht. Der Feinchemikalienhersteller und Pharmazulieferer hat am Morgen den Abschluss des Verkaufs der Wasserbehandlungssparte an die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Platinum Equity bekanntgegeben. Die Amerikaner haben für die Sparte 630 Mio US-Dollar bezahlt.
Dahinter profitierten verschiedene Aktien von Unternehmen, für die der chinesische Markt besonders wichtig ist, von den dortigen freundlichen Konjunkturdaten. So etwa die Luxusgüteraktien Swatch (+2,0%) und Richemont (+1,2%), oder auch weitere konjunktursensitive Titel wie Dufry (+1,9%), Sika (+1,5%) oder Kühne+Nagel (+1,2%).
Adecco (+1,2%) holten nach den Zahlen vom Vortag, welche mit einem Minus von über 3 Prozent quittiert wurden, zumindest einen Teil dieser Verluste wieder auf. CFRA hatte die Einstufung «Buy» für den Titel bestätigt und darauf verwiesen, dass das vierte Quartal vor allem von einer Goodwill-Abschreibung belastet worden sei, davon abgesehen der Gewinn aber über den Erwartungen gelegen habe.
Im Gegensatz zu Adecco konnten ABB (-1,3%) am Tabellenende die Scharte des Vortages nicht auswetzen, sondern fielen weiter zurück. Am Vortag hatte eine gewisse Enttäuschung über das Strategieupdate trotz passabler Zahlen für das vierte Quartal den Titel bereit um über 2 Prozent nach unten gedrückt.
Im breiten Markt kletterten Santhera (+18%) nach der Kursexplosion zu Wochenbeginn von unter 6 bis auf über 22 Franken und den darauf folgenden Gewinnmitnahmen noch einmal nach oben und beendeten die Woche bei 16,68 Franken. Verantwortlich für die Neueinschätzung des Marktes waren positive Langzeitdaten zum Hauptprodukt Idebenon.
Barry Callebaut (+4,6%) erhielten von einer Hochstufung der UBS auf ‹Buy› von ‹Neutral› Rückenwind. Zudem gewannen Calida (+3,5%) deutlich. Die Wäscheherstellerin hat 2018 den Umsatz auf ein Rekordniveau gesteigert.
Ausserdem fielen einige Industriewerte wie Schlatter (+9,9%) und Tornos (+4,9%) mit satten Avancen auf, oder auch die Aktien des ungleich grösseren Unternehmens Georg Fischer (+4,5%), letztere allerdings nach einer im Umfeld der Jahreszahlen vom Mittwoch enttäuschenden Woche. (awp/mc/pg)