Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte erneut fester geschlossen. Nachdem der Leitindex SMI die heutige Sitzung bereits mit Aufschlägen begonnen hatte, drehte er im Laufe des Vormittags in die Verlustzone und oszillierte dann mehrheitlich um den Nullpunkt. Stützend wirkten dabei die auf der Gewinnerseite notierenden Roche-, Novartis- und Nestlé-Titel. Aufgrund der starken Gewichtung dieser Titel wurde ein tieferes Abgleiten des SMI verhindert, obwohl rund ein Drittel der SMI-Papiere unter Abgabedruck standen.
Kurz vor Handelsschluss jedoch hellte sich das Sentiment auf. Im Handel wurden Spekulationen laut, dass die zuletzt eher enttäuschenden US-Konjunkturdaten die US-Notenbank Fed erneut zum Handeln bewegen könnten. Ansonsten blieb der Handel am Berichtstag erneut von der Nervosität bezüglich der am kommenden Sonntag stattfindenden Parlamentswahlen in Griechenland bestimmt, hiess es. Für Unsicherheit sorgte vor allem, dass derzeit ein Wahlausgang noch nicht absehbar sei. Somit stehe über dem Kurs der griechischen Politik nach der Wahl weiterhin ein Fragezeichen, so ein Marktexperte.
Der Swiss Market Index (SMI) stieg 0,42% auf 5’944,69 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,12% auf 884,22 und der breite SPI um 0,45% auf 5’532,19 Zähler.
Im Blue-Chip-Segment war die Nachrichtenlage am Berichtstag äusserst dünn. Tagessieger waren die Sonova-Titel, die um plus 1,9% zulegten. Am Dienstagabend hatte der Hörgeräte-Hersteller den Abgang von Alexander Zschokke, Group Vice President (GVP) Channel Solutions, per Ende August angekündigt. Zschokke übernahm von März bis Ende Oktober 2011 nach dem Abgang von Valentin Chapero die Rolle des Interims-CEO. Neu wird er CEO der Franke Group.
Die Synthes-Titel gewannen am letzten Handelstag an der SIX 0,2% auf 158,60 CHF. Johnson & Johnson hat nun auch von der amerikanischen Handelsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) Grünes Licht für die Übernahme von Synthes erhalten. Der Angebotspreis wurde auf 55,65 CHF in bar und mit 1,7170 Aktien von Johnson & Johnson fixiert. Die Synthes-Aktien werden am kommenden Montag dekotiert und im SMI durch Geberit (Aktien -1,7%) ersetzt.
Klar auf der Gewinnerseite schlossen auch die schwerkapitalisierten Defensiven. Roche (+1,0%), Novartis (+1,1%) und Nestlé (+0,7%) dürften mit den Unsicherheiten im Vorfeld der griechischen Wahl weiterhin gefragte Werte bleiben, hiess es im Handel.
Fester zeigten sich zudem die meisten Finanzwerte. Die prozentual grössten Gewinne verbuchten dabei UBS und Bâloise mit je plus 0,6%. Auch Credit Suisse (+0,3%) gewannen nach den deutlichen Abgaben des Vortages dazu. Die CS-Valoren wurden am Dienstag von Société Générale zum Verkauf empfohlen. Am Mittwoch senkte Barclays im Rahmen einer Sektorstudie sowohl für die CS als auch für die UBS das Kursziel. Zu Swiss Re (+0,2%) und Zurich Insurance (+0,3%) revidierte die Bank Vontobel ihre Kursziel-Einschätzungen nach unten.
Auf der Verkaufszetteln fanden sich vor allem Zykliker wie Kühne+Nagel (-2,1%), ABB (-1,7%), Richemont (-1,0%) und Clariant (-0,5%). Tagesverlierer waren Logitech mit Abschlägen von minus 2,7%. Auch Adecco verloren mit minus 1,3% klar an Boden. Die Analysten der UBS senkten das Kursziel für den Personaldienstleister. Lonza legten um 0,3% zu. Der Lifescience-Konzern hat mit der amerikanischen Five Prime Therapeutics ein Forschungsabkommen im Bereich menschliche Antikörper abgeschlossen.
Im breiten Markt verbilligten sich Newron um 0,9%. Das an der SIX kotierte Mailänder Pharmaunternehmen übernimmt die schwedische NeuroNova und erweitert damit das ZNS-Portfolio (Zentrales Nervensystem) um zwei hoch innovative Phase-II-Wirkstoffe.
Leclanché legten um 2,8% zu. Der Hersteller von Hochleistungsbatterien bietet in Zukunft gemeinsam mit der niederländischen Nedap eine Speicherlösung für Solarstrom an.
Die grössten Abgaben verzeichneten ohne News die volatilen Titel von Pelikan mit minus 16%. (awp/mc/upd/ps)