CH-Schluss: Etwas fester nach lustlosem Handelstag
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Wochenauftakt nach einem eher lustlosen Handel etwas fester geschlossen. Nachdem das Börsenbarometer SMI den grössten Teil des Tages unter den Schlusskursen vom Freitag tendiert hatte, sorgten im späten Handel festere Kurse und ein neues Rekordhoch des Dow Jones an der Wall Street für eine Bewegung nach oben. Am Morgen noch hatten wenig begeisternde Konjunkturdaten aus China zu Gewinnmitnahmen verleitet.
Der heutige Handelstag sei ruhig verlaufen, hiess es im Handel, hätten doch keine wichtigen Termine auf der Agenda gestanden. Für Aufsehen sorgte einzig die Herabstufung der Bonität Italiens durch die Ratingagentur Fitch. Die Anleger schauen bereits mit Spannung auf das am Donnerstag und Freitag stattfindende Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Neben Informationen zu möglichen weiteren Hilfspaketen für das angeschlagene Zypern wird eine Lockerung der Kreditbedingungen für die Staaten Portugal und Irland diskutiert.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,18% höher bei 7’758,65 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,01% auf 1’177,35 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 7’196,96 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 12 im Plus, 17 im Minus und einer unverändert.
Bei den Blue Chips liess sich am Berichtstag kein einheitliches Bild ausmachen. So fanden sich verschiedene Zykliker wie Sulzer (-1,9%), Schindler (-1,2%) und Kühne+Nagel (-1,0%) bei den grössten Verlierern. Die Papiere des Logistikkonzerns wurden nach den Jahreszahlen in der Vorwoche von Nomura auf «Neutral» von «Buy» zurückgestuft und weisen die bis dato schlechteste Performance aller Blue Chips in 2013 auf.
Deutlich tiefer gingen auch SGS (-0,8%) und Sika (-0,7%) aus dem Tag. Auf der anderen Seite fanden sich konjunktursensitive Papiere wie Syngenta (+0,7%), Richemont (+0,5%), Clariant (+0,5%) und Adecco (+0,3%) bei den Gewinnern. Letztere reagierten bereits letzten Freitag auf starke Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt.
Bei den Versicherern steckten Swiss Life (-0,8%) und Bâloise (+1,0%) die Spannbreite des Sektors ab. Swiss Re büssten 0,3% ein, nachdem Citigroup das Rating des Rückversicherungskonzerns auf «Neutral» von «Buy» zurückgenommen hat. Im Banksegment standen UBS (-0,2%) auf der Verliererseite, während Credit Suisse (+0,5%) und Julius Bär (+0,7%) mit einer Avance aufwarten konnten.
Die Pharmawerte sahen ein Plus von 0,4% bei den Roche-Bons, während Novartis um 0,2% und Actelion gar um 0,8% leichter schlossen. Die Aktien des Nahrungsmittelmultis Nestlé avancierten schliesslich um 0,5%.
Am breiten Markt stiegen Aryzta nach Jahreszahlen um 0,4%. Der Backwarenhersteller hat zwar im ersten Semester den Gewinn gesteigert und mehr Umsatz erzielt. Auf Stufe EBITA und Gewinn je Aktie wurden indessen die Erwartungen der Analysten verfehlt. Dennoch sprachen einige Marktexperten von Fortschritten bei der Rentabilität durch ein laufendes Restrukturierungsprogramm.
Die Aktien des Versicherers Helvetia stiegen nach Zahlen um 0,1%. Der Versicherer hat 2012 den Gewinn deutlich ausgebaut. Mehr Anlegerzuspruch fanden Belimo (+4,8%): Die im Bereich Antriebslösungen aktive Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 trotz konjunkturellem Gegenwind mehr Umsatz erzielt und auch die Gewinnziffern verbessert.
SHL (Aktie +7,5%) hat mit einem indischen Spital eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Es geht darin um Telemedizinlösungen für Personen mit Herzerkrankungen. Weitere Verträge mit indischen Krankenhäusern sollen folgen. Vontobel bestätigt daraufhin die «Buy»-Empfehlung.
Coltene (10,5% auf 45,30 CHF) erhielten von der CS ein deutlich höheres Kursziel auf 60 von 43 CHF. Die Titel legten bereits am vergangenen Freitag im Zuge des Jahresabschlusses um knapp 13% zu. (awp/mc/upd/ps)