CH-Schluss: Schwache Schwergewichte ziehen Börse nach unten

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag schwächer geschlossen. Belastet wurde der Leitindex SMI fast den ganzen Handelstag von den schwachen Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche. Nach der Publikation des Protokolls der jüngsten Fed-Zinssitzung vom Mittwochabend blieb die Stimmung der Investoren zurückhaltend.

Das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed habe zwar keine Überraschungen enthalten: Die US-Notenbank konzentriere sich aber weiterhin auf die Aufwärtsrisiken der Inflation, kommentierten etwa die CS-Ökonomen. Beobachter erwarten nun weitere Zinserhöhungen in den USA. Nahrung erhielten diese Erwartungen am Nachmittag durch überraschend robuste Arbeitsmarktdaten aus den USA. Auch in der EU dürften die Zinszügel weiter angezogen werden. Die EU-Behörden korrigierten die Teuerungsdaten für den Januar noch etwas nach oben.

Der SMI schloss um 0,46 Prozent tiefer auf 11’247,75 Punkten und ging somit knapp über dem Tagestief aus dem Handel. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,10 Prozent auf 1781,39 und der breite SPI gab 0,40 Prozent auf 14’463,36 Zähler nach. 15 Gewinnern standen im SLI 14 Verlierer gegenüber, Swiss Life schlossen unverändert.

Stark belastetet wurden die Indizes von den Abgaben des Börsenschwergewichts Nestlé (-1,5%). Aber auch die Titel der Pharmariesen Roche und Novartis (beide -0,8%) gingen schwächer aus dem Handel. Für die defensiven Werte habe es an Käufern gefehlt, meinte ein Marktteilnehmer. Die ebenfalls als defensiv geltenden Aktien des Telekomkonzerns Swisscom (-1,0%) gehörten ebenfalls zu den klaren Tagesverlierern.

Noch deutlichere Abgaben gab es allerdings für die Titel des Bauchemiekonzerns Sika (-2,7%), die damit nach dem zu Wochenbeginn erreichten Jahreshoch weiter abbröckelten. Auch Schindler (PS: -0,4%) schlossen tiefer, nachdem die Titel des Liftherstellers am Tag davor nach einem gut aufgenommenen Jahresergebnis 2022 um mehr als 8 Prozent nach oben gesprungen waren.

Uneinheitlich zeigten sich zyklische Titel, bei denen etwa Swatch (-0,4%) oder Adecco (-0,2%) nachgaben. Die Aktien des Zementkonzerns Holcim (+0,3%) schlossen am Tag vor der Ergebnisvorlage etwas fester, nachdem sie im Handelsverlauf noch von Umschichtungen in die Titel des deutschen Konkurrenten Heidelberg Materials belastet wurden.

Bei den Finanzwerten gaben die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-0,1%) nach. Händler verwiesen auf den starken Kursrückgang des deutschen Konkurrenten Münchener Rück nach Vorlage von Jahreszahlen. Zulegen konnten dagegen Bankentitel wie UBS (+0,9%) oder Julius Bär (+0,8%).

Aufwärts ging es auch mit den arg gebeutelten Aktien der Credit Suisse (+2,1%), die in der laufenden Woche noch ein Allzeittief erreicht hatten. Am Markt wurde auf Aussagen des CS-Aktionärs Harris Associates in der «Finanz und Wirtschaft» verwiesen, der die Grossbank als ein Übernahmeziel bezeichnete.

Zu den klaren Gewinnern gehörten auch die Aktien des Zahnimplantatspezialisten Straumann (+3,1%), nachdem es in den beiden Vortagen nach der Vorlage von Jahreszahlen noch abwärts gegangen war. Im Sog von starken Zahlen des US-Chipherstellers Nvidia legten auch die hiesigen «Technologiewerte» Logitech (+1,7%), VAT (+2,1%) und AMS-Osram (+3,8%) deutlich zu.

Am breiten Markt ging es mit den Titeln des Verschlüsselungsspezialisten Kudelski (-4,0%) nach der Zahlenvorlage abwärts. Das Ergebnis sei in allen Bereichen enttäuschend ausgefallen, hiess es am Markt. Leicht fester schlossen dagegen die Aktien der Konsumkreditbank Cembra (+0,5%), die Jahreszahlen leicht über den Erwartungen vorlegte.

Dormakaba (+4,6%) wurden von einer Kaufempfehlung von Jefferies gestützt. Die Analysten sahen für die Aktien des Schliesstechnik-Spezialisten einen Abschlag von gegen 30 Prozent im Vergleich zur Konkurrenz. Die Aktien des Lüftungsspezialisten Zehnder (+4,4%) profitierten ihrerseits von einer Aufstufung durch die Vontobel-Experten auf «Buy». (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange
Aktueller Stand SMI bei Google

Exit mobile version