CH-Schluss: Fester dank US-Arbeitsmarktdaten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit klar höheren Kursen aus der Sitzung gegangen. Nach einem verhaltenen Start mit mehrheitlich knapp negativen Notierungen brachte die Publikation der Arbeitsmarktdaten in den USA am Nachmittag neuen Schwung und ein neues Jahreshoch. Somit endete auch die Woche erneut mit einem leichten Aufschlag. Die 8`000 Punkte-Grenze bleibt aber vorerst unangetastet, dies vor allem wegen der schwächelnden Defensiven.
Im monatlichen Arbeitsmarktbericht der USA ist vor allem die Zahl der Beschäftigten stärker gestiegen als erwartet, was den Aktienmärkten vor dem Wochenende noch einmal Schub verliehen hat. Zudem ist die Arbeitslosenquote überraschend zurückgegangen. So beflügelt, hat der Dow Jones in New York erstmals die magische Grenze von 15`000 Punkten überschritten. Dass die Daten zu den Aufträgen der amerikanischen Industrie im März einen kräftigen Rückgang auswiesen, bremste die Aktienkurse nur unwesentlich.
Der Swiss Market Index (SMI) zog um 0,45% auf 7`937,61 Punkte an, das neue Intraday-Jahreshoch liegt nun bei 7`967,78. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,0%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,75% auf 1`196,51 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,55% auf 7`461,21 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 25 höher und 5 tiefer.
Im anhaltend freundlichen und von hoher Liquidität getriebenen Umfeld beendeten einige Industrie- und Finanzwerte den Tag mit den klarsten Aufschlägen. In der erweiterten Spitzengruppe waren zum Schluss Sulzer (+2,1%), Lonza (+2,4%), Clariant (+1,6%), Sika (+2,2%) und ABB (+1,7%) zu finden. ABB hat am Nachmittag über eine weitere, allerdings sehr kleine Akquisition in den USA berichtet.
Von den Finanzwerten legten Swiss Life (+2,5%) als absoluter Tagessieger am meisten zu, während CS (+1,9%) die Aktien von UBS (+0,8%) klar abhängten.
Von den Luxusgüteraktien waren Richemont (+2,2%) stärker gesucht als Swatch (+1,3%). News gab es zu den einzelnen Aktien indes nicht. Allenfalls habe hier noch immer der positive Gesamteindruck der Uhrenmesse Baselworld nachgewirkt, hiess es.
Swiss Re (+1,1%) erholten sich von den Vortagesverlusten von über 2%. Der Rückversicherer hatte am Donnerstag mit dem Quartalsgewinn zwar die Marktvorgaben übertroffen, das gute Resultat sei aber erwartet worden, da grosse Naturkatastrophen ausgeblieben seien, hiess es beispielsweise bei Exane BNP. Die Bank hat das Kursziel etwas erhöht, belässt aber das Rating auf «Neutral». S&P indes hat den Titel auf «Buy» von zuvor «Hold» hinaufgestuft.
Dass der SMI die 8`000 Punkte nicht ernsthaft angreifen konnte, lag an den schwachen Notierungen der beiden Schwergewichte Nestlé (-0,4%) und Novartis (-0,2%), welche zusammen den SMI merklich belasteten. Übers Jahr gesehen stehen Nestlé jedoch noch immer über 10% im Plus und Novartis gar um knapp 20%. Zu Novartis hat sich Morgan Stanley im Rahmen einer Sektorstudie geäussert. Das Kursziel wurde auf 68,50 CHF leicht gesenkt und das Rating mit «Equalweight» bestätigt. Insgesamt sei Novartis zwar langfristig gut positioniert und diversifiziert. Die aktuellen Konsensschätzungen für die einzelnen Divisionen seien aber etwas zu optimistisch gewesen, hiess es zur Begründung.
Nebst Schindler (-1,2%), als schwächstem Titel, gaben auch noch Swisscom (-0,3%) nach. Swisscom hatten bereits am Vortag wegen tieferer Erfolgszahlen im Quartalsbericht klar an Wert verloren.
Im breiten Markt fielen Weatherford (+7,2%) mit einem markanten Anstieg im Anschluss an starke Halbjahreszahlen auf. Datacolor schlossen nach Halbjahreszahlen unverändert.
Gute Avancen verzeichneten dagegen IPS Packaging (+7,1%), ADB (+6,9%) oder Kuoni (+4,1%). (awp/mc/pg/cs)