Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag leicht fester geschlossen. Nach einem etwas schwächeren Start rückte der Leitindex SMI bis zur Mittagszeit in positives Terrain vor. Am Nachmittag brachte eine festere US-Börseneröffnung weiteren Schwung und liess den SMI nach einem kleinen Rücksetzer fast auf Tageshoch schliessen. Gestützt wurden die Dividendenpapiere weiterhin von der Quasi-Garantie der US-Notenbank, auch bei einer raschen Erholung am Arbeitsmarkt die Nullzinspolitik noch lange fortzusetzen, hiess es. Die SMI-Schwergewichte bremsten bzw. belasteten den Gesamtmarkt etwas.
Insgesamt sei das Geschehen auf dem hiesigen Börsenparkett kurz vor den Feiertagen eher ruhig gewesen, hiess es. Unternehmensnews waren am Berichtstag dennoch überraschend zahlreich vorhanden. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Daten gaben hingegen kaum Impulse.
Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss 0,32% im Plus bei 8’107,10 Punkten. Der gepappte Swiss Leader Index (SLI) schloss 0,50% höher auf 1’243,12 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,36% auf 7’749,68 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 27 die Sitzung im Plus und drei im Minus. Die Charttechniker der Zürcher Kantonalbank erwarten in den nächsten Handelswochen eine Fortsetzung der laufenden technischen Erholung bis ungefähr 8’200 Punkte beim SMI.
Die defensiven Actelion (+1,4%) zeigten am Montag bei den Blue Chips die grössten Aufschläge. Der Pharmakonzern hatte am Freitag nach Börsenschluss von der Europäischen Kommission die Zulassung für den Tracleer-Nachfolger Opsumit bei pulmonaler arterieller Hypertonie erhalten.
Überdurchschnittlich gesucht waren auch zahlreiche Zykliker, unter denen Clariant (+1,3%), ABB (+1,2%), Adecco (+1,2%), Sika (+1,1%) und Holcim (+0,9%) mit den grössten Gewinnen herausstachen. Relevante News lagen zu den einzelnen Unternehmen allerdings nicht vor. Swatch Inhaber (+0,8%) notierten über weite Strecken unauffällig. Die Luxusgütergruppe gewann einen Rechtsstreit gegen den US-Juwelier Tiffany im Zusammenhang mit der gescheiterten Zusammenarbeit und soll Schadenersatz in Höhe von rund 400 Mio CHF erhalten.
Bei den Finanztiteln hatten Swiss Re (+1,3%) die Nase vorn. Bei den Banken waren CS (+0,8%) deutlich stärker gesucht als UBS (+0,2%). Dies, obwohl dem Geldhaus gemäss Sonntagspresse eine Busse im Zusammenhang mit dem US-Steuerstreit von «mindestens 800 Mio USD» bevorstehen könnte.
Wenig verändert, aber mit positivem Vorzeichen schlossen die schwerkapitalisierten Roche (+0,2%) und Nestlé (+0,1%), während Novartis (-0,1%) tiefer aus dem Handel gingen. Gemäss einem Pressebericht droht dem Pharmakonzern in Japan wegen der im Sommer bekanntgewordenen Studienmanipulationen zum Blutdrucksenker Diovan eine Strafklage des dortigen Gesundheitsministeriums. Positive News lagen dagegen zur Konkurrentin Roche vor: Der vorberatende Ausschuss der europäischen Arzneimittelbehörde stellte dem Medikament RoActemra bei rheumatoider Arthritis ein positives Gutachten aus.
Im breiten Markt knüpften Meyer Burger (+3,6%) mit einem neuen Auftrag an die Gewinne der Vorwoche an. Auch Swisslog (Aktie +3,6%) erhielt einen Auftrag und zwar aus der Tabakindustrie in China.
Ins Auge stachen auch Goldbach (+4,4%). Deren Aktionäre dürfen sich für 2013 trotz erwartetem Jahresverlust auf eine mindestens gehaltene Dividende freuen, erklärte Goldbach-CEO Klaus Kappeler im Interview mit AWP.
Verluste hingegen verzeichneten Orell Füssli (-2,2%) nach einer Gewinnwarnung des Unternehmens. Ungeplante Maschinenstillstände und hohe Sonderaufwendungen in der Sparte Sicherheitsdruck werden die Jahresrechnung 2013 stärker als erwartet belasten, hiess es.
Tiefer schlossen auch Schmolz+Bickenbach (-6,1%) nachdem der Stahlhersteller den Rücktritt von Unternehmenschef Johannes Nonn per Ende Jahr bekannt gab. Nach dem jüngsten Kontrollwechsel seien entsprechende Spekulationen aufgekommen, heisst es unter Marktbeobachtern. Der Schritt sei deshalb nicht völlig unerwartet.
Aevis verloren 1,6%, nachdem sich bei der geplanten Übernahme der Luxushotelgruppe Victoria-Jungfrau (VCJ) mit der Hotelierfamilie Manz ein neuer Interessent gemeldet hat. Während Aevis 250 CHF je VJC-Aktie bietet, wollen Letztere 277 CHF bezahlen. Die ausserbörslich gehandelten VJC-Titel kletterten um 4,4% auf 263 CHF. (awp/mc/pg)