CH-Schluss: SMI gibt 1,41% auf 8701 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 1,41% auf 8701 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag klar im Minus geschlossen. Der Leitindex SMI hatte noch oberhalb der 8’800-Punkte-Marke eröffnet, war dann aber schnell abgerutscht. Am Nachmittag fiel er zeitweise sogar deutlich unter die 8’700er-Schwelle. Der Abwärtstrend der Vorwoche setzte sich damit fort und die leichte Erholung vom Vortag entpuppte sich als Strohfeuer.

Auch an den anderen wichtigen Handelsplätzen in Europa gaben die Kurse nach. Als Auslöser galten die enttäuschenden Konjunktursignale aus China. Gemäss Regierungsangaben gingen sowohl die Aus- als auch die Einfuhren im November weiter zurück. Dies lasse erneut Sorgen über das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte und für die gesamte Weltwirtschaft aufkommen, meinten Analysten. Abgesehen davon waren Neuigkeiten dünn gesät.

Der Swiss Market Index (SMI) büsste 1,41% auf 8’701,20 Punkte ein, wobei das Tageshoch bei 8’821 und das Tagestief bei 8’658 Stellen markiert wurde. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 1,53% auf 1’312,40 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,40% auf 8’964,84 Zähler. Von den 30 Blue Chips standen am Ende 27 im Minus und nur drei im Plus.

Die deutlichsten Verluste erlitten die zyklischen LafargeHolcim-Valoren (-3,2%). Die Papiere des global tätigen Baustoffzulieferers reagieren besonders sensibel auf Ängste um den Zustand der Weltkonjunktur. Mit ABB (-1,9%) und Adecco (-1,7%) fanden sich weitere Zykliker weit vorn im Verlierertableau.

Zu den Hauptverlierern zählten ausserdem Richemont und Swatch (je -3,0%), welche die eingetrübten Aussichten für die chinesische Wirtschaft zu spüren bekamen. China ist für beide Unternehmen ein wichtiger Absatzmarkt. In Händlerkreisen wurden die Abgaben auch auf nun möglicherweise zu hohe Erwartungen an das asiatische Weihnachtsgeschäft zurückgeführt. Ebenfalls unter den China-Sorgen dürften die Schindler-Papiere (-2,3%) gelitten haben. Auch für den Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen ist China ein Schlüsselmarkt.

Bei Julius Bär (-2,7%) lösten sich die überdurchschnittlichen Gewinne vom Vortag in Luft auf. Medienberichte über Übernahmevorhaben in China und Brasilien hatten den Aktien Schub gegeben. Die Grossbankentitel von UBS (-2,2%) und CS (-1,9%) gaben ebenfalls klar nach.

Unter Druck standen auch Sonova (-2,0%). Diese wurden von einem negativen Kommentar aus dem Hause Morgan Stanley belastet. Der Hörsystem-Hersteller sei im kommenden Geschäftsjahr mit einer Anzahl von Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert, hiess es. Es sei derzeit schwer, positive Treiber zu finden.

Im Rahmen oder etwas besser als der Gesamtmarkt schnitten die Schwergewichte Novartis (-1,3%), Nestlé (-1,1%) und Roche (-1,0%) ab. Auf dem seit Samstag laufenden, vielbeachteten Krebskongresses der American Society of Hematology haben beide Pharmakonzerne sowohl Daten zu bereits bestehenden Medikamenten als auch zu Produktkandidaten vorgestellt. Bislang trafen sie damit auf ein positives Echo seitens der Analysten.

Zu Nestlé lag eine neue Studie von Barclays vor. Die Analysten der Bank haben die Schokoladen-Sparte unter die Lupe genommen. Dabei kamen sie zum Schluss, dass in diesem Bereich noch Optimierungspotenzial schlummere.

Besser als der Gesamtmarkt entwickelten sich Swiss Re (-0,8%). Der Rückversicherer hat anlässlich einer Investorenkonferenz seine strategischen Stossrichtung und das Renditeziel bekräftigt. Bahnbrechende Neuigkeiten seien aber ausgeblieben, hiess es im Handel.

Gewinne verbuchten am Schluss des Tages einzig Transcoean (+0,5%), Galenica (0,3%) und Givaudan (+0,2%), ohne dass konkrete News vorlagen. Transocean erholten sich damit etwas vom herben Rückschlag vom Vortag, als sie mit -4,8% regelrecht einsackten.

Am breiten Markt gaben Schaffner nach Zahlen um 1,3% nach. Die Vortagesverlierer Ascom (-1,7%) setzen den Abwärtskurs moderater fort; eine Gewinnwarnung hatte die Titel zu Wochenbeginn um knapp 15% einbrechen lassen. Zu den wenigen Gewinnern zählten auf der anderen Seite u.a. Cham Paper Group (+4,4%), Elma (+2,8%) und Newron (+2,3%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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