CH-Schluss: Novartis drückt SMI in Minus
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sein kurzes Rally am Mittwoch beendet und klar im Minus geschlossen. Nachdem sich der SMI am Handelstags lange um den Wert von 11’400 Punkten bewegte, ging es gegen Handelsschluss dann doch noch recht deutlich bergab. Dabei haben vor allem die Papiere von Schwergewicht Novartis dem Handelstag ihren Stempel aufgedrückt. Ansonsten sei der Handel eher in ruhigen Bahnen verlaufen, sagten Händler. Hauptgrund dafür war der am späteren Abend anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed.
Gute Nachrichten gab es derweil von der Inflationsfront. Die Teuerung in Deutschland befindet sich weiter auf dem Rückgang, auch wenn es laut Ökonomen noch zu früh für eine Entwarnung ist. Insbesondere die Kernteuerung bildete sich nämlich nur langsam zurück. Die Inflation dürfte daher in der grössten Volkswirtschaft im Euroraum noch länger ein Thema blieben. Auf die Stimmung drückten zudem die die US-Technologieriesen Microsoft, AMD und Alphabet. Sie verfehlten die Erwartungen und schickten neben der Technologiebörse Nasdaq auch die hiesigen Technologiewerte auf Tauchstation.
In der Schweiz büsste der SMI bis zum Handelsschluss 0,96 Prozent auf 11’333,38 Punkte ein. Er schloss damit nur leicht über dem Tagesminus von rund 11’332 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI gab um 0,83 Prozent auf 1810,24 und der breite SPI um 0,83 Prozent auf 14’774,50 Zähler nach. Von den 30 SLI schlossen 22 im Minus und sieben im Plus. Swiss Re waren unverändert.
Den Grossteil der Tagesverluste gingen auf die Kappe von Novartis. Mit Abgaben von 3,5 Prozent lagen die Titel klar am Ende der Blue Chips. Mit seinen Jahreszahlen vermochte Novartis die Erwartungen der Märkte nicht zu erfüllen. «Die Erwartungen waren halt hoch und im Aktienkurs war dies weitgehend schon eingepreist», ordnete ein Händler ein. Mit dem Tagesverlust ging ein beachtlicher Teil des bisherigen Jahresplus von rund 9 Prozent wieder flöten.
Die Genussscheine von Novartis-Konkurrent Roche verbuchten dagegen ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Der Pharmakonzern wird am (kommenden) Donnerstag seine Zahlen vorlegen. Die Papiere des dritten Schwergewichts Nestlé büssten 0,5 Prozent ein.
Ebenfalls am Ende der Tabelle landeten Holcim (-2,5%). Hier berichteten Händler von Umschichtungen in andere europäische Bauzulieferer. Zudem hätten auch Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt, denn in Folge der Abspaltungspläne des Nordamerikageschäfts hatten die Papiere Anfang der Woche angezogen.
Deutliche Einbussen verbuchten auch Straumann (-1,6%). Händlern zufolge wurden sie von Erwartungen auf einen eher konservativen Ausblick für 2024 zurückgehalten. Dies liessen zumindest Zahlen des US-Konkurrenten Stryker erahnen.
Den mit Abstand grössten Tagesgewinn fuhren derweil Sandoz (+2,7%) ein. Der Generika-Hersteller hatte für Februar die Einführung des Biosimilar Tyruko zur Behandlung von Multiple Sklerose auf dem deutschen Markt angekündigt.
Gegen den Negativtrend konnten sich die Versicherer stemmen. Zurich und Swiss Life gingen mit Gewinnen von je 0,2 Prozent aus dem Handel und Swiss Re waren unverändert. Gut halten konnten sich auch UBS (-0,04 Prozent). Julius Bär (-1,1%) verzeichneten am Tag vor der Zahlenvorlage derweil Einbussen. Mediengerüchte über einen möglichen Chefwechsel belasteten die Papiere ab dem Nachmittag.
Am breiten Markt brachen die Valoren von Meyer Burger (-17%) nach einer Verkaufsempfehlung der ZKB regelrecht ein. Der zuständige Analyst sieht das Überleben der Firma in akuter Gefahr.
Kaum verändert gingen derweil Valiant (+0,4%) nach Jahreszahlen aus dem Handel. (awp/mc/pg)