CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 9’042 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit leicht höheren Kursen beendet. Nach einem zurückhaltenden Start mit leicht negativer Tendenz zogen die Kurse erst am Nachmittag im Anschluss an verschiedene Konjunkturdaten aus den USA etwas an. Damit schloss der SMI nach einer ereignisarmen kurzen Woche auch im Vergleich zum vergangenen Freitag etwas fester. Insgesamt waren die Marktaktivitäten am Brückentag nach Auffahrt wegen der Absenz zahlreicher Marktteilnehmer sehr gering. Die von Händlern als lustlos bezeichnete Stimmung wurde zu Handelsbeginn von den wieder etwas gesunkenen Ölpreisen sowie von durchwachsenen Konjunkturdaten aus Japan noch etwas gedämpft.
Für etwas Auftrieb sorgten wie erwähnt US-Daten. So ist das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal in den USA gemäss neueren Daten nicht dermassen schwach ausgefallen, wie mit den ersten Zahlen gemeldet. Zudem sanken die Aufträge für langlebige Güter im April weniger als erwartet und die Stimmung der Konsumenten hat sich gemäss dem Uni Michigan-Index im Mai den dritten Monat in Folge verbessert, wenn auch nicht gar so stark wie prognostiziert. Die Publikation des Sitzungsprotokoll der jüngsten Sitzung der amerikanischen Notenbank am Mittwochabend stützte zwar die US-Börsen auch noch am Donnerstag, die Auswirkungen auf Europa blieben aber überschaubar.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,08% höher bei 9’042,03 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein knappes Plus von 0,2%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zog 0,06% auf 1’425,91 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 10’285,32. Von den 30 wichtigsten Titeln schloss je die Hälfte höher und tiefer.
Als Tagessieger gingen Lonza (+1,9%) sowie Lindt & Sprüngli (+1,8%) aus dem Rennen, ohne dass es zu diesen Unternehmen allerdings konkrete Nachrichten gegeben hätte. Erstere wurden Mitte Mai in den SMI, Letztere zum gleichen Datum in den SLI aufgenommen.
Dahinter platzierten sich Credit Suisse (+1,0%) als drittgrösster Gewinner. Die Bestätigung der Empfehlung «Sell» durch Standard & Poor’s hatte die Titel nur zu Handelsbeginn etwas belastet. S&P begründete das gleichzeitig reduzierte Kursziel mit dem Verwässerungseffekt durch die Ausgabe neuer Aktien.
Von den anderen Banken zogen UBS (+0,1%) moderat an, während Julius Bär (-0,4%) wie auch die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group (-0,3%) leichte Einbussen verzeichneten.
Deutlich gestützt wurde der Gesamtmarkt indes von den starken Nestlé (+0,9%), wogegen die beiden Pharmamultis Roche (-0,2%) und insbesondere Novartis (-0,6%) den Gesamtmarkt belasteten. Roche gerieten etwas in den Fokus, weil ein mit dem Medikament Ocrevus von Roche behandelter Patient an der seltenen Gehirnentzündung PML erkrankt war.
SGS (-0,2%) fielen im breiten Mittelfeld nicht weiter auf. Im Handel wurde auf einen durchwachsenen Zwischenbericht des britischen Mitbewerbers Intertek verwiesen – und auf Befürchtungen, dass SGS nicht so recht an Wachstumstempo zulegen könnte. Da der Genfer Prüfkonzern keine Zahlen zum ersten Quartal vorlegt, erhalten die Aktionäre darüber erst mit dem Halbjahresergebnis Klarheit.
Swatch (-1,8%) beendeten den Handel als Schlusslicht. Allerdings ist der Grossteil des absoluten Verlusts von 6,80 CHF auf den Abgang der Dividende in der Höhe von 6,75 CHF zurückzuführen.
Nennenswerte Verluste erlitten noch Dufry (-1,2%) und Givaudan (-0,8%).
Im breiten Markt erholten sich Ypsomed (+0,6%) nur minim vom Minus von fast 10% am Mittwoch. Nach der Zahlenvorlage zum Geschäftsjahr 2016/17 war es zu Gewinnmitnahmen gekommen. Markantere Gewinne verzeichneten dagegen Meyer Burger (+8,3%) oder Von Roll (+7,8%), wobei letztere sich damit nach drei schwachen Tagen wieder etwas erholten.
Logitech (+2,6%) rückten ebenfalls deutlicher vor. Im Handel hiess es dazu, dass die Aktien den wegen steigenden Gewinn- und Wachstumserwartungen starken US-Technologiewerten nachziehen würden.(awp/mc/cs)