CH-Schluss: SMI schliesst 1,33% höher bei 9’396,24 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel mit deutlichen Aufschlägen beschlossen und die Abgaben vom Vortag mehr als wettgemacht. Dabei zeigte die Index-Kurve im Tagesverlauf einen kontinuierlichen Anstieg. Rückenwind kam am Nachmittag von einer Erholung an der Wall Street und durch Meldungen, dass sich in den Verhandlungen zwischen Griechenland und den Geberinstitutionen eine Einigung abzeichne.

Insbesondere Zykliker, einige Finanzwerte und die Schwergewichte trieben den SMI.

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zeigte sich am Mittwochnachmittag einmal mehr optimistisch und sagte, man stehe man kurz vor einer Einigung mit den Gläubigern. Griechenland mache seinen Geldgebern weitreichende Zugeständnisse, hiess es in Meldungen. Das zeigte insbesondere an den europäischen Börsenplätzen mit ausgeprägten Kurssprüngen Wirkung. Auch der Euro stabilisierte sich zu Dollar und Franken nach vorhergehenden Abgaben.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 1,33% auf 9’396,24 Punkte (Tageshoch: 9’405). Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,23% auf 1’404,61 Punkte und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) um 1,21% auf 9’524,33 Zähler zu.

Von den 30 wichtigsten Aktien standen am Ende 26 im Plus und nur vier im Minus.

Bei den Bluechips wurden insbesondere einige Zykliker von den Griechenland-Meldungen gestützt. Als stärkster Wert im SMI/SLI gingen Syngenta mit +2,3% aus dem Handel. Fester zeigen sich auch Lonza (+2,3%), Adecco (+1,7%) oder ABB (+1,6%).

Holcim (+1,7%) waren von Handelsstart an gesucht. Holcim und Lafarge treiben die geplante Fusion voran und haben die mit der irischen Konkurrentin CRH im Februar getroffene Vereinbarung zum Verkauf verschiedener Aktivitäten festgezurrt. Ausserdem wurde die künftige Konzernleitung von LafargeHolcim komplettiert. Die News seien keine Überraschung, die Fusionspläne müssten aber am Markt Schritt für Schritt Vertrauen gewinnen, hiess es im Handel.

Die Swiss Re-Papiere (+1,7% auf 85,85 CHF) profitierten von einer Kaufempfehlung (zuvor Neutral) durch Goldman Sachs und der Erhöhung des Kursziels um 15 auf neu 95 CHF. Swiss Re verfüge im Vergleich zu den europäischen Mitbewerbern über das meiste überschüssige Kapital und könnte einen signifikanten Teil davon an die Aktionäre zurückzahlen, heisst es zur Begründung. Der Analyst der US-Investmentbank empfiehlt im Gegenzug die Konkurrenzpapiere von Munich Re zum Verkauf. Auch Swiss Life gewann 1,6% hinzu.

Bâloise reagierten auf den überraschend angekündigten Wechsel auf dem Chefsessel anfänglich mit leichten Abgaben, schlossen jedoch 0,7% fester. Group CEO Martin Strobel wird Ende April 2016 zurücktreten und nach einer beruflichen Veränderung suchen. Auch wenn der Übergang in geordneten Bahnen verlaufe, sei dieser Abgang eher leicht negativ zu werten, heisst es in einem Marktkommentar.

Bei den Banken legten UBS um 2,3% und Credit Suisse um 1,4% zu. Die CS sieht sich in den USA mit der Fortsetzung eines alten Streits konfrontiert: Der Hedgefonds Highland Capital fordert im Zusammenhang mit Krediten für geplante Resorts in diversen US-Bundesstaaten 500 Mio USD Schadenersatz.

Die Index-Schwergewichte wurden von Roche und Novartis (je +1,6%) angeführt, während Nestlé 1,0% hinzugewannen. Novartis und Roche werden demnächst an mehreren Branchentagungen neue Daten zu verschiedenen Präparaten vorstellen und so auch die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich ziehen. Novartis hat unterdessen in einem Generika-Rechtsstreit um das Alzheimer-Medikament Exelon eine Niederlage erlitten.

Die grössten Verluste im SMI/SLI gingen vor der Veröffentlichung der Uhrenexporte am morgigen Donnerstag auf das Konto von Swatch (-1,6%). Branchennachbar Richemont (+0,2%) verzeichnete ein kleines Plus. In den USA hatte Tiffany einen besser als erwarteten Gewinn ausgewiesen.

Auch Aryzta (-0,6%) verbuchten Abgaben. Die irische Origin Enterprises, an der Aryzta noch eine Beteiligung hält, ist im saisonal bedeutsamen dritten Quartal 2014/15 (per Ende April) organisch um lediglich 0,8% gewachsen. Transocean wurden ex-Dividende (0,15 USD) gehandelt und geben um 1,3% oder 24 Rappen nach.

Im breiten Markt zeigten Sunrise und Straumann (je +0,1%) kaum Bewegungen auf die Aufnahme in den Stoxx Europe 600 Index per 22. Juni. Etwas fester tendieren auch Georg Fischer (+1,1%), die von einem Auftragseingang in Frankreich profitieren. Phoenix Mecano (-3,2%) wurden Ex-Dividende gehandelt. (awp/mc/hfu)

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