CH-Verlauf: Auf Erholungskurs – Warten auf US-Arbeitsmarktdaten

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Freitagvormittag, dem ersten Tag im Monat November, auf breiter Front fester. Die Vorgaben aus den USA seien zwar negativ. Doch nach den schwachen Vortagen sei der Markt reif für eine technische Erholung, heisst es im Handel. Am Markt sei weiter erhöhte Nervosität zu spüren. Denn es stünden in den USA einige Ereignisse bevor, die die Märkte nach oben wie nach unten beeinflussen könnten. So werden am frühen Nachmittag die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Am Dienstag finden dann die Präsidentschaftswahlen statt und am Donnerstag gibt die US-Notenbank Fed die Leitzinsentscheidung bekannt. Daher dürfte sich das Geschäft kaum stärker beleben. Und ob die Kursgewinne gehalten werden könnten, werde sich zeigen.

Die US-Jobdaten sind für die US-Notenbank Fed eine wichtige Komponente bei der Entscheidung über eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Zuletzt hatten Konjunkturdaten das Bild einer starken Konjunktur vermittelt, was denn auch die Erwartungen an weitere Zinssenkungen gedämpft hatte. Während kommende Woche eine weitere Zinssenkung des Fed um 0,25 Prozentpunkte erwartet wird, sind sich die Auguren bezüglich eines weiteren Schritts im Dezember nicht mehr so einig. Sollten die heutigen Zahlen die Erwartung einer sanften Landung der Konjunktur bestätigen, könnte wenigstens die Korrektur an den Märkten gestoppt werden, meint ein Händler. Derweil sind die Zinssenkungshoffnungen in der Schweiz gestiegen. Denn die Inflation ist im Oktober stärker als erwartet auf 0,6 Prozent gesunken.

Der Schweizer Leitindex SMI steigt bis um 11.00 Uhr um 0,69 Prozent auf 11’873,80 Punkte. Damit zeichnet sich für den SMI aber noch immer ein Wochenverlust von rund 2,5 Prozent ab. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückt um 0,76 Prozent vor auf 1941,94 Punkte und der breite SPI um 0,64 Prozent auf 15’812,79 Zähler. Im SLI verbuchen 26 Titel Gewinne und vier geben nach.

Gefragt sind die Aktien der Banken Julius Bär (+2,4%) und UBS (+2,4). Sie erhielten Unterstützung von technischen Faktoren und profitierten zudem von der rückläufigen Inflation, sagte ein Händler. Bei UBS war es zuletzt trotz sehr guter Zahlen zu starken Gewinnmitnahmen gekommen. Daher habe nun eine Gegenbewegung eingesetzt. Die Versicherer Swiss Re (+0,8%), Swiss Life und Zurich (je +0,7%) folgen mit etwas Abstand.

Gekauft werden auch defensivere Werte wie Lonza (+1,1%) und Sandoz (+1,0%). Während es auch bei Lonza zu einer Erholung komme, hielten bei Sandoz die Käufe nach dem guten Ergebnis an. Sandoz zählt in der laufenden Woche zu den besten Blue Chips.

Auch die Aktien von Swisscom (+1,6%) machen einen Teil der Vortageseinbusse von gut fünf Prozent wett. Die am Vortag publizierten Zahlen seien «nur» wie erwartet gewesen, heisst es am Markt. Zulegen können auch zyklische Werte wie Holcim (+1,0%), ABB (+0,7%) und Kühne + Nagel (+1,0%).

Auch bei Novartis (+0,6%) und Roche GS (+0,8%) kommt es zu einer technischen Gegenbewegung nach dem jüngsten Abverkauf. Auch die seit einiger Zeit arg gebeutelten Aktien von Nestlé (+0,3%) ziehen etwas an.

Schwächer notieren dafür Geberit (-1,3%). Bei ihnen kommt es zu Gewinnmitnahmen nach dem Kursgewinn vom Vortag im Anschluss an die Bilanzvorlage, heisst es am Markt. Auch SIG (-0,3%) und Givaudan (-0,2%) sind etwas tiefer. Adecco (-0,1%) stehen vor den Quartalszahlen kommende Woche im Angebot.

Auf den hinteren Rängen büssen Meyer Burger nach tiefroten Halbjahreszahlen 17 Prozent ein. Dem einstigen Vorzeigeunternehmen aus der Solarbranche laufe die Zeit davon, heisst es am Markt.

Tecan (-1,5%) geben ebenfalls nach. UBS hat das Rating für die Laboarausrüsterin auf «Neutral» von «Buy» gesenkt. Polypeptide gewinnen nach einer Erhöhung auf ‹outperform› durch RBC zwölf Prozent.

SoftwareOne (-2,4%) finden nach dem Kurssturz am Vortag noch keinen Boden. (awp/mc/ps)

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