CH-Schluss: SMI schliesst über 6’500 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst über 6’500 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag deutlich zugelegt. Der Leitindex SMI hat erstmals seit dem Mai 2011 wieder über der Marke von 6’500 Punkten geschlossen. Dass der SMI klar besser abschnitt als die übrigen europäischen Börsenplätze war auf die gute Performance der Nestlé-Titel zurückzuführen, die nach einem starken Semesterergebnis im Tagesverlauf ein Allzeithoch erreichten.

Daneben gaben am Schweizer Markt auch zahlreiche weitere Quartalsergebnisse zu reden, wobei diejenigen der beiden Bluechips Swiss Re und Adecco weniger gut aufgenommen wurde. Konjunkturseitig standen weiteren negativen Nachrichten aus der Eurozone einige positive Daten aus den USA gegenüber. Zudem spekulierten Marktteilnehmer über stimulierende Massnahmen der chinesischen Regierung, nachdem die Inflation im Reich der Mitte deutlich zurückgegangen ist.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,73% im Plus bei 6’505,29 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,42% auf 961,22 Punkte während der Swiss Performance Index (SPI) 0,7% auf 6’016,03 Punkte gewann.

Die Halbjahreszahlen des Nahrungsmittelriesen Nestlé (Aktie +2,4%) wurden am Markt durchgehend positiv kommentiert. Die Analysten lobten unter anderem die Widerstandsfähigkeit des Konzerns, aber auch die konstante und klare Wachstumsstrategie, dank welcher das Unternehmen Quartal für Quartal solide Ergebnisse abliefere.

Die rote Laterne unter den Bluechips fassten dagegen Swiss Re (-2,3%) nach der Vorlage der Quartalsergebnisse. Obwohl der Rückversicherer einen Gewinn ausweisen konnte – die Analysten hatten im Vorfeld einen Verlust erwartet – wurden die Ergebnisse kritisch kommentiert. Das Ergebnis sei durch Reserveauflösungen aufgeblasen worden, meinte etwa der Kepler-Analyst.

Die weiteren Assekuranztitel im SMI/SLI, Swiss Life (+0,6%), Bâloise (+0,6%) sowie Zurich (+0,4%), schlossen indes im Plus.

Deutliche Abschläge erlitten auch die Adecco-Aktien (-1,3%), nachdem der Personalvermittler mit seinen Quartalsergebnissen beim Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Die Einschätzung der Zahlen unter Analysten fiel allerdings gemischt aus. Am Markt wurde der Kursrückgang allerdings mit der starken Performance der Titel in den letzten Tagen begründet.

Swisscom (-0,4%) mussten erneute Kurseinbussen hinnehmen, nachdem der Aktienkurs bereits am Vortag nach Vorlage der Semesterzahlen verloren hatte. Das Echo der Analysten auf die Zahlen blieb auch am Donnerstag verhalten. Einige Investmenthäuser erhöhten zwar ihr Kursziel etwas, die Deutsche Bank nahm ihr Anlagerating hingegen auf «Hold» von vorher «Buy» zurück.

Bei den Pharmawerten schlossen Actelion und Novartis weitgehend unverändert, während Roche 0,5% zulegen konnten.

Auch die Bankaktien zeigten sich uneinheitlich. Während UBS (-0,2%) und Julius Bär (-0,5%) verloren, schlossen CS um 0,1% über dem Vortag. Die UBS geriet am Donnerstag wegen dem angeblichen Verkauf von CD’s mit Daten der Grossbank an die deutschen Behörden in die negativen Schlagzeilen.

Am breiten Markt legte der Messtechnikhersteller Inficon (Aktie +1,5%) die Zahlen zum zweiten Quartal vor, die mehrheitlich im Rahmen der Erwartungen ausfielen. Die Analysten sprachen von einem «soliden Ergebnis» ohne grosse Überraschungen.

Auch der Industriekonzern Bucher (Aktie +0,2%) legte Halbjahreszahlen vor, die beim Umsatz und beim Gewinn etwas über den Erwartungen ausfielen. Am Markt wurde allerdings der tiefer als erwartet ausgefallene Auftragseingang bemängelt. Bell (+0,9%) erlitt im ersten Halbjahr eine leichte Umsatz- und Gewinnkorrektur. Der Fleischverarbeiter litt unter anderem wegen der schwachen Grillsaison.

Den stärksten Rückgang unter den SPI-Titeln die Cosmo (-5,2%). Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, dass die niederländische Gesundheitsbehörde ein Zulassungsgesuch für das Medikament Cortiment abgelehnt hat. (awp/mc/pg)

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