CH-Schluss: SMI tendiert fester
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag fester geschlossen. Der Leitindex SMI wies ausser einer Schwächephase um die Mittagszeit eine freundliche Kursdynamik auf. Die grundsätzlich positive Stimmung fusste vor allem auf der Hoffnung, dass Griechenland in der Eurozone verbleibt sowie auf Spekulationen um Massnahmen zur Konjunkturförderung in China.
Die schwachen US-Zahlen zum Konsumentenvertrauen am Nachmittag vermochten die Stimmung der Investoren nicht nachhaltig einzutrüben. Zuvor hatten bereits Aussagen der spanischen Notenbank die Kaufabsichten der Anleger nicht beeinträchtigt. Die Notenbank auf der iberischen Halbinsel geht von einer sinkenden Wirtschaftskraft des Landes im zweiten Quartal aus. Unbeeindruckt gaben sich die Marktakteure auch von den gesenkten Prognosen für US-Banken des Geldinstituts Merrill Lynch. Sukkurs verliehen zudem die neusten Zahlen zum US-Immobilienmarkt am Nachmittag.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Börsenschluss 0,84% auf 5’914,73 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avancierte um 1,12% auf 892,17 und der breite SPI um 0,88% auf 5’525,93 Zähler.
Die News zu Bluechips-Unternehmen waren am Dienstag äusserst rar gesät. Von den Hoffnungen um Griechenland und um China profitierten weiterhin konjunktursensitive Papiere. Die Luxusgüteraktien der Swatch Group (+5,0%) führten die Gewinnerliste an. Ebenfalls gesucht waren Richemont mit einem Aufschlag von 4,2%. Syngenta kletterten 3,6% und Nobel Biocare legten um 3,0% zu. Adecco verbesserten sich um 2,5%.
Swatch-CEO Nick Hayek sprach in einem Interview von dem nach wie vor «riesigen Potential», das China der Schweizer Uhrenindustrie bietet. Es dürfe aber nicht vergessen gehen, dass der Konzern auch in Russland, im Nahen Osten, in den USA, in Europa oder in Japan wachse.
Einige Finanzaktien waren hingegen in die Verlustzone gerutscht. So büssten Bâloise 1,2%, Credit Suisse 1,0%, Swiss Life 0,3% und Zurich 0,1% ein. UBS (+0,6%) und Swiss Re (+1,5%) hielten sich im Plus.
Auch die Index-Schwergewicht tendierten im grünen Bereich. Roche-Genussscheine standen mit 0,1% im Plus, Nestlé 0,5% und Novartis 0,6%.
Grössere Abgaben waren bei Lonza (-1,5% auf 34,62 CHF) auszumachen. Die UBS hatte das Kursziel für Lonza auf 35 CHF gesenkt und die Einschätzung mit «Neutral» bestätigt. Das Unternehmen habe einen neuen CEO, der die bestehenden Geschäfte überarbeiten werde, so der Analyst. Deshalb sei derzeit begrenzte Visibilität vorhanden, wie sich das Geschäft entwickeln werde.
Im breiten Markt legten Dottikon ES deutlich zu um 7,7%. Immerhin wurden fast 600 Aktien gehandelt. Das Spezialitäten-Chemieunternehmen hatte wie angekündigt den Verlust im Jahr 2011/12 deutlich eingegrenzt. Im neuen Jahr soll die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen. Ausserdem will Dottikon den Aktionären wieder eine Dividende bezahlen, nachdem zuletzt darauf verzichtet wurde.
Swissmetal (+31,0%) führten den breiten Markt mit deutlichen Kursgewinnen an. Das angeschlagene Unternehmen gab am Dienstag bekannt, dass es sich im Verkaufsprozess in Kontakt mit der chinesischen Baoshida Holding Group befindet. Die Gespräche seien auf gutem Wege, konkrete Ergebnisse würden aber noch nicht vorliegen.
Aryzta stiegen um 1,0%. Die irische Agrar-Tochter Origin war in den ersten neun Monaten 2011/12 stärker als erwartet gewachsen. Die Zahlen für den Backwarenbereich wird Aryzta Anfang Juni publizieren. (awp/mc/upd/ps)