Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel mit einem kleinen Plus beschlossen. Der Leitindex SMI war mit Aufschlägen in den Handel gestartet und hatte bis zum Mittag nochmals zugelegt. Zeitweise war die Marke von 8’000 Zählern in Schlagweite. Der folgende Abschwung am Nachmittag wurde dann von einer festeren Wall Street abgefangen. Einen Kurssprung legten die Aktien der Credit Suisse hin, die so hoch wie zuletzt Anfang Februar notierten.
Die Anleger würden darauf setzen, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag ihr Anleihenkaufprogramm verlängern werde, wurde in Händlerkreisen die insgesamt freundliche Stimmung begründet. Nach dem Nein beim Italien-Referendum bleibe der Zentralbank wohl nichts anderes übrig, als nochmal eins drauf zu legen. Von der Konjunkturseite kamen kaum Impulse. Erneut fallende US-Rohöllagerbestände gaben den Ölpreisen keinen Auftrieb.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,23% höher auf 7’930,25 Punkten (Tageshoch 7’974). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,80% auf 1’279,04 Zähler zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,13% auf 8’665,60 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus und 14 im Minus.
Tagesgewinner im SMI/SLI waren die Aktien der Credit Suisse mit einem Plus von 7,4%, die wegen des Investorentages in London im Mittelpunkt standen. Zeitweise ging es um bis zu 8,7% nach oben. Die Grossbank hat zwar wie erwartet einen Teil der Mittelfristziele in den Kernbereichen gesenkt. Gut voran kommen laut CEO Tidjane Thiam aber die Sparmassnahmen. Auch bezüglich Personalabbau ist die Credit Suisse schneller unterwegs als geplant. Die vor einem Jahr angestossene Strategie funktioniere, und ab 2018 würden die Früchte der Massnahmen geerntet, hiess es.
Die Titel der Konkurrentin UBS legten im Schlepptau 3,6% zu und Julius Bär 1,6%. Bereits am Dienstag hatten sich die Titel überdurchschnittlich entwickelt. Schub gaben Zinshoffnungen in den USA, von denen sich Anleger höhere Transaktionen und damit höhere Einnahmen im Wealth Management in Amerika erhofften, wie es hiess. Auch Swiss Re (+1,3%), Swiss Life (+1,1%) und Zurich Insurance (+2,2%) lagen zur Wochenmitte gut im Markt.
Einen starken Lauf hatten auch Galenica mit +2,4%. Der Gesundheitskonzern präsentierte positive Studienresultate zu seinem wichtigen Eisenpräparat Ferinject. Daneben hat die UBS für die Aktie eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Die beiden Medikamente Veltassa und Ferinject würden unterschätzt, so die Meinung der zuständigen Analysten. Galenica gehören auf Jahressicht allerdings zu den grössten Verlierern unter den Blue Chips.
Mit Swatch (+2,0%), LafargeHolcim (+1,6%), Adecco (+1,5%), Dufry (+1,1%) und Richemont (+1,3%) waren auch Vertreter aus dem Segment der Zykliker vorne mit dabei.
Die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (-0,9%) und Roche (-1,0%) gaben hingegen klar ab und bremsten auch den SMI im Vergleich zu anderen europäischen Börsen aus. Beide Konzerne legten zwar positive Daten zu Medikamenten vor, die für die Kursentwicklung allerdings nicht sehr relevant seien, wie es hiess. Nestlé (-0,4%) hat das Nutrament-Geschäft an den Getränkehersteller Harvest Hill verkauft.
Grössere Verluste verzeichneten Aryzta (-2,7%), Actelion (-1,6%), Sonova (-1,4%) sowie die zyklischen SGS (-1,8%).
Im breiten Markt stachen Meyer Burger nach der Ausgabe der Bezugsrechte heraus. Nominal sankt der Kurs zwar um 63% auf 0,90 CHF. Unter Einbeziehung der fünf Bezugsrechte pro Aktie a 0,36 CHF muss dies jedoch mit einem rechnerischen Dienstags-Schlusskurs von 0,71 CHF verglichen werden. Das Unternehmen hat zudem einen weiteren Investor gefunden, der sich im Rahmen der laufenden Kapitalerhöhung zur Übernahme von Aktien verpflichtet hat.
Bei Comet (-0,1%) belastete der angekündigte Wechsel auf dem Chefposten nur leicht. René Lenggenhager folgt im April als CEO auf Ronald Fehlmann.
Auch in der zweiten Reihe gerieten Pharma- und Medtech-Titel unter Druck. Schwächer zeigten sich nachrichtenlos Kuros Pharma (-6,8%), Santhera (-3,8%), Straumann (-3,0%) oder BB Biotech (-2,8%). Bei den Gewinnern fielen New Value (+17%), CI Com (+16%), 5EL (+13%) oder die Banque Profil de Gestion (+12%) auf. (awp/mc/pg)