Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Kursgewinnen in die verkürzte Weihnachtswoche gestartet. Positive Impulse gab es am Montag weiter vor allem aus den USA. Die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank lasse die Kurse an den internationalen Aktienmärkten weiter in die Höhe steigen, hiess es im Handel. Etwas gebremst wurden die Märkte in der zweiten Handelshälfte allerdings von enttäuschenden Daten zum US-Immobilienmarkt.
Insgesamt hielt sich das Interesse an den Finanzmärkten so kurz vor Heiligabend allerdings in Grenzen. Immerhin seien die jüngsten Krisen rund um den fallenden Ölpreis und die Turbulenzen am russischen Finanzmarkt zuletzt etwas in den Hintergrund getreten, so ein Händler. Damit scheine der Weg für ein anhaltendes Jahresendrally frei zu sein.
Am Montag gewann der SMI bis Börsenschluss 0,64% auf 9’033,45 Punkte hinzu. Auf Jahressicht resultiert somit ein Plus von rund 10%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,59% auf 1’337,35 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,61% auf 8’897,48 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Aktien standen am Ende 25 im Plus und 5 im Minus.
Die Index-Schwergewichte Roche (+1,1%), Novartis und Nestlé (je +0,5%) stützten den Gesamtmarkt. Roche erholten sich damit etwas von den kräftigen Verlusten vom Freitag. Zwei Misserfolge bei der Wirksamkeit von Medikamenten hatte die Titel um über 6% in die Tiefe gerissen. Mit Baader Helvea senkte am Montag allerdings eine weitere Bank das Rating für die Genussscheine. Wenig Einfluss wurde einer Meldung zur Übernahme des US-Unternehmens Bina Technologies zugeschrieben. Damit verstärkt Roche den Bereich Genanalyse.
Als Tagessieger gingen am Ende Bâloise und Lonza (je +1,3%) aus dem Handel, dies allerdings ohne Nachrichten. Bei den Versicherungen gewannen Zurich Insurance 1,1%, wogegen Swiss Life um 0,1% nachgaben. Zu den weiteren Gewinnern bei den Zyklikern zählten etwa Sonova (+1,1%) und Givaudan (+1,0%). Die Bankenwerte Julius Bär und UBS (je +1,0%) schlugen den Gesamtmarkt ebenfalls, während Credit Suisse lediglich 0,2% gewannen.
Syngenta legten moderate 0,3% zu. Der Agro-Chemie-Konzern hatte am Berichtstag über die Zulassung der Maissorte Agrisure Viptera in China informiert. Man habe von der chinesischen Behörde die Importgenehmigung für die Maissorte zur Verwendung als Nahrungs- und Futtermittel erhalten, teilte das Unternehmen mit. Erste Meldungen dazu hatten die Märkte allerdings bereits in der vergangenen Woche erreicht, sodass die Meldung am Berichtstag auf wenig Resonanz stiess.
Mit roten Vorzeichen gingen bei den Bluechips Sika (-0,6%) aus dem Handel, nachdem sie zeitweise sogar um über 3% nachgegeben hatten. Verwaltungsratspräsident Paul Hälg sprach sich in der Presse für ein öffentliches Übernahmeangebot an die Sika-Aktionäre durch den französischen Konzern Saint-Gobain aus. Saint-Gobain-Chef Pierre-André de Chalendar meinte dagegen – ebenfalls in der Presse – lediglich, dass Sika ein eigenständiges, dezentral geführtes Unternehmen bleiben soll.
Am breiten Markt waren Implenia (+2,5%) gut nachgefragt. Das Unternehmen übernimmt die Sparte Bilfinger Construction vom deutschen Konzern und verstärkt seine Kompetenzen im Tunnel-, Brücken- und Kraftwerkbau. Der Ausbau des Infrastrukturgeschäfts sei positiv zu bewerten, hiess es am Markt.
Deutliche Gewinne verzeichneten aus der zweiten Reihe zudem Orascom (+3,5%), dies nach grossen Abgaben am Freitag. Myriad (+5,0%) und LifeWatch (+11%) profitierten derweil von guten Nachrichten aus dem Produkten-Portfolio.
Die volatilen Aktien von Meyer Burger büssten 6,0% ein. Die Papiere des Solarunternehmens hatten am Freitag – getragen von neuen Aufträgen und Aussagen von CFO Michael Hirschi – stark zugelegt. Hirschi hatte in einem Interview versprochen, das Unternehmen benötige kein frisches Kapital. (awp/mc/pg)