CH-Schluss: SMI legt 0,6% auf 8830 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,6% auf 8830 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat seine festere Tendenz auch zur Wochenmitte fortgesetzt. Der Leitindex SMI rutschte zwar nach einem freundlichen Start kurzzeitig ins Minus, arbeitete sich dann aber wieder klar ins Plus und auf den höchsten Stand seit Ende 2015 vor. Der gewichtungs-gekappte SLI erreichte gar das höchste Niveau seit August 2015. Auftrieb gab die Aussicht auf eine deutliche Senkung der Steuern für Unternehmen in den USA.

In den USA kündigte Finanzminister Steven Mnuchin Details zu der lang erwarteten Unternehmenssteuerreform von US-Präsident Donald Trump an. Der Steuersatz soll auf 15% sinken, von derzeit knapp 40%. Damit soll ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum von 3% möglich werden. Laut Händlern wurde die freundliche Stimmung auch durch positive Meldungen aus der aktuell laufenden Berichtssaison gestützt. Hierzulande standen in diesem Zusammenhang Credit Suisse im Fokus.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,63% höher bei 8’830,29 Punkten und damit nahe am Tageshoch von 8’837 Punkten – dem höchsten Wert seit Ende 2015. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,76% auf 1’413,65 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,65% auf 9’975,34 Punkte. Von den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus und sieben im Minus.

Reichlich Gesprächsstoff lieferte die Credit Suisse (+2,7%). Die Grossbank hat ihre ursprünglichen Pläne zur weiteren Stärkung der Kapitalbasis geändert und plant nun eine Kapitalerhöhung statt des partiellen IPO der Swiss Universal Bank. Über eine solche Planänderung sei bereits seit Wochen immer wieder spekuliert worden, kommentierte ein Händler. «Am Ende ist eine Kapitalerhöhung dem Markt womöglich lieber als dieses ursprünglich geplante Konstrukt», lautete seine Einschätzung. Die gleichzeitig vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal stiessen bei Analysten überwiegend auf ein freundliches Echo.

Im Windschatten der CS-Kursgewinne folgten die Aktien von UBS (+1,0%) mit einigem Abstand, während Julius Bär (+0,1%) nur knapp positiv aus dem Handel gingen.

Grösster Gewinner unter den Blue Chips waren aber die Aktien von Swatch (+4,3%). Eine neu ausgesprochene Kaufempfehlung der UBS stützte den Kurs deutlich. Richemont (+2,0%) konnte mit nach angehobenen Kurszielen ebenfalls deutlicher zulegen. Unter dem Strich zeigten sich die Analysten zuversichtlicher für den Uhrenmarkt, dem das allgemein anziehende Wirtschaftsumfeld helfen sollte.

Beachtenswert waren zudem der festere Kurs bei Dufry (+2,0%), nachdem bekannt wurde, dass die chinesische HNA Group neuer Grossaktionär der Gruppe ist und einen Anteil von 16,79% der Aktien erworben hat. Das sei ein spannender Schachzug, kommentiert ein Börsianer. Immerhin habe HNA ja erst kürzlich Gategroup übernommen. Ein solcher Schritt sorge daher für Fantasie.

Die Anteilsscheine des Lifescience-Unternehmens Lonza (+3,8%) knüpften an ihren starken Vortageslauf an und legten insbesondere zum Handelsende nochmals deutlich zu. Am Dienstagabend hatte das Unternehmen die Details zur geplanten Kapitalerhöhung kommuniziert. Dies sei ein cleverer Schritt, da die Papiere angesichts ihrer baldigen SMI-Zugehörigkeit von der Umschichtung passiver Investoren profitieren dürften, kommentierte ein Händler.

Die Schwergewichte Nestlé (+0,5%), Roche (+0,3%) und Novartis (+0,6%) drehten erst im späten Handel eindeutig ins Plus. Novartis hatten am Dienstag nach Zahlen bereits zu den Favoriten gezählt. Roche wiederum berichtet am Donnerstag über das erste Quartal.

Grösster Verlierer unter den Blue Chips waren die volatilen Aryzta (-1,0%). Auch LafargeHolcim (-0,5%), Swisscom (-0,4%) sowie Bâloise (-0,4%) und Actelion (-0,2%) wurden vom Markttrend abgekoppelt.

Im breiten Markt sorgte Logitech (+3,5%) mit Quartalszahlen für eine positive Überraschung. Zeitweise zog der Kurs um fast 10% an. Der Hersteller von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik hat mit seinen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016/17 besser als erwartet abgeschnitten.

Auch Datacolor (+7,5%), Leonteq (+7,0%) und Von Roll (+4,4%) schlossen klar fester. Auf der Verliererseite fanden sich CiCom (-7,6%), Wisekey (-4,0%), GAM (-3,5%) oder Peach Property (-3,2%) wieder. Bei Lifewatch (-1,0%) haben die Aktionäre an der GV erfolgreich gegen die Fixlöhne der Geschäftsleitung rebelliert und eine Senkung erzwungen. (awp/mc/pg)

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