CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 8’667 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,3% auf 8’667 Punkte nach

Zürich – Nachdem sich der Schweizer Aktienmarkt am Donnerstag über weite Strecken freundlich gezeigt hat, dominierte zum Handelsschluss eine leichte Zurückhaltung. Der Hauptgrund für die negativen Vorzeichen beim Leitindex SMI war allerdings der Dividendenabgang beim Schwergewicht Roche. Zudem nannten Händler noch Faktoren wie den anhaltend starken Franken und den defensiven Charakter des Schweizer Marktes als möglichen Hemmschuhe.

«Grundsätzlich ist die Stimmung an den Märkten nach der erwarteten Zinserhöhung in den USA und dem Wahlausgang in den Niederlanden freundlich», erklärt ein Händler. Allerdings sei es vorstellbar, dass Investoren, die sich vor den Wahlen über eine stärkere Positionierung im Schweizer Markt hätten absichern wollen, mit dem jetzigen Ausgang diese Positionen wieder auflösten. Darüber hinaus hatten sich hierzulande am Morgen ebenfalls die Währungshüter der SNB zu Wort gemeldet und den aktuellen Status quo bestätigt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,25% tiefer bei 8’667,48 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,04% auf 1’376,49 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,32% hinzugewann auf 9’608,75 Stellen. Alle drei Indizes konnten mit der Schlussauktion noch mal einige Punkte dazugewinnen und somit ihre Verluste eindämmen, bzw. das Plus ausbauen. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 20 den Handel im Plus und 10 im Minus.

Der grösste Belastungsfaktor an diesem Tag waren die Genussscheine von Roche, die um 2,3% oder 6,00 CHF tiefer schlossen. Der Pharmakonzern hatte an diesem Tag seinen Aktionären 8,20 CHF je Anteilsschein ausgeschüttet. Die anderen beiden Schwergewichte Novartis (-0,2%) und Nestlé (+0,4%) bewegten sich in unterschiedliche Richtungen.

Mit klaren Kursgewinnen ging es vor allem für die beiden Uhrenhersteller Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,1%) aufwärts. Der Swatch-CEO Nick Hayek hat offenbar mit seinem Ausblick auf das laufende Jahr den Nerv der Investoren getroffen. Er ziele auf ein Wachstum von bis zu 10% ab, kündigte er an. Zudem wird das Unternehmen im laufenden Jahr verstärkt in den Ausbau eines eigenen Retail-Netzwerkes investieren, um sich so weniger von Uhrenhändlern abhängig zu sein.

Die weitere Gewinnerliste war bunt gemischt. Neben Zyklikern wie Kühne + Nagel (+1,2%), ABB (+0,5%) oder Adecco (+0,2%) waren auch defensive Titel wie Swisscom und Givaudan (beide +0,7%) gefragt. Dem Industriekonzern ABB hatte über weite Strecken des Tages ein positiver Analystenkommentar Rückenwind verliehen.

Bei den Finanzwerten zogen Investoren eine Trennlinie zwischen den Versicherern wie Bâloise, Swiss Re und Zurich, die um 0,9 bis 0,4% zulegten, und den Bankaktien von Credit Suisse, Julius Bär und UBS, die um 0,6 bis 0,2% schwächer schlossen.

Bei den beiden Übernahme-Kandidaten Actelion (-0,5%) und Syngenta (-0,3%) hiess es im Handel, die Aktien hätten unter der Tatsache gelitten, dass die Kaufpreise jeweils in US-Dollar entrichtet werden – und dieser habe gerade nach dem gestrigen Zinsentscheid wieder etwas deutlicher nachgegeben.

Darüber hinaus ging die Berichtssaison im breiten Markt ebenfalls weiter, wenn auch mit spürbar gedrosseltem Tempo. Zu den grössten Gewinnern gehörten der Industriekonzern Von Roll (+4,6%) und der Halbleiterhersteller U-blox (+4,5%) nach Zahlen.

Noch steiler ging es allerdings für Leonteq-Aktien (+5,9%) aufwärts. Das auf strukturierte Produkte spezialisierte Unternehmen hat mit Rainer-Marc Frey (RMF) einen gewichtigen neuen Aktionär erhalten. Der Investor hat via seine Horizon21-Gesellschaften über die letzten Tage einen Anteil von 7,46% am Technologieunternehmen erworben.

Mit deutlichen Abschlägen gingen derweil die Aktien von Edisun Power (-3,5%) und Wisekey (-2,1%) aus dem Handel. (awp/mc/upd/ps)

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