CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 8987 Zähler

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,8% auf 8987 Zähler

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag zum dritten Mal in Folge zugelegt. Am kleinen Verfallstermin gab es vor allem im frühen Geschäft sowie gegen Handelsende etwas grössere Bewegungen. Die am frühen Nachmittag publizierten Konjunkturdaten aus den USA, etwa zu den Baubeginnen neuer Häuser oder zu den Importpreisen, hatten dagegen kaum einen Einfluss auf das Geschehen. Etwas Unterstützung kam später vom Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan, welcher entgegen den Erwartungen gestiegen war und die US-Börsen in der Eröffnungsphase auf einen freundlichen Kurs brachte.

Die jüngst an den globalen Börsen noch dominierende Angst vor einem raschen Zinsanstieg sei zumindest vorerst etwas in den Hintergrund gerückt, hiess es im Handel. So hat etwa der Dow Jones schon mehr als die Hälfte seines Rückschlags der beiden Vorwochen wieder aufgeholt. Der SMI hinkt hier mit seiner Aufholjagd noch etwas hinterher. Die Unruhe an den Börsen sei allerdings kaum schon vorbei und die Volatilität dürfte erhöht bleiben, hiess es in Börsenkreisen. Denn es herrsche weiterhin ein Spannungsfeld zwischen der guten konjunkturellen Lage einerseits und der Aussicht auf eine Straffung der Geldpolitik andererseits.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 0,77% bei 8’986,72 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich somit ein Plus von 3,5%, womit die Vorwochenverluste gut zur Hälfte wieder wettgemacht sind. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,77% auf 1’477,17 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,76% auf 10’353,58 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen 28 höher und 2 tiefer aus dem Handel.

Im Mittelpunkt standen zum Wochenabschluss Schindler (+1,0%). Der Hersteller von Rolltreppen und Liften hat erstmals einen Umsatz von mehr als 10 Mrd CHF erzielt und die Profitabilität gehalten. Im Vergleich zu den Analystenschätzungen schnitt das Unternehmen auf fast allen Ebenen besser ab, Lob fand aber in erster Linie die unerwartet kräftige Dividendenerhöhung.

Die stärksten Avancen verzeichneten derweil Aryzta (+2,3%), Kühne+Nagel (+1,6%), Lonza und Swatch (je +1,5%). Dicht dahinter folgten Geberit (+1,5%), welche damit an die am Vortag eingeleitete Erholung anknüpften. Der Titel hatte zuvor während dreier Wochen unter Druck gestanden.

Gesucht waren auch Novartis (+1,5%) und Roche (+0,9%). Das letztgenannte Unternehmen hatte am Vorabend die vollständige Übernahme des US-Technologie- und Dienstleistungsunternehmens Flatiron Health angekündigt. Der Zukauf wurde in Analystenkreisen als strategisch sinnvoll bezeichnet.

CS (+0,9%) setzten ihren guten Lauf im Anschluss an das gute Quartalsergebnis vom Mittwoch fort. Zu Nestlé (+0,1%) trafen nach den enttäuschend aufgenommen Jahreszahlen vom Vortag verschiedene Rating- und Kurszielsenkungen ein, was den Erholungsversuch der Aktie im Keim erstickte.

Auf der Verliererseite stachen Clariant (-2,9%) heraus, welche damit nach der Erholung vom Vortag an die schwache Performance vom Mittwoch im Anschluss an die Jahreszahlen anknüpften. Für den Spezialchemiekonzern hat die Credit Suisse das Rating auf «Underperform» gesenkt und das Kursziel deutlich zurückgenommen. Nachdem sich der aktivistische Investor White Tale zurückgezogen habe, seien die Chancen auf eine Zerschlagung gering, hiess es zur Begründung.

Von den Versicherungen büssten Swiss Re (-0,7%) als einer der beiden Verlierer an Terrain ein, während sich Swiss Life (+0,4%) und Zurich (+0,1%) zwar ebenfalls am Tabellenende wiederfanden, aber immerhin knapp in der Gewinnzone. Am Morgen hatte der europäische Branchenprimus Allianz Jahreszahlen innerhalb der Erwartungen abgeliefert, was die Allianz-Aktien unter Druck setzte und zumindest teilweise auf die hiesigen Papiere abfärbte.

Im breiten Markt standen die Aktien der Messebetreiberin MCH (-4,6%) im Fokus. Diese muss Abschreibungen und Rückstellungen von insgesamt 120 Mio CHF verbuchen – vor allem wegen einer Wertberichtigung ihrer Messegebäude in Basel – und schreibt 2017 tiefrote Zahlen.

Auf der Gewinnerseite fielen bei den kleineren Werten etwa Tornos (+8,7%), Adval Tech (+4,3%) oder Kardex (+3,4%) etwas auf. (awp/mc/pg)

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