CH-Schluss: Der SMI legt 0,7% auf 8904 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit soliden Gewinnen aus der Sitzung gegangen und hat dabei die Marke von 8’900 Punkten wieder genommen. Nach einer freundlichen Eröffnung fiel der SMI bis am Nachmittag vorerst in den Bereich des Schlusskurses vom Vortag zurück. Die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts bot zunächst dem Dollar Rückenwind, der dabei zum Franken erstmals seit vergangenem November die Parität wieder überstieg.
Für die Aktien kam dann im späten Handel aber kräftige Unterstützung von der Wall Street. Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht fiel grundsätzlich solide aus, wurde in Marktkreisen aber teilweise auch als durchzogen bezeichnet. So fiel zwar die Arbeitslosenrate auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2000 zurück, allerdings wurden weniger neue Stellen geschaffen als erhofft und der Teuerungsdruck von der Lohnentwicklung her blieb bescheiden. Insgesamt sahen die Kommentatoren die Politik der vorsichtigen Zinserhöhungen durch die amerikanische Notenbank nicht in Frage gestellt.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,70 Prozent höher bei 8’903,83 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,7 Prozent, immerhin bereits das vierte in Folge. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,67 Prozent auf 1’472,36 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65 Prozent auf 10’558,86 Punkte. Von den 30 SMI-Titeln schlossen 23 im Plus und 7 im Minus.
Grösste Gewinner waren Lonza (+5,2%) im Anschluss an das Business Update zum ersten Quartal. Als ermutigend wurden unter anderem die Aussagen zur Geschäftsentwicklung bei Capsugel bezeichnet. Die von einigen Analysten erhoffte Erhöhung der diesjährigen Zielvorgaben lässt zwar noch auf sich warten – wurde aber angedeutet, was wiederum Hoffnungen für die Zukunft schürte. Lonza hatte verlauten lassen, dass «mindestens» die gesteckten Ziele erfüllt werden sollen.
Dahinter zogen UBS (+1,4%) am meisten an und auch CS hätten um über 1 Prozent höher geschlossen. Letztere wurden allerdings Ex-Dividende von 25 Rappen gehandelt, was dem Titel ein knappes Minus von 0,3 Prozent einbrachte.
Zur erweiterten Spitzengruppe gehörten weiter Industrietitel wie Schindler (+1,1%), LafargeHolcim und ABB (je +1,0%) sowie aus dem Gesundheitsbereich Sonova (+0,9%) und vor allem Novartis (+1,0%).
Mit Nestlé (+0,7%) war ein weiterer der drei am stärksten gewichteten Aktien gesucht, während die Genussscheine von Roche (+0,4%) leicht zurückblieben. Dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé wurde in den Medien Interesse an dem weltweiten Handelsgeschäft von Starbucks nachgesagt, was dieser auf Anfrage aber nicht kommentieren wollte.
Mit Swiss Re hat am Freitag ein weiterer Bluechip Angaben zum ersten Quartal gemacht, die Aktie büsste mit einem Minus von 0,5 Prozent aber an Terrain ein. Der Rückversicherer hat vorbörslich solide Ergebnisse zum ersten Quartal vorgelegt und damit die Vorgaben von Analysten leicht übertroffen. Begeisterung hat das Resultat indes keine ausgelöst. Und viele Investoren hatten im Vorfeld auch auf Neuigkeiten zu einer möglichen Kooperation mit dem japanischen Technologieriesen Softbank gehofft. Diesbezüglich wurden sie enttäuscht, es gab keine News.
Noch mehr als Swiss Re gaben einzig Kühne+Nagel (-1,1%) und Swatch (-0,5%) nach.
Im breiten Markt kletterten Zur Rose um 7,7 Prozent in die Höhe, nachdem sie von der UBS neu zum Kauf empfohlen wurden. Bei den Sunrise-Aktien sorgt eine Hochstufung von Barclays für einen Kursgewinn von Prozent und gleichzeitig die Meldung für Gesprächsstoff, dass Sunrise-Kunden gewisse Dienstleistungen künftig nicht mehr schriftlich kündigen dürfen sondern nur noch per Chat oder per Telefon.
Für das Logistikunternehmen Ceva ist das Börsendebut schwach ausgefallen. Die Titel eröffneten mit 27,45 Franken unter dem Ausgabepreis von 27,50 Franken und fielen bis zum Handelsschluss schliesslich um 5,8 Prozent hinter diese Marke zurück. (awp/mc/pg)