CH-Schluss: Wenig verändert

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch mit wenig veränderten Kursen beendet. Nach einem deutlich festeren Start fielen die Kurse schon bald zurück und bewegten sich danach nicht mehr allzu stark. Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex notierte die meiste Zeit knapp über der Marke von 8’900 Punkten, konnte diese zum Schluss aber nicht ganz verteidigen. Händler sprachen von einem insgesamt relativ ruhigen Handel mit zum Teil etwas zufälligen Kursentwicklungen. Für die vor allem anfänglich insgesamt freundliche Stimmung wurde ein neuer Optimismus im Hinblick auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China verantwortlich gemacht.

Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow hatte von einer «guten Chance» für eine Einigung gesprochen. Händler gaben sich aber vorsichtig: Die Stimmung sei weiterhin fragil und könne jederzeit wieder ins Negative drehen, meinte einer. Die Aussagen seien nicht zuletzt als Verhandlungstaktik im Vorfeld des Treffens von Trump mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am G20-Gipfel zu sehen. Eine Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell war für den Abend angesagt und wird die Kurse hierzulande erst am Donnerstag bewegen können. Einige Marktteilnehmer hoffen auf gewisse Signale, dass die US-Notenbank Fed das Tempo der Zinserhöhung nach einem erwarteten weiteren Schritt im Dezember drosseln könnte.

Der Swiss Market Index (SMI) büsste zum Handelsschluss 0,04 Prozent ein auf 8’894,58 Punkte, dies bei einem Tageshoch von 8’948 bzw. einem Tagestief bei 8’881. Der Swiss Leader Index (SLI) verlor derweil 0,16 Prozent auf 1’377,63 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,02 Prozent auf 10’413,88 Zähler. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 15 im Plus, 14 im Minus und einer (SGS) unverändert.

Im Fokus bei den Blue Chips standen unter anderem die Titel von LafargeHolcim (-1,7%) als grösster Verlierer. Der Baustoff-Hersteller hielt am Mittwoch in England eines Investorentag ab und bestätigte dabei die längerfristigen Ziele. Die Abgaben wurden von Händlern damit begründet, dass (positive) Überraschungen ausgeblieben seien. In den letzten Tagen spekulativ aufgebaute Titelpositionen seien daher wieder glattgestellt worden, hiess es dazu.

Für Druck auf die Indizes sorgten auch Nestlé (-0,5%). Gemäss einem Bericht der «Financial Times» ist der Schweizer Nahrungsmittelkonzern im Bieterrennen mit Konkurrent Unilever um das indische Nahrungsmittelgeschäft von GlaxoSmithKline (GSK) im Hintertreffen.

Klar auf der Verliererseite standen auch die hiesigen Grossbankenwerte UBS (-1,2%) und Credit Suisse (-0,6%). Aber auch die Papiere des Vermögensverwalters Julius Bär (-0,8%) büssten Terrain ein. Laut einem unbestätigten Medienbericht ist Bär in Verhandlungen mit der spanischen Bank Santander bezüglich des Verkaufs eines Teils des Lateinamerikageschäftes, wobei es sich um das Venezuela-Geschäft handeln soll.

Auch weitere Finanztitel wie Partners Group (-0,7%) oder die beiden Versicherer Swiss Re (-0,6%) und Zurich (-0,2%) gehörten zu den Verlieren. Swiss Life (+0,3%) schlossen dagegen am Vortag eines für den Konzern wichtigen Investorentages etwas höher.

Die grössten Gewinne zeigten zum Schluss Roche (+1,1%). Die Papiere des Pharmariesen schlossen damit an die zuletzt gute Performance an. Die Roche-Tochter Genentech hatte am Vorabend die Übernahme einer US-Biotechfirma bekanntgegeben, die im Bereich der Entzündungshemmer tätig ist. Nicht ganz mithalten konnten die Titel des Konkurrenten Novartis (+0,1%).

Die deutlichsten Gewinne bei den Blue Chips entfielen lange Zeit auf AMS (+0,8%). Allerdings büssten die zuletzt sehr volatilen Titel des österreichischen Chips-Herstellers einen Grossteil der Gewinne gegen Schluss wieder ein und notieren damit weiterhin in der Nähe ihres Jahrestiefs.

Im breiten Markt gehörten u.a. Air Tech (+9,4%), Schaffner (+9,4%) und Leclanché (+6,1%) zu den besten Werten, während etwa Santhera (-10,3%), Banque Prof de Gestion (-7,5%) oder Arundel (-6,9%) am Schluss der Tabelle anzutreffen waren. (awp/mc/ps)

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