CH-Schluss: SMI 0,4% im Plus bei 9570 Punkten

CH-Schluss: SMI 0,4% im Plus bei 9570 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch aufgrund seiner defensiven Ausrichtung nur begrenzt von der positiven Stimmung profitieren können. Nach einem freundlichen Start notierte der SMI aufgrund von Kursverlusten von Roche und Novartis tagsüber im Minus. Erst kurz vor Handelsschluss rückte er wieder in den grünen Bereich vor. Angesichts der Aussicht auf ein mögliches Ende des Handelskonflikts zwischen China und den USA sowie auf ein anziehendes Wirtschaftswachstum griffen die Anleger primär zu konjunktursensitiven Papieren.

Die jüngsten US-Konjunkturdaten enttäuschten derweil: Die Beschäftigung in der Privatwirtschaft stieg im März nur wenig. Trotzdem war die Stimmung auch in Übersee aufgrund der Neuigkeiten zum Handelsstreit gut. Händlern zufolge wagten sich die US-Anleger vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag aber nur begrenzt aus der Deckung. Am Nachmittag äusserte sich noch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zum Brexit. Er plädierte für eine Verschiebung auf den 22. Mai, sollte das britische Unterhaus dem Austrittsabkommen doch noch zustimmen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss schliesslich 0,35 Prozent höher bei 9’570,09 Punkten. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,43 Prozent auf 11’368,06 Zähler. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), bei dem die grössten Titel nicht mit dem ganzen Gewicht im Index gemessen werden, stieg gar um 0,68 Prozent auf 1’477,30 Stellen. Von diesen 30 Titeln gewannen 23 hinzu und sieben fielen zurück.

Zu den grössten Gewinnern gehörten Julius Bär mit +4,0 Prozent auf 43,28 Franken – obwohl sie bald nicht mehr im SMI sind. Wie die SIX am Vorabend mitgeteilt hatte, wird Alcon die Bären im Leitindex ersetzen. Doch hatte Morgan Stanley das Kursziel für die Papiere auf 47 Franken erhöht. Ausserdem machten im Handel Übernahmegerüchte die Runde. Dabei wurde Julius Bär als potenzielles Übernahmeziel für die UBS (Aktie +1,5%) oder eine andere Grossbank genannt.

Bei Vifor Pharma (+1,0%) war es die Kaufempfehlung von Goldman Sachs, die den Aktien zu einem Plus verhalf.

Mit ABB, Adecco und LafargeHolcim, die zwischen 1,7 und 2,6 Prozent hinzugewannen, legten zudem einige zyklische Werte zu. Hier hiess es im Handel, ihre Stärke spiegle die steigende Risikobereitschaft der Investoren wider.

Spitzenreiter unter den Blue Chips waren aber AMS, die 4,1 Prozent hinzugewannen. Sie standen damit den fünften Tag in Folge im Plus. Begründet wurde dies am Markt einerseits mit Anschlusskäufen sowie Preissenkungen für mehrere iPhone-Modell in China. Dies könnte eine Absatzbelebung beim US-Grosskunden Apple bewirken. Andererseits stützten Berichte über die Auftragsentwicklung bei Taiwan Semiconductor. Hiervon profitierten auch Werte im breiten Markt wie etwa U-blox (+4,2%).

Grösste Belastung für den Gesamtmarkt waren derweil die Schwergewichte Novartis (-0,4%) und Roche (-0,5%). Bei Roche wurde bekannt, dass es bei der geplanten Übernahme des US-Gentechnikspezialisten Spark Therapeutics zu einer Verzögerung kommt. Dem Konzern wurden bislang nur knapp 30 Prozent der ausstehenden Spark-Aktien angedient, für die Übernahme ist eine Mehrheit nötig.

Mit Lonza (-1,3%) und Swisscom (-0,7%) trennten sich Investoren noch von weiteren Aktien, die als eher defensiv eingeschätzt werden. Nach den jüngsten Kursgewinnen sieht die UBS für die Swisscom kurzfristig nur wenig Potenzial. Daher haben ihre Analysten die Aktien erst einmal zurückgestuft und das Kursziel gesenkt.

In der hinteren Reihe legten Molecular Partners (+8,0%) oder Varia US-Properties (+1,6%) zu. Die auf US-Wohnimmobilien spezialisierte Firma lockte mit einer positiven Prognose.

Das Gegenstück bildeten Kuros, die um über 11 Prozent fielen. Auch MCH Group (-6,6%) oder The Native (-5,8%) gaben überdurchschnittlich nach.  (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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