CH-Schluss: SMI mit kleinem Plus – AMS unter Druck

CH-Schluss: SMI mit kleinem Plus – AMS unter Druck

Zürich – Die Schweizer Börse hat den ersten Handelstag der neuen Woche mit leichten Aufschlägen beendet. Der deutlich positive Start hatte nur einen kurzen Atem und der SMI gab im Verlauf des Vormittags wieder spürbar ab und touchierte sogar einmal kurzzeitig den negativen Bereich. Bei den Einzeltiteln standen ABB nach Bekanntgabe des neuen Konzernchefs und AMS nach einem neuen Übernahmeversuch für Osram im Fokus.

Für das Abschmelzen der Anfangsgewinne wurden von Händlern fehlende Anschlusskäufe als Grund genannt. Nach wie vor belaste der ungelöste Handelsstreit der USA mit China die Märkte. Es werde immer deutlicher, welch bremsenden Einfluss die Handelsschranken hätten. Das schlage sich auch in den Konjunkturprognosen der Institute nieder und wirbele auch die Devisenmärkte durcheinander. Zudem dämpften die Angst vor den Folgen eines ungeregelten Brexit und der Regierungskrise in Italien die Stimmung der Anleger, hiess es am Markt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,10 Prozent höher bei 9’760,02 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,11 Prozent auf 1’480,20 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) stand am Schluss 0,03 Prozent höher auf 11’872,65 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 11 im Plus, 16 im Minus und drei unverändert.

AMS brachen mit -11,8 Prozent massiv ein. Der Sensorenhersteller hat ein neues Gebot über rund 4 Milliarden Euro für die deutsche Osram unterbreitet. Die Finanzierung soll durch eine Brückenfinanzierung und eine Kapitalerhöhung erfolgen. Händler äussern sich skeptisch und verweisen auf die mit dem Deal verbundenen Unsicherheiten und die ohnehin hohe Verschuldung. Zudem belaste die Aussicht auf einen möglichen Bieterwettstreit mit Investmentfirmen.

Schwächer gingen auch Richemont (-2,2%) und Swatch (-1,4%) aus dem Handel. Hier belasteten insbesondere die anhaltenden Proteste im wichtigen Markt Hongkong. Zu den grössten Verlierern zählten auch die Aktien des Bankensoftwareunternehmens Temenos (-1,5%).

Ebenfalls unter Druck waren erneut die Bankenwerte Credit Suisse (-1,7%), Julius Bär (-1,5%) und UBS (-1,4%). Hier wurden die politischen Umwälzungen in Italien sowie und einmal mehr das Tiefzinsumfeld als Auslöser der Schwäche gesehen.

Am anderen Ende der Blue-Chip-Kursliste legten ABB (+3,1%) nach der Ernennung von Björn Rosengren zum neuen Konzernchef kräftig zu. Er kommt vom Technologiekonzern Sandvik und übernimmt seinen Posten bei ABB im Frühjahr 2020. Die Grossinvestoren Cevian und Investor begrüssten die Wahl von Rosengren und auch die Analysten kommentierten die Entscheidung wohlwollend.

Ebenfalls fester schlossen Schindler (+2,9%), die am Mittwoch Zahlen präsentieren werden. Im Vorfeld hatten sich eine Reihe von Analysten positiv geäussert.

Bei den Schwergewichten boten einzig Novartis (+0,8%) nennenswerte Unterstützung für den Gesamtmarkt. Die Niederlage der Novartis-Tochter Sandoz im Patentstreit um das Biosimilar Erelzi hatte kaum Einfluss und sei nicht ganz unerwartet gekommen, hiess es. Nestlé und Roche (beide unverändert) lieferten zum Handelsschluss keine Impulse für den SMI.

Swiss Life ging am Vorabend der Zahlenveröffentlichung zum zweiten Quartal ebenfalls unverändert aus dem Handel. Im Laufe der Woche stehen auch noch die Zwischenberichte von Swisscom (+0,4%) und Geberit (-0,2%) an.

Am breiten Markt waren bei den Verlierern Edisun (-10%), Hochdorf (-8,6%) oder U-Blox (6,7%) mit grösseren Abgaben auffällig. Auch MCH, Meyer Burger, Aryzta und Dufry verloren jeweils mehr als 4 Prozent. Bei den Gewinnern stachen Arundel (+8,0%) und Bobst (+3,7%) heraus. Conzzeta (+7,4%) legten im Nachgang der Zahlen vom vergangenen Freitag zu.

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