Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel zum Wochenauftakt mehr oder weniger unverändert beendet. Der Leitindex pendelte am Montag den ganzen Handel über in einer Bandbreite von gut 50 Punkten um den Schluss vom vergangenen Freitag. Nach zwei Wochen mit kräftigen Gewinnen hat der Markt somit den Seitwärtsgang eingelegt. Der Leitindex SMI war am vergangenen Dienstag erstmals über 9’800 Punkte gestiegen und am Donnerstag erstmals über 9’900 Punkte.
Der europäische Aktienhandel sei träge gewesen, nachdem über Nacht die eingetrübte Stimmung aus Asien übergeschwappt war, kommentierte ein Marktbeobachter. Sorgen mit Blick auf die Handelskonflikte sowie die Situation in Iran hielten an. Ausserdem verhielten sich die Anleger vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwoch vorsichtig. Experten rechnen zwar noch nicht mit einem Zinsschritt, halten aber entsprechende Hinweise in diese Richtung für gut möglich. Bis Ende Jahr werden am Markt insgesamt drei Zinssenkungen erwartet.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann letztendlich 0,04 Prozent auf 9’851,57 Punkte. Das aktuelle Allzeithoch vom vergangenen Donnerstag liegt bei 9’907 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) lag um 0,03 Prozent höher bei 1’502,99 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,07 Prozent höher bei 11’899,36 Punkten. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 14 höher, zwölf tiefer und vier unverändert.
Die grössten Gewinne verbuchen die Bankenwerte Julius Bär und Credit Suisse (je +0,7%). UBS (-0,1%) hingegen gaben leicht nach. Das Research der DZ Bank verwies in einer Analyse auf Unsicherheiten über mögliche Strafzahlungen und zunehmenden Margendruck bei dem grössten Vermögensverwalter der Welt. Die Aktie habe seit Jahresbeginn schlechter als der europäische Bankaktienindex performt – obwohl das Management 300 Millionen US-Dollar einsparen will und sich optimistisch bezüglich möglicher Aktienrückkäufe von bis zu 1 Milliarde zeigt, hiess es. Die Grossbankentitel hatten in der Woche zuvor entgegen dem Trend nicht zugelegt.
Höher tendierten zudem Givaudan (+0,7%), Adecco und Zurich (je +0,4%). Unter anderem legten auch Richemont (+0,3%) etwas zu. Beim Luxusgüterhersteller sorgten Käufe des Managements in der Vorwoche für Unterstützung, hiess es am Markt. Insiderkäufe seien ein klarer Vertrauensbeweis.
Auch Sonova (+0,1% oder +0,20 Fr.) legten etwas zu, obwohl die Aktie Ex-Dividende von 2,90 Franken gehandelt wurde. «Nicht einmal die Dividendenzahlung stoppt den Titel», sagte ein Händler dazu. Mit einem Kursplus von mehr als 40 Prozent im laufenden Jahr zählt der Medizintechnikwert zu den am stärksten gestiegenen Schweizer Aktien.
Am Schluss belasteten besonders die schwergewichtigen Roche (-0,3%) den Leitindex, während Novartis (-0,3%) das Gegenstück bildeten. Ganz am Tabellenende fanden sich indes LafargeHolcim (-1,4%). Klar tiefer schlossen auch Geberit (-1,0%). Beide Titel stehen im laufenden Jahr aber dennoch um die 20 Prozent im Plus.
Am breiten Markt stachen derweil die Aktien von Hiag (-7,3%) negativ hervor. Die Anleger wendeten sich nach einer Gewinnwarnung von den Papieren der Immobilienfirma ab. Ein Projekt mit der SIX zur Entwicklung einer Cloud-Lösung für den Schweizer Finanzmarkt wurde abgesagt.
Die Technologiewerte U-blox büssten 4,4 Prozent auf 70,25 Franken ein, nachdem Kepler Cheuvreux das Rating «Reduce» bestätigte und das Kursziel auf 73 von 85 Franken senkte. Händler sprachen zudem von Ergebnisängsten. (awp/mc/pg)