CH-Schluss: SMI holt 0,6% auf 9’320 Punkte auf

CH-Schluss: SMI holt 0,6% auf 9’320 Punkte auf

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Dienstag von seinem schlechten Wochenbeginn wieder erholt. Nach einem dynamischen Start in den Handelstag konnten die Dividendenpapiere bis Börsenschluss ihre Kursgewinne halten. Angetrieben wurden sie unter anderem von guten Konjunkturdaten. In den USA stieg die Konsumentenstimmung auf ihren höchsten Stand seit 17 Jahren und in Europa hob die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Wachstumsprognosen für den Euroraum an. Ausserdem verbuchte der «Cyber Monday» laut Marktforschern Rekordumsätze.

Optimismus fürs kommende Jahr verströmten auch die Marktstrategen von Julius Bär. Die globalen Aktienmärkte seien zwar kein Schnäppchen mehr, aber immer noch günstig bewertet, hielten die Bär-Experten fest. Viel Aufmerksamkeit der Akteure an den Finanzmärkten kam schliesslich der Anhörung von Jerome Powell, dem designierten Nachfolger von Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des amerikanischen Senats zu. Powell machte dabei deutlich, dass er am aktuellen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed keinen Änderungsbedarf sieht.

Der Swiss Market Index (SMI) stieg am Dienstag um 0,61% auf 9’320,44 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte 0,39% auf 1’491,94 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,59% auf 10’687,38 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen zwanzig im Plus und zehn im Minus.

Klares Zugpferd des SMI waren die Papiere des Nahrungsmittelriesen Nestlé (+1,3%). Sie erreichten am Dienstag kurzzeitig sogar ein neues Allzeithoch. Auch im Rest Europas stiegen die Kurse der Aktien von Konsumgüterriesen wie Unilever oder Danone deutlich. Gemeinsam mit den anderen beiden defensiven Schwergewichten Roche (+0,9%) und Novartis (+0,7%), die drei vereinen mehr als 50% der SMI-Marktkapitalisierung auf sich, trieben Nestlé am Dienstag den Gesamtmarkt nach oben.

Zu den Verlierern des Tages gehörten die Dividendenpapiere von Clariant, die gegen den Trend 0,3% einbüssten. Der Basler Chemiekonzern und sein Hauptaktionär White Tale lieferten sich erneut einen Schlagabtausch, der aber kaum Neues zu Tage förderte. Am schwächsten unter den Blue Chips schlossen schliesslich LafargeHolcim (-1,0%) sowie der Luxusgüterhersteller Richemont (-1,5%).

Julius Bär (+1,2%) erholten sich derweil etwas von ihrer Schlappe vom Vortag. Am Montag hatte der abrupte Abgang des CEO Boris Collardi für einen Kurstaucher von 6,4% gesorgt. Ebenfalls im Plus schlossen die Aktien der Grossbank UBS (+0,1%), die allerdings erst kurz vor Börsenschluss den Sprung in die positiven Vorzeichen schafften. Nicht ganz gelang dies den Valoren von Konkurrent Credit Suisse (-0,2%). Am Donnerstag hält die CS den lange erwarteten Investorentag ab.

Sika (+0,9%) profitierten von der Übernahme der deutschen Faist ChemTec Group. Gesucht waren aber auch verschiedene zyklische Papiere wie SGS (+1,3%), ABB (+1,1%) sowie Logitech (+0,6%). Für Kühne + Nagel (+1,0%) hatte HSBC das Kursziel leicht erhöht.

Die Versicherer tendierten unter dem Markt. So legten etwa Swiss Re (+0,3%) und Zurich Insurance (+0,2%) nur leicht zu. Über lange Strecken des Tages hinweg hatten die Valoren sogar unter negativen Vorzeichen gestanden. Swiss Life (-0,6%) schafften den Sprung ins Positive nicht mehr.

Im breiten Markt verloren die Aktien des Pharmazulieferers Dottikon (-5,3%) nach eher enttäuschenden Halbjahreszahlen. Das Unternehmen generierte zwar etwas mehr Umsatz, musste aber eine tiefere Marge hinnehmen.

DKSH (+0,4%) konnten leicht gewinnen. Wie bekannt wurde, ist das Unternehmen am Mitbewerber Zuellig Pharma interessiert. Und laut Agenturberichten bereitet sich Singapurs Staatsfonds Temasek darauf vor, seinen 20%-Anteil an der Gesellschaft zu veräussern.

Die Versandapotheke Zur Rose (-1,0%) gab bekannt, ihren Standort im deutschen Halle an der Saale neu auszurichten, wobei jede dritte Stelle abgebaut werden soll. (awp/mc/ps)

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