CH-Schluss: Deutliches Plus – K+N nach Zahlen Tagessieger

CH-Schluss: Deutliches Plus – K+N nach Zahlen Tagessieger

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Woche mit deutlichen Gewinnen begonnen. Der SMI holte am Montag fast die Hälfte der Abgaben aus der Vorwoche wieder auf. Beflügelt von guten Vorgaben aus den USA und aus Asien legten die Aktienmärkte europaweit zu; der Schweizer Leitindex konnte die Gewinne über den Tagesverlauf kontinuierlich ausbauen. Am frühen Nachmittag lieferte die US-Bank Citigroup mit Quartalszahlen über den Erwartungen zusätzlich positive Impulse. Die Probleme der Banco Espirito Santo in Portugal, welche am vergangenen Freitag die Börsen belastet hatten, seien zwar noch nicht ganz vom Tisch, hiess es in Händlerkreisen, aber die Sorgen doch einigermassen abgeflaut.

Die jüngste Schwäche der Vorwoche könnte noch etwas anhalten, warnte jedoch die Credit Suisse im neuesten Investment Committee Report. Der allgemeine Trend am hiesigen Aktienmarkt werde aber trotz des Rückschlags der vergangenen Woche weiterhin als freundlich eingeschätzt. Die Makro-Agenda dies- und jenseits des Atlantiks war am Montag weitgehend leer. In der Schweiz standen auf Unternehmensseite zum Wochenbeginn Kühne+Nagel mit soliden Zahlen im Mittelpunkt.

Der Swiss Market Index (SMI) legte am Schluss 1,15% auf 8’565,67 Punkte zu. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,33% auf 1’300,73 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,18% auf 8’476,22 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 29 im Plus und einer im Minus.

An der Spitze standen zum Handelsschluss mit Abstand Kühne+Nagel (+4,5%). Das vom Innerschweizer Transportunternehmen für das erste Halbjahr 2014 veröffentlichte Ergebnis übertraf die Schätzungen der Analysten weitgehend. Die Aussagen zum weiteren Jahresverlauf stimmten sie zuversichtlich, wurden doch die Wachstumsprojektionen leicht angehoben. Analysten sprachen in ersten Reaktionen von einer soliden operativen Performance, welche von einem straffen Kostenmanagement geprägt sei. Hervorgehoben wurden auch die beschleunigte Volumenentwicklung, die neuerlichen Marktanteilsgewinne und der sich verfestigende Turnaround im Segment Landverkehr.

Die hiesigen Bankentitel legten mit der ersten Veröffentlichung der Ergebnisse zum zweiten Quartal innerhalb der Branche in den USA durch die Citigroup zu. CS (+2,3%), UBS (+1,4%) und Julius Bär (+1,3%) schlossen am Montag deutlich im Plus über dem Gesamtmarkt. Die US-Grossbank hatte trotz einer teuren Einigung im Hypothekenskandal doch noch einen kleinen Gewinn verbucht. Jenseits der Belastung durch die Strafe schlug sich die Bank besser als von Analysten erwartet.

Besonders gut gesucht waren ausserdem auch Actelion (+3,2%), Schindler (+2,7%), Dufry (+2,6%), Clariant (+2,4%) und Adecco (+2,2%). Gemäss Händlern handelt es sich bei Adecco um einen Erholungsversuch nach dem zuletzt doch starken Rücksetzer. Dieser sei unter anderem auf schwache Wirtschaftsdaten aus Frankreich zurückzuführen gewesen, dabei sei das Personalvermittlungsunternehmen doch mittlerweile eine klassische multinationale Gesellschaft mit einem stetig schrumpfenden Frankreich-Anteil.

Sika (+1,7%) gingen mit Gewinnen aus dem Handel, nachdem sich CEO Jan Jenisch in der Sonntagspresse positiv zum Geschäftsverlauf im ersten Semester geäussert hatte.

Die SMI-Schwergewichte Roche (+1,3%), Novartis (+1,0%) und Nestlé (+0,8%) stützten massgeblich den Markt. Der Pharmakonzern Roche hatte am Morgen über einen Studienerfolg mit einem Hautkrebsmedikament berichtet.

Swiss Life (+0,8%) wurde derweil von Morgan Stanley auf die «Least Preferred List» bei den europäischen Versicherungswerten gesetzt. Das wirtschaftliche Wachstum in den Märkten von Swiss Life wird als niedrig eingeschätzt. Die Titel notierten dann auch leicht unter dem Gesamtmarkt.

Einzig SPS (-0,1%) bildete mit leichten Einbussen das Schlusslicht.

Im breiten Markt interessierten zu Wochenbeginn vor allem die PS von Lindt&Sprüngli (+2,4%). Einerseits machte der Schokoladenhersteller Angaben zum Umsatz im ersten Halbjahr, andererseits übernimmt Lindt&Sprüngli die amerikanische Russell Stover. Angaben zu den finanziellen Details wurden keine gemacht. Analysten gehen indes von einem Kaufpreis von 1,2 bis 1,4 Mrd USD aus. Auf dieser Basis bezeichnet Michael Romer von Safra Sarasin den Deal als «nicht gerade ein Schnäppchen». Die Investoren begrüssen indes den Ausbau der Marktposition in den USA durch die Übernahme sowie die Marktanteilsgewinne in wichtigen Märkten. Die ebenfalls publizierten Umsatzzahlen zum ersten Halbjahr werden von Analysten als «stark» eingestuft.

Basilea (+2,6%) wurden vom Erhalt des Orphan-Drug-Status durch die Europäische Kommission für den Produktkandidaten Isavuconazol zur Behandlung von Schimmelpilzinfektionen gestützt. (awp/mc/upd/ps)

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